Nach langer Planungs- und Vorbereitungszeit luden die Bauherrschaften BLS Immobilien AG, Bonainvest AG und RN Selvam AG zum symbolischen Spatenstich ein.
Daniel Schafer, CEO BLS, begrüsste die Gäste. Er erklärte, dass die Verschiebung des Bahnhofs Steinhof und die Sanierungsarbeiten diverser Gebäude auf dem Areal dieses Projekt angestossen hätten. Die Eigentümer haben darauf gemeinsam mit der Stadt Burgdorf einen Studienauftrag ausgeschrieben und ausgelost. Aus diesem gingen die Arbeitsgemeinschaft rollimarchini AG Architekten und team K Architekten AG als Sieger hervor. Geplant ist eine urbane Überbauung mit industriellem Charakter. Auf einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern entstehen vier Längsbauten. Diese bieten Platz für 99 Wohnungen mit 1,5- bis 5,5-Zimmern, 300 Quadratmeter Ladenfläche für den Einzelhandel, sowie Büro- und Praxisräumlichkeiten. Die Bausumme beträgt rund 40 Millionen Franken. Die Bauarbeiten starten Ende Oktober 2023, der Bezug ist ab Ende 2025 vorgesehen. Fabian Vögeli (Architekt rollimarchini AG) freut sich, das Areal als urbanes Überbauungsprojekt realisieren zu können.  

Augenmerk auf Nachhaltigkeit
Die neuen Gebäude werden nach ökologischen Richtlinien gebaut und am Fernwärmenetz angeschlossen. Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern liefern Solarstrom, welcher vor allem vor Ort verbraucht wird. Die ideale Lage der neuen Überbauung mit Einkaufsmöglichkeiten, Grünflächen, Schulen und öffentlichem Verkehr begünstigen ein Leben ohne Auto.

Vom Mittelalter ins 21. Jahrhundert
Burgdorf sei schon im Mittelalter ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt gewesen. Dank gutem Quellwasser und Lagerkellern in den Sandsteinfelsen war Burgdorf ein idealer Standort für Brauereien. Im Jahr 1871 wurde im Steinhof ein Betriebsgebäude für die Produktion von Bier gebaut. In den dazugehörigen, markanten Türmen entstand später Wohnraum. Im Jahr 1890 folgte der Bau des Bahnhofs Steinhof und schliesslich die Errichtung des Parkhotels, bekannt als Villa Schnell. Heute stehe Burgdorf für Innovation und Transformation, sei eine moderne Stadt mit hoher Lebensqualität und Dynamik, so Stadtpräsident Stefan Berger. Hier verbinde sich die Vergangenheit mit der Zukunft. Berger freut sich über die moderne Arealentwicklung und wünscht allen Beteiligten eine unfallfreie Bauzeit und eine termingerechte Realisierung. Er äusserte zudem die Hoffnung, dass der Quartierverein Steinhof mit «Q34» einen neuen Treffpunkt finde, den er mit dem Rückbau des alten Bahnhofsgebäudes verloren habe.

Wie das Quartier zu seinem Namen kam
Q ist einer der letzten Buchstaben im Alphabet und trotzdem hat er es geschafft, ein Quartier zu benennen. Die Erklärung dazu ist einfach: Der Name Q34 setzt sich zusammen aus «Quartier» und der Postleitzahl von Burgdorf.
Nach dem symbolischen Spatenstich trafen sich Eigentümer/innen, Architekten, Bauleute, Vertretende der Stadtbehörden und Quartierbewohnende zum persönlichen Austausch bei einem Apéro.

Helen Käser