Das Burgdorfer Bier erzielt auch im zweiten Pandemie-Jahr einen Gewinn
24.05.2022 Aktuell, Foto, Burgdorf, GesellschaftDie Freude, dass die 24. Generalversammlung der Burgdorfer Gasthausbrauerei am vergangenen Samstag wieder physisch stattfinden konnte, war unter den Aktionärinnen und Aktionären spürbar gross. So durfte es nicht erstaunen, dass sich 1863 gut gelaunte Bierfreundinnen und -freunde, die insgesamt 2449 Stimmen vertraten, im Festzelt auf der Burgdorfer Schützenmatte eingefunden hatten. Neu erwartete sie dort ein Verpflegungszelt für Wurst und Brezeln, derweil in der Reithalle ganze 22 Zapfhähne aufgebaut waren. Diese sorgten dafür, dass die Wartezeiten fürs Bierfassen auf ein ausgesprochen erträgliches Mass schrumpften.
Rekordmengen Flaschenbier
Nach seiner Begrüssung konnte Verwaltungsratspräsident Stefan Aebi in seinem Geschäftsbericht in der gebotenen Kürze vorweg Erfreuliches berichten. So hat der Absatz der insgesamt zwölf verschiedenen Biersorten im Berichtsjahr 7108 Hektoliter betragen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Menge von etwa 1000 Litern mehr und angesichts der Pandemie-Massnahmen daher eine gute Leistung. Ebenfalls auf Covid-19 und den damit verbundenen Rückgang von Fassbier zurückzuführen war, dass die Brauer mit über 700 000 Halbliterflaschen und über 700 000 0,33-Liter-Einwegflaschen neue Rekordmengen absetzen konnten. Aebi gab denn auch seiner Freude Ausdruck, dass die kleineren Gebinde offensichtlich den Bedürfnissen von vielen Bierliebhaberinnen und -liebhabern entsprechen. Es bleibe zu hoffen, dass auch das Aemme Bier, das neben dem Hellen seit heuer auch in der kleinen Flasche erhältlich ist, ebenso regen Zuspruch finde.
Die Brauerei steht auf sehr soliden Füssen
Aus diesen Absatzmengen resultierte 2021 ein Gesamtertrag von gut 2 624 000 Franken, ein Plus von drei Prozent gegenüber dem ebenfalls durch die Pandemie geschwächten Vorjahr. Der Gewinn beträgt 3000 Franken, was Aebi angesichts der schwierigen Umstände als äusserst befriedigend interpretierte. Den Gewinnrückgang im Vergleich zu früheren Jahren erläuterte er in der Folge als geplant und erwartet, hat die Gasthausbrauerei doch kräftig in den Umbau der betriebseigenen Wirtschaft zum Schützenhaus investiert. In ihrem «Haus der Bierkultur» hat sie die Bereiche Küche, Gaststube und Saloon erheblich aufgewertet und unlängst das Mobiliar auf den beiden Terrassen erneuert. Aebi konnte seinen Rückblick mit einem durchwegs positiven Fazit abschliessen: «Die Burgdorfer Gasthausbrauerei AG ist schuldenfrei, die Bilanz, der erarbeitete Cashflow und alle finanziellen Kennziffern sind sehr solide.»
Verabschiedung von Res Zbinden
Nachdem die Aktionärinnen und Aktionäre den traditionellen sechs Traktanden in der ebenso traditionellen Grossmehrheit zugestimmt hatten, konnte Aebi zu einer besonderen Würdigung übergehen: Er verabschiedete Res Zbinden aus dem Verwaltungsrat, den Mann, den er als «Vater und Leitfigur des Burgdorfer Biers, Spiritus Rector, treibende Kraft und Chefdenker des guten Bieres» charakterisierte. Zbinden war vor gut 30 Jahren der Initiant der Burgdorfer Gasthausbrauerei, bevor er die letzten 25 Jahre in deren Verwaltungsrat war, 16 davon als Präsident. Der Würdigung und den anschliessenden Dankesworten eines offensichtlich tief gerührten Zbinden folgte eine lang anhaltende und lautstarke stehende Ovation der Aktionärinnen und Aktionäre, bevor die Versammlung in den gemütlichen zweiten Teil überging.
Stefan Herrmann