60 Jahre Kulturkreis 60plus

  05.12.2023 Aktuell, Foto, Vereine, Burgdorf, Gesellschaft

Ein Verein, der in seiner Geschichte über 800 Anlässe organisiert hat, für seine Reisen durchschnittlich 50 Teilnehmende begeistert und an Vorträgen um 80 Personen begrüssen kann, hat allen Grund zu feiern. Der Kulturkreis 60plus begeht sein 60-Jahr-Jubiläum am 13. Dezember 2023 im Casino Theater Burgdorf mit einem abwechslungsreichen Konzert der «Neoländler», einer erfrischenden Band aus dem Emmental. Aus- und Rückblicke auf die Tätigkeit der Vereinigung werden in den Unterhaltungsnachmittag integriert und mit einem Apéro abgerundet. Anschliessend findet im Hotel Stadthaus ein Nachtessen statt.

Von den «Alterskameraden» zum «Kulturkreis 60plus Burgdorf»
Im Jahr 1963 wurde der Burgdorfer Lehrer Ernst Maibach pensioniert. Um die sozialen Kontakte weiterhin zu pflegen und einer möglichen Leere nach dem Berufsleben vorzubeugen, gründete er mit einigen Gleichgesinnten die freie Vereinigung der «Alterskameraden». Es begann mit einem wöchentlichen Stammtisch. Später organisierten die Männer Vorträge und kleine Ausflüge und besuchten gemeinsam kulturelle Anlässe. Das Interesse an solchen Aktivitäten stieg stetig, da in der damaligen Zeit Angebote für Senioren eher selten waren. Später öffnete sich die Vereinigung auch für Frauen. Die Verantwortlichen entschieden sich aus diesem Grund für eine Namensänderung, für «Kulturkreis der Alterskameradinnen und -kameraden».
Nach 16 Jahren übergab Maibach das Präsidium an Ruth Bärtschi. Es folgten Jahre mit weniger Aktivitäten. Im Jahr 1984 liess sich Hans Stauffer als Vorsitzender wählen. Mit geschickter Hand und feinem Gespür organisierte er spezielle Programme mit Vorträgen und Reisen. Im Jahr 1997 fand die erste viertägige Reise statt. Sie war ein Erfolg und daher reisen Senioren/-innen nun jährlich in entlegene Gegenden in der Schweiz oder ins nahe Ausland. Ab dem Jahr 1998 übernahm Theo Veraguth die Leitung. Mit seinem breiten Wissen auf kulturellem, geschichtlichem und geografischem Gebiet konnte er dem gut funktionierenden Kulturkreis neue Impulse vermitteln.
Der Name der Vereinigung wurde immer wieder diskutiert, denn er war lang und für Jungrentner/innen wirkte er altväterisch und wenig ansprechend. Nach ausgiebigen Debatten entschied man sich 2006 für den Namen «Kulturkreis 60plus Burgdorf», wobei auch Jüngere stets willkommen sind.

Auf Bewährtem aufbauen
Von 2010 bis 2018 führte Peider Mohr den Vorsitz. Sein Ziel war es, das bisherige Konzept beizubehalten, ohne sich vor Veränderungen und Bedürfnissen in der Gesellschaft zu verschliessen. So plante das Organisationskomitee weiterhin sechs Vorträge im Winter und fünf Ausflüge im Sommer. Unter der Leitung von Toni Kunz gehen die Aktivitäten nach dem Leitbild des Kulturkreises 60plus weiter: «Das Ziel des Kulturkreises ist das Fördern und Pflegen von Kontakten zwischen Seniorinnen und Senioren und gemeinsame Erlebnisse zu ermöglichen. Geleitet wird der Kulturkreis von einem ehrenamtlich tätigen Organisationskomitee, das im Winterhalbjahr Vorträge, im Sommerhalbjahr Reisen organisiert und jeden Montag zu einem Stammtisch einlädt (ab 9.30 Uhr im Hotel Berchtold)».
Alle können an den Anlässen teilnehmen. Das OK führt eine Adressliste von Personen, die Unterlagen für die Sommer- beziehungsweise die Winteranlässe erhalten möchten. Interessierte werden auf Wunsch in die Adressliste aufgenommen, ohne dass sie weitere Verpflichtungen eingehen. Sommeranlässe werden zu erschwinglichen Preisen durchgeführt, Winteranlässe in der Regel mit Kollekten finanziert.

Anerkennung und Ausblick
Während 60 Jahren hat der Kulturkreis Begegnungsmomente für Menschen im Pensionsalter organisiert. Unkompliziert und ohne Verpflichtung können Frauen und Männer die Gemeinschaft pflegen, aktiv bleiben, ihr Wissen erweitern und Wertschätzung erfahren. Die Vereinigung zeigt mit ihren Aktivitäten deutlich, dass Schaffenskraft, Wissensdurst und Krea­tivität auch nach dem Pensionierungsalter weitergehen. Für ihren Einsatz verlieh die Stadt Burgdorf dem Kulturkreis im Jahr 2013 den Sozialpreis.
Diesen Winter referieren Simon Michel über den «Ypsomed-Beitrag zur besseren Behandlung von chronischen Krankheiten» und Benjamin Pfäffli über «Besondere Vögel in Burgdorf». Armand Bäriswyl beleuchtet unter dem Titel «Neues vom Schloss Burgdorf» neue Erkenntnisse zur Entstehung und Entwicklung der Burg. Ein geführter Rundgang durch die Parkanlage der Gartenbauschule Oeschberg rundet die Winteraktivitäten ab. Daten für die Sommerausflüge sind auf der Website www.kulturkreisburgdorf.ch zu finden.

Helen Käser


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