Die neue Halle in Utzenstorf nimmt Form an
05.10.2022 Aktuell, Utzenstorf, Turnen, Sport, FotoWerner Bill lächelt, als er den Anbau der Emmenhalle, Zuhause des Vereins Gym Center Emme, zeigt sowie durch die Räumlichkeiten des ehemaligen Lagerhauses führt. «Es geht in die richtige Richtung», meint er, angesprochen auf den Um- und Ausbau des ehemaligen Lagerhauses. Seit dem Jahr 2003 trainieren hier Turnerinnen und erlernen das Kunst- oder Geräteturnen.
Im März dieses Jahres wurden die Baugesuche bewilligt, seither wird fleissig angepackt und tatkräftig am Um- und Ausbau gearbeitet. «Insgesamt 136 Personen haben ehrenamtlich mit angepackt, um die Qualität unserer Halle zu verbessern und unser Projekt voranzutreiben», sagt Werner Bill. Dies zeigt eindrücklich die Mentalität und den Zusammenhalt des Vereins sowie aller Mitglieder und Beteiligten auf. «Auch unsere angestellten Trainerinnen und Trainer packten nach der Arbeit mit an und halfen mit», sagt das Ehrenmitglied stolz.
Kein gewöhnlicher Verein
Die Umsetzung eines solchen Projekts ist für einen Verein keine leichte Aufgabe und bedingt gewissermassen die Unterstützung seiner Mitglieder sowie Sponsoren und Gönner. Trotzdem sei die Mithilfe ein tolles Zeichen, so Werner Bill. «Es ist letztlich eine positive Spirale. Die Kinder und Jugendlichen haben Spass, sind auch immer wieder sehr erfolgreich und so sind auch die Eltern begeistert und möchten sich für die Leidenschaft ihrer Kinder engagieren und mit einbringen.» Auch Werner Bill kam einst durch seine Tochter zum Verein.
Eine weitere Herausforderung lag in der Tatsache, dass der Saisonstart zeitgleich mit dem Baubeginn erfolgte. «Dies erforderte mit Blick auf 63 wöchentliche Trainingseinheiten tagtägliche Planung.» Auch die Lieferverzögerung von Material für die Holzkonstruktion im Anbau habe Flexibilität erfodert. Letztlich müsse man eben flexibel sein und auch gewisse Kompromisse eingehen bei einem solchen Vorhaben. «Wir sind schliesslich immer noch ein einfacher Verein und nicht das Leistungszentrum in Magglingen», so Werner Bill schmunzelnd. Wobei die Bezeichnung eines einfachen Vereins zwar sicherlich zutreffen mag, das Gym Center Emme aber nebst dem Hallenbau auch noch die Schweizermeisterschaften sowohl im Kunst- wie auch Geräteturnen durchführen wird. Was den Verein eben doch nicht zu einem ganz gewöhnlichen macht.
Zeichen während Pandemie
Ebenfalls erwähnenswert ist der Fakt, dass die Baugesuche im Sommer 2021 mitten in der Coronapandemie eingereicht wurden. Zwar konnten die Turnerinnen in kleineren Gruppen oder via Videoanruf trotzdem aktiv sein und trainieren, dennoch habe die Pandemie den Verein belastet. «Mit dem Einreichen der Baugesuche wollten wir für unsere Mitglieder ein Zeichen setzen und eine Perspektive aufzeigen», erklärt Werner Bill. Weiter sei der Ausbau der Räumlichkeiten nicht erfolgt, um punkto Mitgliederanzahl zu wachsen: «Das Ziel ist viel mehr, für unsere rund 130 Turnerinnen die Qualität der Trainingsmöglichkeiten zu erhöhen.»
Die Schnitzelgrube als Highlight
Die ehemalige unbeheizte Garage wurde ausgebaut und soll in Zukunft Sprünge in die «Schnitzelgrube» erlauben. Dies ist eine Art Schwimmbecken, die mit Schaumstoffwürfeln anstatt Wasser gefüllt ist und so verletzungsfreie Sprünge ermöglicht. «Dies stellt sicher ein Highlight dar und ist in dieser Form in der Schweiz einzigartig», freut sich Werner Bill. Die Schnitzelgrube soll im Januar 2023 fertiggestellt werden. Die Anlaufbahnen, eine davon in Trampolinform, sind bereits fertig und sorgen schon jetzt für Begeisterung bei den Turnerinnen, welche fleissig Salti und Flickflacks trainieren und vorführen. Als nächster Schritt sollen die Fassade sowie das Flachdach vollendet werden. Weiter folgt die Fertigstellung des Abriebs. «Danach stehen noch Detailarbeiten an», so Bill.
Die neue Halle sorgt bereits in der jetzigen Form sowohl bei Werner Bill wie auch bei den Turnerinnen sowie Trainerinnen und Trainern für ein Lächeln. Keine Frage, dass dieses Lächeln bei dem ganzen Engagement und Herzblut, welches im Gym Center Emme zu spüren ist, beim Abschluss der Bauarbeiten der Halle noch grösser sein wird.
Joel Sollberger