Ein neues Gesicht, ein Abschied und Optimismus

  14.06.2022 Aktuell, Foto, Burgdorf

Die Mitgliederversammlung der Musikschule Region Burgdorf (MRB), welche am 10. Juni 2022 stattfand, beinhaltete eine Vorstellung eines neuen und eine Verabschiedung eines altbekannten Gesichts.
Beatrice Kuster Müller, Präsidentin des Vereins MRB, präsentierte den anwesenden Schulratsmitgliedern und den Vertreterinnen und Vertretern der Trägergemeinden zu Beginn der Versammlung einen Rückblick, indem sie auf das Entstehungsjahr der Musikschule, das Jahr 1979, zurückblickte. Diese Rückschau sei unweigerlich mit dem Namen Andreas Ramseier verknüpft. Dieser war 43 Jahre lang für die Musikschule in den unterschiedlichsten Positionen, ob als Lehrperson oder wie zuletzt nach dem Abgang von Christoph Schnyder als Schulleiter ad interim, tätig und wird nun in die Pension gehen. «Deine unaufgeregte, ruhige und stets loyale Art werden wir herzlichst vermissen», sagte Beatrice Kuster Müller. Für die Präsidentin selbst war das erste Jahr in dieser Funktion «ein turbulentes, wildes Jahr. Aber auch eines mit vielen Begegnungen, welche ich keinesfalls missen möchte.» Ein Jahr, in welchem  Andreas Ramseier eben einmal mehr als Schulleiter einsprang, nachdem Vorgänger Christoph Schnyder zehn Tage vor Schulstart um Urlaub gebeten habe und später schliesslich die MRB verliess. «Die Musikschule hier hatte stets einen eigenen speziellen Spirit. Nach den schwierigen beiden Jahren aufgrund der Coronapandemie stehen wir nun wieder auf einem soliden Boden und funktionieren gut», führte Andreas Ramseier aus. Weiter meinte er: «Wir brauchen jemand, der sich integriert und hier einklinkt.» Dieser Jemand ist Nick Graf, welcher per August 2022 in die Schulleitung der MRB eintritt. Nach einem aufwendigen Suchverfahren und diversen Gesprächen entschied sich die MRB für Nick Graf. Mit der Wahl sei man absolut glücklich, für die MRB sei nur «das Beste gut genug», wie Beatrice Kuster Müller dieser Zeitung mitteilte. Die Vorfreude sei sehr gross. Und auch Andreas Ramseier sagte an der Mitgliederversammlung, dass «die Zeichen für die Zukunft gut stehen».

Perkussionist mit hoher Kompetenz
Doch wer ist der Mann, welcher in Zukunft mit der Unterstützung von Co-Schulleiterin Gina Burkhalter die MRB leiten wird? Nick Graf ist aktiver Perkussionist und verfügt über die pädagogischen wie auch künstlerischen Diplomabschlüsse in den Fächern Schlagzeug, Klavier und Vibrafon, welche er an der Jazzschule in Basel absolviert hat. In seinem musikalischen Schaffen konnte er unter anderem mit Künstlerinnen und Künstlern wie Margie Evans oder Philipp Fankhauser arbeiten. Nick Graf verfügt folglich über eine grosse Erfahrung und hohe fachliche Kompetenz. Diese fachliche Kompetenz finde er, wie er sagt, auch bei seinem neuen Arbeitgeber vor: «Ich merkte schnell, welch hohe Qualität bei der Musikschule Region Burgdorf vorhanden ist. Wir haben hier sehr tolle Lehrpersonen, es ist ein guter musikalischer Boden.» Dieser tolle Eindruck sei ausschlaggebend gewesen, sich für die Stelle des Schulleiters zu bewerben. Die Stadt und Region Burgdorf kennt er zudem durch seine Tätigkeit als Gastmusiker des Burgdorfer Chores «Cantanova», auch einige Lehrpersonen kenne er schon. Die grosse Herausforderung sei nun, alles genauer kennenzulernen. Beispielsweise auch der von Andreas Ramseier erwähnte Spirit der MRB. «Ich gehe mit ganz viel Respekt und Demut an die Sache heran», hält er fest. Zu Beginn gelte es nun für ihn, all die Personen, das Umfeld und das vorherrschende Klima genauer kennenzulernen und zu verstehen. Wenn das erfolgt sei, habe man grössere Möglichkeiten zur Entfaltung der Kreativität. «Ich freue mich sehr auf die Aufgabe und bin für das mir entgegengebrachte Vertrauen sehr dankbar», sagt Nick Graf, welcher seinen Lebensmittelpunkt mit seiner Familie in Bern hat.
Bezugspunkte zu Burgdorf habe er einige, die ihm in letzter Zeit immer mal wieder eingefallen seien. Ganz bestimmt folgen nun zahlreiche weitere.

In ruhige Gewässer
Die Unruhen der Vergangenheit rund um die Entlassung einer Gesangslehrerin und seinen Vorgänger, welcher gekündigt hatte, seien für ihn kein Thema gewesen. Zusätzlich sei er ein Mensch, welcher lieber durch die Windschutzscheibe nach vorne als in den Rückspiegel blicke.
Wie Beatrice Kuster Müller an der Mitgliederversammlung festhielt, gehe man optimistisch in die Zukunft. Die angesprochenen Unruhen betreffen die Musikschule Region Burgdorf nicht mehr, sagt sie, denn die entlassene Gesangslehrerin habe eine Privatklage gegen den ehemaligen Schulleiter sowie den ehemaligen Präsidenten des Vereins eingereicht. «Auch wenn sich die Klage auf die jeweilige Privatperson  bezieht, sehen wir als Musikschule durchaus die Verbindung zu den beiden Personen. Daher sehen wir uns moralisch und ethisch verpflichtet, die beiden falls nötig in der Rechtssache mit einem finanziellen Betrag in der Höhe von 20 000 Franken zu unterstützen.» Weiter betonte Kuster Müller, dass der Abgang von Christoph Schnyder nichts mit der Rechtsangelegenheit, welche sich nun vor der Schlichtungsstelle befinde, zu tun habe. «Alle anderen Behauptungen entsprechen nicht den Tatsachen.»
Mit den alten Geschichten hat die MRB nun abgeschlossen und der Blick in die Zukunft ist mit viel Vorfreude und Optimismus verbunden. Nachdem die Traktanden abgehandelt wurden, Budget, Jahresrechnung und Revisionsstelle einstimmig genehmigt wurden, liessen die Anwesenden die Mitgliederversammlung bei sonnigem Wetter auf der Gebrüder-Schnell-Terrasse bei einem Apéro ausklingen und nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen und besser kennenzulernen.


Joel Sollberger


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