Interessante Referate von Fachpersonen

  03.05.2023 Aktuell, Wirtschaft, Foto, Burgdorf, Gesellschaft

Im Raiffeisen Stadtcafé an der Bahnhofstrasse 20 in Burgdorf informierten der Raiffeisen-Ökonom Alexander Koch, Leiter Konjunktur- und Zinsanalyse, und der Devisenexperte Rosario Loria vergangene Woche die anwesenden Gäste über die Entwicklung der Wechselkurse, die Perspektiven der Schweizer Wirtschaft und die Auswirkungen der Kursschwankungen für die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU).
Alexander Koch hielt einen interessanten Rückblick auf die Auswirkungen der Pandemie. Nachdem die angeordneten Massnahmen aufgehoben worden seien, der Staat die Betriebe und Arbeitnehmer entschädigt hatte, konnte praktisch wieder am Vor-Pandemie-Niveau angeknüpft werden und das dürfe als befriedigend bezeichnet werden.
Alexander Koch streifte die Rohstoff-Energiekrise in Europa, die der Ausbruch des Ukraine-Krieges vor mehr als einem Jahr auslös­te und wodurch die Preise in die Höhe schossen. Der milde Winter trug dann dazu bei, dass Strom- und Gasverbrauch sehr viel niedriger waren als erwartet. Durch die Erschliessung neuer Quellen dürfe man davon ausgehen, dass im kommenden Winter eine Gasmangellage verhindert werden könne und Strom und Gas auf dem jetzigen Preisniveau bleiben würden. Die Nahrungsmittelpreise seien in der Schweiz um über 5 Prozent angestiegen, was im Vergleich zur Eurozone mit 17 und zum Baltikum mit bis zu 40 Prozent als gnädig gelten würde. Infolge des starken Frankens, der nach wie vor als die stärkste Währung der Welt gilt, sei die Inflation in der Schweiz nicht so stark wie anderswo. Die Zinsen würden langsam wieder ansteigen.
«Ohne Euro-Konto können Fremdwährungen nicht abgesichert werden. Nur über ein Schweizer-Franken-Konto sind die Risiken zu gross.» So die Worte des Devisenexperten Rosario Loria in seinem Referat. Er stufte es als bedenklich ein, dass sich ein Grossteil der KMU bei Materialbestellungen oder dem Verkauf der eigenen Produkte immer noch nicht gegen Währungsschwankungen abgesichert habe. Da jedes zweite KMU in der Schweiz einen Bezug zum Ausland hat, informierte er die anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmer eingehend über die wichtigsten Massnahmen, Kontrollen und Möglichkeiten in Bezug auf ihre Devisengeschäfte. Sei erst mal eine Devisenstrategie definiert, liessen sich Währungsrisiken mit einfachen Instrumenten und Vorkehrungen absichern.
Im anschliessenden zweiten Teil standen die Redner sowie Marc Guggenbühler, Vorsitzender der Bankleitung, Yves Remund, Leiter Firmenkunden, und Reto Gygax, Firmenkundenberater, für Fragen zur Verfügung.

Rosmarie Stalder


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