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  11.07.2023 Aktuell, Foto, Burgdorf, Gesellschaft

Vor wenigen Tagen haben Markus Mürner, Leiter Asset Management Immobilien, und Stefan Wagner, Fachleiter Entwicklung und Projektleitung, beide von der Previs Vorsorge in Bern, die Stockwerkeigentümer der nebenliegenden Liegenschaften und weitere unmittelbare Nachbarn über den Stand des Bauprojektes Uferweg 18 – 60 in Burgdorf informiert.

Ein Kommen und Gehen
Sowohl die teils langjährigen Mietparteien der Uferwegsiedlung als auch Stockwerkeigentümer der anschliessenden Gyri-Hochhäuser können über Monate ein reges Kommen und Gehen in den Mehrfamilienhäusern am Uferweg beobachten. Etliche Familien ziehen im Hinblick auf die geplante Neuüberbauung bereits in den Jahren 2020/2021 aus; hier bietet sich ab Mitte Juni 2021 eine Zwischennutzung durch zugewiesene Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern an.
Nach dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 wird innert kürzester Zeit viel Wohnraum für die zahlreich in die Schweiz fliehenden ukrainischen Frauen und Kinder benötigt. Die Previs kann Abhilfe in grösserem Rahmen bieten: Ein Teil der zugewiesenen rund 300 Personen kann in 70 leer stehenden 2,5- bis 4-Zimmer-Wohnungen am Uferweg untergebracht werden. Im Hinblick auf den bevorstehenden Abriss der ersten Uferweg-Wohnblöcke verlassen die Flüchtlinge ihre Unterkünfte gegen Ende Mai 2023, auch die letzten Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser 18 – 60 sind auf den geplanten Baustart hin ausgezogen.
Das Areal werde nun von einem Sicherheitsdienst überwacht, teilt Previs mit. Zurzeit nutze die Kantonspolizei Bern die Siedlung als Übungsgelände für Ausbildungs- und Wiederholungskurse. «Zudem werden in jeder Wohnung detaillierte Schadstoffuntersuchungen durchgeführt», teilt Previs mit. Hier handle es sich um die ersten vorgezogenen Arbeiten vor dem eigentlichen Rückbau der Bestandesbauten.

Positiver Bauentscheid
Laut Markus Mürner hat die Baubewilligungsbehörde der Previs für das am 24. Juni 2021 eingereichte und am 14. und 21. Oktober 2021 publizierte Baugesuch für die nächs­ten Wochen einen positiven Bauentscheid in Aussicht gestellt: «Sobald dieser vorliegt, könnten die seinerzeit fünf einsprechenden Parteien während der 30-tägigen Beschwerdefrist gegen diesen Bauentscheid vorgehen. Falls die Beschwerden durch sämtliche Instanzen gezogen würden, könnte das bis zu drei Jahre dauern.» Mürner hält nichts von Spekulationen: «Wir warten ab, was in den nächsten Tagen passiert, und richten uns danach.»
Er betont weiter, dass «wir die Häuser am Uferweg nicht viele Jahre lang leer stehen lassen können. Dann müssten wir erneut eine Zwischennutzung in Betracht ziehen und wären wieder bei der Unterbringung von Flüchtlingen in den durchaus noch bewohnbaren Wohnungen.» Er habe vor dem Informationsschreiben an die Nachbarn noch mit Burgdorfs Stadtpräsient Stefan Berger telefoniert: «Die Stadt hilft, wo sie kann.» Jetzt heisse es abwarten, «aber ein möglichst baldiger Baustart wäre auch für die Stadt und das dortige Viertel von Vorteil».

Gewisse Unannehmlichkeiten sind unvermeidbar
Falls keine Beschwerden gegen einen positiven Bauentscheid eintreffen, wird die Baubewilligung mit den entsprechenden Auflagen nach 30 Tagen rechtskräftig. «Die Previs wird dann», laut Mürner, «die Baustellenplanung strukturiert angehen. Nicht ausser acht zu lassen ist, dass die Planung von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise der Jahreszeit sowie von verschiedenen Infrastrukturarbeiten der Stadt Burgdorf und der Netzbetreiberin Localnet AG beeinflusst wird.»
Vorausschauend weist die Previs darauf hin, «dass eine derart grosse Baustelle auch Auswirkungen auf die Umgebung haben wird. Dazu gehören Baustellenverkehr, Emissionen, Verkehrsführung und die Sicherheit der Quartierbewohnerinnen und -bewohner, allem wird grösstmögliche Aufmerksamkeit geschenkt. Mit der Totalunternehmung Baulink AG hat die Previs eine professionelle Partnerin ausgewählt, die auf und neben der Baustelle für Ordnung sorgen wird.»
Auf Befragen erläutert Mürner, dass er mit dem Bauprojekt Uferweg seit 2008 Berührungspunkte habe. Das damalige Bauprojekt mit einem einzigen überdimensionierten Megabau ist am Widerstand der Burgdorfer Bevölkerung gescheitert. «Eigentlich beschäftige ich mich noch länger mit dem Uferweg, denn ich war schon für den Vorbesitzer der Liegenschaften am Uferweg tätig und habe damals diese Wohnblöcke betreut. Der Uferweg ist seit über 20 Jahren mein berufliches Thema.»

Gerti Binz


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