Zwölf Kühe und ein Kalb in der Gaststube
02.08.2023 Aktuell, Foto, GesellschaftHanspeter Pfeiffer und Ehefrau Sandra führen den Landwirtschaftsbetrieb Chrutmatt in der vierten Generation. Er sagt, dass im Bauernhaus seit über 15 Jahren Ställe leer gestanden seien, für die sie einen neuen Verwendungszweck gesucht hätten. Schliesslich sei die Idee eines «Beizlis» immer konkreter und nach aufwändiger Umbauzeit schliesslich real geworden. «Im Sommer 2022 haben wir mit dem Umbau begonnen und am 24. Februar 2023 eröffnet. Zu uns fahren immer zahlreiche Besuchende, die wegen der seit 40 Jahren bestehenden Erdbeerfelder kommen. Diese Besuchenden können wir nun bewirten.» Gesagt, getan.
Einmalige Ambiance
Im früheren Stall stehen nun Tische und Stühle für gut 40 Gäste, die aufmerksam beäugt werden von den Kühen, die von der Wand herabblicken. Der schweizweit tätige Künstler Stephan Beutler aus Biel hat an die Wände des ehemaligen Kuhstalls ein wahres Airbrush-Meisterwerk gezaubert. Die Kühe blicken aus grossen, sanften Augen – die den Besuchenden beim Gang durch den Raum überallhin folgen – gelassen auf das Geschehen vor ihnen. Sogar die üblichen Marken in den Ohren der Tiere fehlen nicht. Eine sich räkelnde Katze und ein Hund vervollständigen das Kunstwerk.
Im liebevoll eingerichteten Gartenrestaurant warten weitere 48 Plätze auf Jung und Alt. Zusätzlich gibt es die Reiterbar, die sich ebenfalls steigender Beliebtheit erfreut.
Hanspeter Pfeiffer bestätigt, dass die Gegend rund um die Chrutmatt ein beliebtes Erholungsgebiet für Wandernde, Velofahrer/innen und Ausflügler ist. Zusätzlich kennen immer mehr Menschen den Hof, nachdem sie die Erdbeerfelder besucht haben. «Neben den Besucherinnen und Besuchern, die zufällig vorbeikommen, haben wir mittlerweile eine recht grosse Schar an Stammgästen, welche die ungezwungene Atmosphäre in unserem ‹Beizli› sehr schätzen. Man kann einfach hereinspazieren und eine paar gemütliche Momente oder Stunden hier verweilen. Erfreulicherweise können wir jedes Wochenende neues Publikum begrüssen, das auf irgendeine Art vom ‹Beizli› gehört hat und es einmal ausprobieren will. Alle zeigen sich rundum begeistert.»
Viel Arbeit, viel Freude
Hanspeter Pfeiffer betont: «Meine Frau und ich wissen, dass die Führung eines solchen Betriebes nicht einfach und nicht risikofrei ist. Deshalb arbeiten wir beide nach wie vor und stemmen die Beiz zusätzlich. Das bedeutet viel Arbeit. Aber es macht auch enorm viel Freude. Wir sind zuversichtlich.» Hanspeter Pfeiffer weist auf die ausnehmend gute Lage der Chrutmatt hin. Vom «Gärtli» hat man einen Blick über die hügelige Landschaft bis zum Horizont. Momentan bilden die unterschiedlich abgeernteten Felder eine farblich vielfältige Palette bäuerlicher Momentaufnahmen mit Höfen, Wegen, Baumgruppen und vielem mehr.
Die Speisekarte im Chrutmatt-Beizli ist klein, aber fein: kalte Käse- und Fleischplättli, diverse Würste und Flammkuchen. Später soll ein Angebot vom Grill dazukommen. Die Getränkekarte umfasst die üblichen Angebote mit dem lokalen Offenbier. Hanspeter Pfeiffer kommt noch einmal aufs Beizli-Motto zurück: «Ganz einfach, ganz gemütlich», – und das am Stammtisch, in der Gaststube, auf der überdeckten Terrasse sowie auf den Plätzen im Weidli und im Hopfengärtli.
Gerti Binz