«Möbel-Tschannen, der Laden direkt am Bahnhof Lützelflüh» ist etwas, das man immer wieder zu hören bekommt, gerade wenn man auf der Suche nach Möbeln für die eigenen vier Wände ist. Der Standort von Möbel-Tschannen geniesst schon fast Kultstatus. Peter Tschannen übernahm die Unternehmung 1991 von seinen Eltern Paul und Emmy Tschannen.

Start als Sattler und Tapezierer
Der Vater gründete 1947 in Lützelflüh ein eigenes Geschäft, in welchem er als gelernter Sattler und Tapezierer allen voran Lederwaren herstellte, später entwickelte er dann die erste sowohl am Kopf- wie auch am Fuss­ende verstellbare Bettmatratze, die «Tschannen-Patent-Matratze». Seine Frau Emmy konfektionierte Tüll- und Dekovorhänge. Zu Beginn erhielten sie viele Aufträge der Armee und als diese dann weniger wurden, setzte der Betrieb vermehrt auf Möbel. Woraus schliesslich Möbel-Tschannen entstanden ist. Die teils sehr grossen Möbel benötigten Räumlichkeiten, um sie zu lagern, erzählt Peter Tschannen. Im Zuge dessen wurden diverse Lager angemietet, so im September 1983 auch das Gebäude der heutigen BLS (damals noch EBT) direkt am Bahnhof in Lützelflüh, wo das Geschäft bekanntlich noch heute stationiert ist.

Von Tradition bis Moderne
1991 übernahm Peter Tschannen den elterlichen Betrieb. «Geplant war das eigentlich nicht. Ursprünglich wollte ich den Eltern einfach für etwa drei Monate helfen, doch dann packte mich die Leidenschaft», erinnert sich der Lützelflüher. Peter Tschannen zog dann auch das Angebot der Massivholzschränke auf, welches noch heute ein wichtiger und beliebter Bestandteil des Angebots von Möbel-Tschannen ist. Im Gespräch mit dem 70-Jährigen merkt man schnell, dass bei ihm eine grosse Leidenschaft für die traditionellen Schränke aus Holz aller Art vorhanden ist. So nennt er den Raum, wo diese schweren und wertvollen Schränke gelagert sind, auch liebevoll seinen «Tresor». Betten, Tische, Sofas, Vorhänge, Stühle und vieles mehr komplettieren das grosse Angebot. Genauso wie die Bodenbeläge, welche nebst den Möbeln ein wichtiges Standbein des 75-jährigen Betriebs darstellen und ebenfalls unter Peter Tschannen aufgebaut wurden. «Unsere Produkte, wie sie hier im Laden anzutreffen sind, sind aber letztlich nur eine mögliche Variante», sagt Tschannen. Denn betreffend individueller Kundenwünsche seien die unterschiedlichsten Anpassungen, unabhängig von Grösse, Material oder Farbe, möglich. «Es widerspiegelt den Nerv der Zeit, dass die Kundschaft viele verschiedene Vorstellungen und Wünsche hat. Daher muss man mit der Zeit gehen», führt Tschannen aus. Wer traditionelle Massivholzschränke mag, wird daher bei Möbel-Tschannen genauso fündig wie derjenige, der modernste elektronisch verstellbare Sofas sucht. Insektenschutzvorrichtungen für das Eigenheim seien «der neuste Trend», wie Peter Tschannen festhält. Es ist folglich für alle etwas dabei.

Stolz und Genugtuung
Das 75-Jahr-Jubiläum erfüllt den Leiter eines zwölfköpfigen Teams mit Stolz. «75 Jahre ist definitiv eine stolze Zahl. In dieser langen Zeit gab es immer wieder Hochs und Tiefs. Dass man letztlich als Unternehmen so lange bestehen kann, ist dann eine Art Genugtuung. Es zeigt, dass man doch hie und da etwas richtig gemacht hat», führt Tschannen aus.
Eine solche Erfolgsgeschichte soll gebührend gefeiert werden. Dabei erhielt auch die Kundschaft ein grosses Dankeschön in Form einer kleinen Jubiläumsfeier am vergangenen Sonntag, an welchem zugleich der grosse Rabattmonat begann. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens profitieren die Kunden von einem Rabatt von 15 Prozent auf das gesamte Sortiment. Und unabhängig davon, ob Bett oder Schrank, modern oder traditionell –höchste Qualität ist dabei genauso garantiert wie der Jubiläumsrabatt.
Joel Sollberger