Seit dem Jahr 1934 publiziert der Verein Burgdorfer Jahrbuch jedes Jahr ein neues Buch. Es enthält Beiträge aus Kultur, Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft und Natur rund um Burgdorf.

«Geschichten, die das Leben schrieb»
Die Präsidentin, Redaktionsleiterin und Autorin Trudi Aeschlimann begrüsste die Gäste am vergangenen Samstag im «Schützenhaus» Burgdorf und stellte den 91. Band vor.
Jede Ausgabe ist in drei Teile gegliedert: Der Hauptteil verfolgt stets ein Schwerpunktthema, im aktuellen Jahrbuch sind das «Geschichten, die das Leben schrieb». Es geht dabei um drei ungewöhnliche Frauen im 19. und 20. Jahrhundert. Über Frau Funk, die Ehebruch beging, schrieb Heinz Fankhauser, über die Frauenrechtlerin und Freidenkerin Julie Engell, die einige Jahre in Burgdorf lebte, berichtete Thomas Krebs. Diese Frauenbiografien und diejenige der im Schatten ihres Arbeitgebers stehenden Dienstmagd Margaretha Spichtin, verfasst von Barbara Kummer und Markus Hofer, verdeutlichen, wie sich die gesellschaftlichen Gewohnheiten und rechtlichen Grundlagen verändert haben. Eine weitere spannende und bisweilen heitere Geschichte dreht sich um die Entstehung der Badi Burgdorf im Jahr 1929. Eigentlich wollte Autor Bruno Lehmann lediglich über bauliche Aspekte schreiben, doch neben den verschiedenen Planungsideen fesselten ihn die politischen Dispute und Reaktionen aus der Bevölkerung. Das Thema wurde für den Buchumschlag übernommen. Stephan Dürig von der Druckerei Haller + Jenzer AG hat diesen mit einer Unterwasseraufnahme durch das Bullauge des Sprungbeckens (Foto von Fritz Nydegger) ansprechend gestaltet.
Auf eine 100-jährige Geschichte kann der Fischereiverein an der Emme Burgdorf zurückblicken. Anlässlich des Jubiläums schrieb Peter Aeschlimann einen Bericht über die Nutzung der Emme in den vergangenen 200 Jahren. Es geht dabei um die Bewirtschaftung der Emme und den Kampf für den Erhalt der Fischbestände. Zum Jubiläum entstand zudem ein Fischlehrpfad, der die Bevölkerung für die Emme als Lebensraum sensibilisiert.
Unter «Burgdorfer Perspektiven» – im zweiten Teil – berichten Museen und Kulturinstitutionen über ihre Aktivitäten und geben Hintergrundinformationen. Im dritten Teil, der Chronik, hält Viktor Kälin das kulturelle und gesellschaftliche Leben der Stadt fest und Jürg Häberlin würdigt verstorbene Persönlichkeiten aus Burgdorf. Jeder Autorin und jedem Autor wurde von Hans Aeschlimann ein Buch auf einem Silbertablett überreicht.

Das Burgdorfer Jahrbuch 2024
Der Verein Burgdorfer Jahrbuch bedankt sich bei der Stadt Burgdorf, der Gemeinnützigen Gesellschaft, der Burgergemeinde, einem privaten Gönner und allen weiteren Spendern/-innen für ihre finanzielle Unterstützung. Das Burgdorfer Jahrbuch 2024 ist ein beliebtes Geschenk für Heimweh- Burgdorfer/innen. Es ist erhältlich bei der Buchhandlung am Kronenplatz und bei der Druckerei Haller + Jenzer AG. Nach der Herausgabe des neuen Bands können die Jahrbücher bis 2023 im Volltext im Internet gelesen werden: www.digibern.ch/katalog/burgdorfer-jahrbuch.

Helen Käser