«Macherinnen - Frauengeschichten aus Burgdorf und dem Emmental»

| Di, 12. Apr. 2022

BURGDORF: Mit einer interessanten Ausstellung widmet sich das Museum Schloss Burgdorf dem Wirken der Frauen. Sie sollen mutiger werden, über ihre Leistungen zu sprechen und auch als Heldinnen dastehen dürfen. rst

Mit der Vernissage vom vergangenen Dienstag ist die Ausstellung «Macherinnen – Frauengeschichten aus Burgdorf und dem Emmental» seit dem 6. April 2022 im Schloss eröffnet. Ganz herzlich begrüsste Irene Hänsenberger, Historikerin und Präsidentin des Museums im Schloss Burgdorf, die Anwesenden. Im Jubiläumsjahr zum Frauenstimmrecht zeigt es sich, dass die Gleichstellung der Geschlechter noch längst nicht erreicht ist. Es gibt noch sehr viel zu tun und deshalb ist diese Ausstellung, die nur den Frauen und ihrem Wirken gewidmet ist, sehr wichtig und bedeutungsvoll. Es sind 70 Frauen, «Macherinnen» genannt, die in dieser Ausstellung porträtiert werden. Eine enorme Bandbreite in Bezug auf deren unterschiedliches und vielfältiges Wirken zeigt sich hier. «Frauen engagierten sich schon immer für die Gesellschaft, ob als einzelne oder mit andern. Sie bringen Beruf und Familie unter einen Hut, schaffen sich einen Platz in der männerdominierenden Arbeitswelt oder halten ihren Partnern den Rücken frei». So schrieb Irene Hänsenberger in ihrem Vorwort vom Schlossbericht.
In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, mit interessierten Frauen, mit Frauenorganisationen und zwei Schulklassen aus der Region entstand unter dem Regime der Historikerin, Projektleiterin und Kuratorin Katrin Rieder und der Historikerin, als Praktikantin im Museum tätigen Tamara Suter auf der «Baustelle Frauengeschichte» ein Zeitdokument von grosser Bedeutung. Kurz, jedoch sehr prägnant sind sie vorgestellt, die zum Teil bekannten und weniger bekannten Frauen, die gewirkt haben oder immer noch wirken. Alle haben sie und werden sie Spuren hinterlassen. Unter ihnen sind Politikerinnen, Historikerinnen, Autorinnen, Sportlerinnen, Pionierinnen, Frauen in öffentlichen Ämtern, Künstlerinnen und Unternehmerinnen u. a. Längst fanden nicht alle einen Platz in der Ausstellung, doch vergessen sind sie nicht, die unzähligen stillen Schafferinnen, die um Anerkennung kämpften und ihre Ziele trotzdem nicht erreichen konnten. Die Mitarbeitenden gingen weit zurück und fanden als Älteste Clemencia von Auxonne mit ihrer speziellen Geschichte aus dem 12. Jahrhundert, die ganz speziell das Schloss Burgdorf betrifft, und die Jüngste, Lia Wälti, die Fussballerin mit Jahrgang 1993. Hinter all den Gesichtern finden sich Geschichten, die zeigen, wie Frauen um Sichtbarkeit kämpften. Wertvolle alte Dokumente und Gegenstände runden die Ausstellung ab.
Das Ergebnis der Arbeiten auf der «Baustelle Frauengeschichte» ist ein grosses beeindruckendes Gemeinschaftswerk. Irene Hänsenberger wie auch der Museumsleiter Daniel Furter sprachen allen Mitarbeitenden, die mit grossem Engagement und unermüdlichen Einsatz zum guten Gelingen dieser Ausstellung beigetragen haben, ihren grossen verdienten Dank aus. Ebenso all jenen, die das Projekt finanziell unterstützt haben wie Stiftungen, Organisationen und private Spenderinnen und Spender. Die Ausstellung soll und wird Nachhaltigkeit zeigen für die Frauengeschichte in der Schweiz und vielleicht sogar darüber hinaus.

Rosmarie Stalder

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