Schmerzen behandeln, Lebensqualität verbessern
25.01.2023 Aktuell, Foto, Gesellschaft«Meine Vision ist es, dass wir die Menschen mit Schmerzen aus der Region möglichst früh erreichen und dass wir Therapien für sie finden, die ihren Werten entsprechen», sagt Dr. med. Bettina Kleeb, Leiterin des Schmerzzentrums im Spital Emmental. Sie fährt fort: «In unserem Schmerzzentrum bieten wir eine Vielzahl an schulmedizinischen und integrativ-medizinischen Behandlungsmöglichkeiten an. Das gemeinsame Ziel aller Fachpersonen ist eine individualisierte, schmerzfokussierte Behandlung nach dem modernsten Forschungsstand, um Schmerzen zu reduzieren und die Lebensqualität unserer Patientinnen und Patienten zu verbessern.»
Personelle Veränderungen
Das neue Jahr bringt im Schmerzzentrum einige Veränderung mit sich. So wurde Dr. med. Juliane Pfarr zur Leitenden Ärztin befördert. Die Fachärztin FMH für Anästhesiologie mit FA für Interventionelle Schmerztherapie (SSIPM) und FA Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM) ist seit anderthalb Jahren im Schmerzzentrum des Spitals Emmental tätig. Sie führt alle gängigen diagnostischen und therapeutischen Verfahren der Schmerztherapie durch (beispielsweise periphere Nervenblockaden, Medialbranches bei Rückenschmerzen oder medikamentöse Interventionen). Ihr spezielles Augenmerk liegt auf der Behandlung langjähriger komplexer Schmerzzustände unter psychosomatischen Gesichtspunkten. Ab 1. Februar 2023 wird zudem Dr. med. Celdric Labourdette das Team der Schmerztherapie als Oberarzt verstärken. Der Facharzt für Anästhesie und ausgebildete Osteopath verfügt über eine breite Expertise in interventioneller Schmerztherapie. Neben seiner Tätigkeit in Burgdorf wird er seine Arbeit als Schmerzspezialist in der Clinique international du Parc Monceau vorerst weiterführen.
Ende Februar 2023 lässt sich Dr. med. Thomas Böhlen pensionieren. Der Schmerzspezialist ist seit 17 Jahren am Spital Emmental tätig. Er hat das Schmerzentrum 2012 aufgebaut und jahrelang geführt, bis er die Leitung Anfang 2022 an Bettina Kleeb übergeben hat. «Thomas Böhlen hat viel für die Schmerztherapie gemacht und das Schmerzzentrum gewissermassen als Pionierbetrieb aufgebaut. Zudem hat er sich mit viel Leidenschaft für seine Patientinnen und Patienten eingesetzt – wir wünschen ihm für seinen Ruhestand alles Gute», sagt Bettina Kleeb.
Stetiger Ausbau des Angebots
Bereits in den letzten Jahren wurde das Therapieangebot des Schmerzzentrums stetig ausgebaut und weiterentwickelt. Es umfasst heute nebst medikamentösen und interventionellen Therapien auch Neurostimulationen oder Schmerzpumpen sowie integrative Therapien wie Hypnose, Mind-Body-Medizin sowie Laser, Schröpfen oder Akupunktur. Berücksichtigt wird auch die Lebenssituation. «Stress zum Beispiel kann Symptome verstärken», so Bettina Kleeb. Zu einer Behandlung gehört auch die «Informationstherapie»: «Je mehr ein Mensch über sein Leiden weiss und die Zusammenhänge kennt, desto mehr kann er seine Behandlung mitgestalten.»
Auch die Anzahl der Erstkonsultationen nimmt stetig zu; in den letzten drei Jahren hat sie sich mehr als verdoppelt. Die im Schmerzzentrum behandelten Patientinnen und Patienten zeigen meist komplexe Erkrankungsbilder und benötigen eine interdisziplinäre Behandlung. So obliegt die Federführung der Behandlung zwar einer zuständigen Ärztin, einem zuständigen Arzt, doch in der Regel arbeiten mehrere Fachpersonen mit den Patientinnen und Patienten. «Wir haben in den letzten Jahren ein Netzwerk aufgebaut mit anderen Disziplinen, wovon schlussendlich unsere Patientinnen und Patienten profitieren», so Bettina Kleeb. So besteht beispielsweise eine enge Zusammenarbeit mit den Fachpersonen der Palliative Care, der Orthopädie, der Neurologie, der Onkologie, der Chirurgie, der Rheumatologie, der Radiologie, der Psychiatrie sowie der Physiotherapie.
zvg