Das Handwerk mit altem Eisen

  22.03.2022 Aktuell, Wynigen, Gesellschaft

Seit vielen Jahren wohnt der gelernte Elektrotechniker Ruedi Buri mit seiner Familie in Wynigen. Rund ums Haus zeugen unzählige seiner Werke von seiner Kreativität, seinem Sinn für das Schöne und seinem handwerklichen Geschick. Angefangen im Freien mit einer kleinen Esse, einem Amboss und einem Hand-Schmiedehammer machte Ruedi Buri vor 25 Jahren in seiner Freizeit seine ersten Versuche als Schmied. In einem kleinen Anbau realisierte er sein «Schmittli». Auf der Suche nach einem elektrisch betriebenen Schmiedehammer wurde er durch einen glücklichen Zufall fündig bei Eduard Bürgi, einem Schmiedeinhaber in Aarberg, dem dieser nicht mehr von Nutzen war. Von ihm als Fachmann erhielt er als Schmiedeneuling viele hilfreiche Ratschläge und Hinweise, was zu einer langjährigen Freundschaft führte. Seine Nachbarn erinnern sich an den Tag, als der revidierte, schwere Schmiedehammer geliefert, mit ihrer Unterstützung ins «Schmittli» gebracht und so zu neuem Leben erweckt wurde. Ein weiterer Vorteil des Landlebens ist, dass niemand es als störend empfindet, wenn seither regelmässig ein Schmiedehammer aus früherer Zeit zu hören ist.


Was alles mit Geschick, Sorgfalt und viel Fantasie aus Alteisen entstehen kann, zeigt sich, wenn man sich in Ruedi Buris Umgebung umsehen darf. Seine Frau Therese und seine Freunde bezeichnen ihn als Perfektionist, sei es in der Planung seiner Arbeiten, in der Ausführung und wie es auch die perfekte Ordnung in seinem «Schmittli» bestätigt. Er stellt keine grossen Eisenskulpturen in seinen Garten und organisiert auch keine Ausstellungen. Es sind eher kleinere Kunstwerke, eines wie das andere ein Unikat und sehenswert. Pflanzentöpfe, Rankhilfen, Laternen, Vögel und Spinnen, Kerzenständer, Figuren jeglicher Art bis hin zu Hausnummern in den schönsten Variationen erfreuen das Auge der Betrachter und es bestätigt sich wiederum, dass nicht alles, was sprichwörtlich zum «alten Eisen» gehört, seinen Wert verloren hat.
Ein grosses Lager an alten eisernen Gegenständen wie Gabel- und Rechenzinken, Gartenwerkzeuge, grosse und kleine alte Wagenräder, Ketten, Zangen, Zahnräder, Eisenstäbe, Schrauben, Muttern und vieles mehr hortet Ruedi Buri perfekt geordnet und zur Bearbeitung bereit. Er muss sich also keine Sorgen darum machen, dass ihm das Arbeitsmaterial ausgehen könnte, und Interessenten für seine Kunstwerke sind ebenso vorhanden. Im Garten vor dem Haus grüssen etliche Hingucker und es lohnt sich, stehen zu bleiben und sie zu bewundern. Im kleinen Rahmen feierte Ruedi Buri am 21. März 2022 mit Freunden das 25-Jahr-Jubiläum seines «Schmittli».

Rosmarie Stalder

 


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