Nach zwei abgesagten Schweizermeis­terschaften war es am vergangenen Wochenende endlich so weit: Dutzende Slam-Poetinnen und -Poeten aus der ganzen Deutschschweiz trafen sich in Bern, um in den Kategorien «U22», «Team» und «Einzel» um die begehrten Titel zu streiten. In der Teamdisziplin gelang es dem Team «Terracotta Forellenquintett», bestehend aus dem Burgdorfer Remo Zumstein (Schweizermeister im Einzel 2016) und dem in Sumiswald aufgewachsenen Langnauer Pesche Heiniger, den Wettbewerb im Bierhübeli vor vollen Rängen für sich zu entscheiden.
Die Stimmung im Publikum war in der ersten Runde nach starken Auftritten der anderen Formationen bereits am Kochen, als Zumstein und Heiniger als Letzte auf die Bühne traten und mit ihrem Text – einem wortspielreichen, rhythmisierten und dynamischen Reimdialog über den sonntäglichen Gang zur Bäckerei im Regen – alle vorangehenden Wertungen übertrafen.
Im finalen Stechen doppelte das Duo mit der ironischen Inszenierung eines Missverständnisses nach. Mit hoher Pointendichte, fremdsprachlichen Einsprengseln (von Englisch und Französisch über Spanisch und Italienisch bis zu Latein und Altgriechisch) und einem fulminanten musikalischen Schlusspunkt setzte sich das «Terracotta Forellenquintett» gegen die Konkurrenz durch und durfte in der Folge die Trophäen (den Mini-Pokal und die traditionelle Flasche Hochprozentiges) in Empfang nehmen.

zvg