Eine Frau malt obenaus
19.07.2022 Aktuell, Bildung, Foto, RegionDie junge Frau heisst Joana Joy Gianini und absolvierte ihre Ausbildung zur Malerin EFZ bei der BSH Bau AG in Wiler bei Utzenstorf. Mit der Note 5,5 erreichte sie an der diesjährigen Lehrabschlussfeier der Malerinnen und Maler EFZ, der Malerpraktikerinnen und Malerpraktiker EBA, der Gipser-Trockenbauerinnen und Gipser-Trockenbauer EFZ sowie der Gipserpraktikerinnen und Gipserpraktiker EBA im Kultur- und Kongresszentrum Thun das beste Prüfungsresultat. Platz 2 belegte Aline Hari mit der Note 5,4 (Malerei Ryter AG, Frutigen), vor Denise Hari (Rösch Malerei + Gipserei AG, Frutigen), Riccarda Glanzmann (Lehmann + Co Maler AG, Lyssach) sowie Vanessa Blättler (Tschannen + Leuenberger AG, Burgdorf), welche je mit der Note 5,3 das drittbeste
Ergebnis erzielten. Vier junge Maler EFZ schlossen mit der Durchschnittsnote 5,0 ab. Elf Malaerinnen EFZ erreichten eine Abschlussnote von 5,0 (2), 5,1 (6) und 5,2 (3). Bei den Malerpraktikerinnen und Malerpraktikern EBA schaffte es Faizullah Ramazani (Realini Malerei + Gipserei AG, Langenthal) mit der Durchschnittsnote von 5,4 auf den ersten Platz, gefolgt von Abdulrazak Osman (Maler Gipser Steiner, Meinisberg) mit 5,3 sowie Azimullah Khairi, Luna Schneider, Andom Tesfaslasie und Biniam Weldu mit der Note 5,1. Eine 5,0 erreichten Loris Manzella und Joel Schenkel, ausgebildet bei Murri AG Malerei in Burgdorf respektive bei Heinz Ramseier AG Malerei & Gipserei in Golaten.
Schöne Reden
«Ob jetzt die Note 6,0 oder 4,0: egal! ‹Dürecho›, das isch d Houptsach!», meinte Daniel Keiser, Präsident des Verbandes Bernisches Maler- und Gipsergewerbe, an die rund 400 Anwesenden im Kultur- und Kongresszentrum in Thun gewandt. Er sei froh, dass es neue Profis gebe. Gute Berufsleute zu finden, welche auch noch einen gewissen Berufsstolz hätten, sei äusserst schwierig. Er bedankte sich beim OK unter der Leitung von Adrian Spreng für die gelungene Feier, bei den Ausbildnern, den Kursleitenden, Berufsschullehrern sowie allen weiteren Helfenden für ihren grossen Einsatz. Während Keiser mit den Worten von Goethe «Aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen» in seine Begrüssungsrede eingestiegen war, schloss er sie mit dem Zitat von Albert Einstein: «Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.»
Gipser glänzen durch Abwesenheit
Mit der Abschlussnote von 5,5 schaffte es Naser Mujaj von Merz Gips AG, Moosseedorf, auf den ersten Platz als Gipser EFZ. Rang 2 belegte Luis Merino mit 5,4 (Arseli Merino + Söhne AG, Studen), vor Thiemo Alpinice mit der Note 4,9 (Klossner AG Trockenbau, Burgdorf). Bei den Gipserpraktikern EBA nahm lediglich der Eritreer Hagos Tsegehanes (Klossner AG Trockenbau, Burgdorf) an der Abschlussfeier teil. Er erreichte als Drittbester mit Muhammed Juma (Gips- und Malergenossenschaft Bern) eine 4,7. Daniel Zenger (Huber GmbH, Meiringen) mit 5,0 und Kleans Enow mit 4,9 (Egli AG Gips- und Fassadensysteme, Biel) schwangen obenaus. Sämtliche Absolventen mit der Note 5,0 und höher erhielten nebst dem Diplom zusätzlich einen Geldbetrag geschenkt.
«Dir chöits richtig»
Wie bereits bei der letzten Lehrabschlussfeier der Maler und Gipser vor Corona im Jahr 2019 führte wiederum Dominik Lüdi, Radio 32, durchs Programm. Ebenfalls wie vor drei Jahren konnte zur Untermalung der Feier Remo Zumstein gewonnen werden. Bekannt als Schweizermeister im Poetry-Slam im 2016, erreichte er in diesem Jahr den Titel erneut, zwar nicht im Einzel, sondern im Team. Nach ein paar «Appetithäppchen» wartete Zumstein mit einer «Mitmach-Laudatio» für die Maler und Gipser auf. Innert kürzester Zeit hatte er das Publikum mit seinen gewitzten Sprüchen in der Tasche. Mit den Worten: «Dir syt wichtig! Dir chöits richtig! Drum fyret hüt richtig!» entliess er die Absolventen mit ihren Angehörigen ins wohlverdiente Apéro riche.
Barbara Schwarzwald