Erstes Bot der Stadtschützen Burgdorf mit Fähnrichin und ohne Liegenschaft
15.03.2022 Aktuell, Sport, Foto, VereineZum einen wird eine Fähnrichin gewählt, zum anderen ist dabei der noch nicht jährige Sohn der Gewählten im Kinderwagen anwesend. Eine doppelte Einmaligkeit in der Geschichte der Stadtschützen.
Am 25. Februar 2022 sind 41 Mitglieder der Einladung zum Bot gefolgt, das nach kurzem Unterbruch erneut im eigentlichen Stammlokal der Stadtschützen, im «Schützenhaus» Burgdorf, durchgeführt wurde. Anschliessend an das gute gemeinsame Nachtessen, das durch die Mannschaft des «Schützenhauses» speditiv serviert wurde, eröffnete Präsident Martin Kolb punkt 20.30 Uhr die Versammlung. Nach der formellen Begrüssung und den organisatorischen Angelegenheiten wurden die umfangreichen statutarischen Geschäfte gemäss Traktandenliste zügig angegangen. Der umfangreiche Jahresbericht 2021, aufgrund der wichtigen Geschäfte mit besonderem Augenmerk auf dem Liegenschaftsverkauf, wurde vorgängig im «Schütz» publiziert. Einzelne Punkte, die sich zwischenzeitlich noch ereigneten, wurden im Sinne von Zusatzinformation durch den Präsidenten erläutert und präzisiert. Vizepräsident Daniele Gulizia empfahl den Jahresbericht zur Annahme mit gleichzeitigem Dank an den Verfasser. Das wurde mit entsprechendem Applaus gewürdigt. Mit der nötigen Anteilnahme wurde auch der Mitglieder gedacht, die die Stadtschützen während des Jahres für immer verlassen mussten. Es waren dies Rolf Buri, Hans Ueli Aebi sowie die Ehrenmitglieder Hansruedi Beutler, Walter Rubi und Walter Staudenmann.
Kassier Stephan Güdel führte anschliessend gekonnt durch die umfangreiche Jahresrechnung 2021 und bediente die Anwesenden mit Zahlen und Hintergrundinformationen. Ein letztes Mal wurde der Bericht zur Liegenschaft mit einem positiven Ergebnis vorgenommen, da keine gröberen Ereignisse eingetroffen sind. Ebenfalls erläutert wurde der Voranschlag 2022 mit der Situation, dass die Liegenschaft künftig nicht mehr Bestandteil der Stadtschützen sein wird. Der Schiessbetrieb mit den angepassten Jahresbeiträgen und der Erlös aus der Liegenschaft sorgen für eine optimistische finanzielle Zukunft, was im Budget für 2022 abgebildet ist.
Die Information zur Kurzdistanzanlage «Vilbringe Kirchberg» erwies sich als sehr vielversprechend. Es ist ganz klar das Ziel aller beteiligten Parteien, die nötigen Vorabklärungen so zu treffen, dass bei einem möglichen Projektstart keine Einsprachen mehr erfolgen können, die das Projekt wohl verzögern, aber nicht verhindern könnten. Es gibt noch ein paar Punkte, die es zu klären gilt, aber Stand heute ist man auf gutem Weg, etwas Ansprechendes realisieren zu können, das einem breiten Publikum zur Ausübung des Schiesssportes dienlich ist. Ein trockenes, aber gewichtiges Traktandum war die Statutenrevision. Allen Mitgliedern wurde eine Vorabversion der Gesamterneuerung zugestellt, darin enthalten waren alle Anpassungen, die sich seit dem Jahre 2011 durch verschiedene Veränderungen aufdrängten. Durch die Prozessunterstützung von EM Peter Stähli und die Vorprüfung durch BSSV Walter Meer sowie die mehrfache Aufarbeitung durch den Vorstand konnte den Mitgliedern ein abstimmungsreifes Dokument vorgelegt werden. Das wurde nicht zuletzt durch die seriöse Vorarbeit einstimmig und in globo genehmigt. Nach einer kurzen Pause gab es einige Verabschiedungen. Adrian Hodel hat das Amt des Fähnrichs nach 32 Jahren, Lukas Bichsel den Schützenmeister Gewehr 50 Meter nach vier Jahren niedergelegt. Beiden gilt der aufrichtige Dank für die geleisteten Dienste. Unter Wahlen wurde der bisherige Gesellschaftsvorstand bis 2023 bestätigt. Neu gewählt in die Vereinsdienste wurden Renato Schulthess als Anlagewart der Lupi-Anlage ab August 2022 sowie Salome Mathys als Fähnrichin und Florian Mathys als Fähnrich-Stellvertreter. In das Führungsteam wurde Tobias Neuenschwander als erster Schützenmeister G50 gewählt. Allen gilt der beste Dank für die Bereitschaft, eine Funktion zu übernehmen. Es folgten die Ehrungen zu Veteranen, Ehrenveteranen OASSV und für 30, 40, 50 und 60 Jahre Mitgliedschaft. Dieser Akt konnte kurz gehalten werden; da der obligate Pokal gefüllt mit Weisswein nicht den Covid-Bestimmungen entspricht, wurde darauf verzichtet.
Es ist zudem auch eine Bestrebung im Gange, es sogenannten «Gelegenheitsschützen» zu ermöglichen, unkompliziert einige Schuss zu schiessen. Abschliessend dankte EM Daniel Wyss im Namen der Anwesenden dem Präsidenten und dem Vorstand für die umfangreichen Tätigkeiten, die im vergangenen Jahr doch teilweise das Mass der Ehrenamtlichkeit arg strapazierten. Es bleibt zu hoffen, dass sich das wieder in etwas normalere Bahnen bewegen wird. Nachdem das Wort aus der Runde nicht mehr gewünscht wurde, schloss Martin Kolb das von ihm souverän geleitete und reich befrachtete Bot 2022.
zvg