Feierlicher Spatenstich für das neue Gyrisberg-Schulhaus
24.01.2023 Aktuell, Foto, Bildung / SchuleEndlich könne man nicht nur darüber reden und informieren, die beginnende Bautätigkeit für den Ersatzneubau Schulhaus Gyrisberg I sei in Kürze auch visuell verfolgbar auf der Website von Jegenstorf, dank der montierten Kamera über der Baustelle. Mit diesen Worten eröffnete Gemeinderatspräsidentin Sandra Lyoth die kleine Feier zum Spatenstich. Mit dem Baustart wurde ein Meilenstein erreicht und ein neues Kapitel in einem schon umfangreichen Buch aufgeschlagen. Vor fast acht Jahren, im Juli 2015, wurde dem Schulrat die aktualisierte Schulraumplanung präsentiert. Daraufhin erfolgte der Auftrag für das Projekt. Im Oktober 2016 startete die speziell konfigurierte Baukommission mit einer ersten Sitzung und im März 2017 wurde die Standortplanung in Auftrag gegeben. Im Januar 2018 durfte Sandra Lyoth das laufende Projekt ihres Vorgängers mit einer neu zusammengesetzten Spezialbaukommission weiterführen. Den ausgeschriebenen Projektwettbewerb gewann das Projekt «Pinocchio». Die definitive Ausarbeitung wurde nach der Zuschlagsverfügung vom Architekturbüro Naos Architekten AG (ehemals Hausammann Architekten AG) aus Bern im Dezember 2019 in Angriff genommen. Im Dezember 2022 erfolgte die 24. Sitzung der Spezialbaukommission und in vorbereitender Funktion ergänzend dazu die 17. Sitzung der Projektleitung. Nach dieser langen und intensiven Planungsphase freut man sich, auf der Baustelle endlich einen Bagger zu hören.
Das bestehende Schulhaus Gyrisberg wurde 1972 in Betrieb genommen. Energetisch, bau- und sicherheitstechnisch sowie betrieblich entspricht das Schulgebäude nicht mehr den heutigen Anforderungen.
Eine Sanierung wäre aufgrund der geforderten und umfangreichen Massnahmen nicht wirtschaftlich gewesen.
Der Bau ist zudem schadstoffbelastet. Das Schulgebäude wird bis zur Inbetriebnahme des Ersatzneubaus weiter betrieben und anschliessend rückgebaut.
Stefan Rüfenacht, Hauptverantwortlicher der Naos Architekten AG, bedankte sich bei allen Beteiligten für die konstruktive Zusammenarbeit. Beim Schulhausbau wolle das Architekten/-innen-Team die Verantwortung wahrnehmen, um eine hochwertige und nachhaltige Lern- und Lebensstätte zu bauen. Das Ziel sei, einen Ort zu schaffen, wo sich Kinder inspiriert und angeregt weiterentwickeln können. Besonders freue man sich bei diesem Projekt auf die Verwendung von Holz aus dem gemeindeeigenen Wald. Dies fördere sicher eine besondere Verbundenheit der Bevölkerung zu diesem Neubau.
Gesamtschulleiter Rolf Frauchiger betonte gleich zu Beginn seiner Begrüssungsworte, dass beim Projekt Gyrisberg I das Wohl der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund stehe. Eine Schar Kinder verschönerte während dem Anlass mit farbigen Handabdrücken Holztafeln, welche später an die Bauabschrankung montiert werden. Als symbolischer Akt konnten drei Kinder unter fachmännischer Aufsicht mit dem Bagger eine Schaufel Erdreich ausheben. Der Neubau wird für den ganzen Schulbetrieb ein Gewinn sein. Rolf Frauchiger zählte einige erfreuliche «Highlights» im neuen Schulhaus auf: viel grössere Klassenzimmer mit einem Gruppenraum, zusätzliche Zimmer für den Spezialunterricht, ein Kindergarten mit Aussenbereich, natürliches Licht vom Dach und den Seiten, Tageslicht von zwei Seiten für fast alle Klassenzimmer, Werkräume, ein Musikzimmer, ein Zimmer für den Mittagstisch, ein gemütliches Lehrerzimmer mit Kühlschrank, Geschirrspüler und einer Küche, genügend Lagerraum, ein Büro für den Hauswart, Velounterstände und ein Verkehrsgarten. Nicht zu vergessen sei natürlich das grössere Büro für den Schulleiter, meinte Rolf Frauchiger am Schluss verschmitzt.
Die aufgeschriebenen Wünsche der Kinder an das neue Gebäude wurden in einer Holztruhe dem Architekten übergeben. Später wird die Truhe im Fundament eingegossen – vielleicht wird eine spätere Generation über die Erwartungen staunen.
Henry Oehrli