Eine spürbare, positive Aufbruchsstimmung
17.01.2024 Aktuell, Wirtschaft, FotoAls Felix Rosenbaum im März 2023 den Posten des Geschäftsführers des Heizungs- und Sanitärunternehmens Daniel Jutzi AG mit 55 Mitarbeitenden übernahm, tat er dies bei einer für ihn persönlich branchenfremden Firma. Zwar ist er als Miteigentümer und Mitglied des Verwaltungsrates seit 20 Jahren mit dem Burgdorfer Unternehmen verknüpft, doch Felix Rosenbaum machte als Jugendlicher einst eine Lehre als Autoelektriker, wandte sich danach der Personal- und Organisationsentwicklung zu und machte sich später mit einer Unternehmensberatungsfirma gar selbstständig. Felix Rosenbaum hatte auf seinem Berufsweg folglich wenig mit Heizungen oder sanitären Anlagen zu tun. Stattdessen entwickelte er das sogenannte «Sog statt Druck»-Konzept. Mit der Implementierung dieses Konzepts sorgt er bei der Daniel Jutzi AG für eine positive Aufbruchsstimmung.
Kein naiver Optimismus
Was ist mit dem von Felix Rosenbaum entwickelten Konzept, welches er in Buchform präzise erklärt, gemeint? «Wie der Name sagt, wollen wir keinen Druck auf unsere Mitarbeitenden und unsere Kundschaft ausüben, sondern mit unserer Philosophie einen positiven Sog entstehen lassen, der gerade bei den Mitarbeitenden Energie freisetzt», führt der Geschäftsführer aus. Dabei sei es von zentraler Bedeutung, die Hierarchien flach zu halten, die Mitarbeitenden in die Unternehmensvision und die Entwicklung von Werten und Zielen miteinzubinden. «Weiter möchten wir den Optimismus fördern. Das Glas soll nicht halbleer, sondern halbvoll sein.» Felix Rosenbaum meint dabei keinen naiven Optimismus: «Die Rede ist nicht von einem Optimismus im Sinne von ‹das schaffen wir schon irgendwie›. Es geht dabei darum, die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeitenden zu fördern. Sind diese in Entscheidungen und Prozesse eingebunden, setzen sie sich entsprechend für die Lösung anstehender Herausforderungen ein und sind optimistisch, diese zu meistern», erklärt Felix Rosenbaum, sein Konzept, der nebst dem 60-Prozent-Pensum bei der Daniel Jutzi AG weiterhin als Unternehmensberater tätig ist. Die Hierarchien seien dabei weniger entscheidend, viel eher gehe es um die entsprechende Funktion und die damit verbundene Verantwortung. Eine Verantwortung, welche Felix Rosenbaum als Selbstverantwortung interpretiert. Seine Rolle als Geschäftsführer vergleicht der 60-Jährige mit derjenigen eines Kutschers. «Das Unternehmen bildet die Kutsche, ich muss diese zwar führen, kann aber die Aufgaben und Verantwortungen delegieren. Ich muss dabei nicht das stärkste Pferd sein und überall vorangehen. Dafür habe ich mein Team mit verschiedenen individuellen Stärken und Kompetenzen.»
Positive Aufbruchsstimmung
Positivität und Optimismus sollen sich folglich unter der Führung von Felix Rosenbaum durch die gesamte Daniel Jutzi AG ziehen. «Mein Ziel lautet, dass unser Personal mindestens an neun von zehn Tagen zufrieden an den Arbeitsplatz kommen soll.» Natürlich gebe es auch schlechte Tage, doch mit Blick auf die enorme Zahl an Stunden, welche ein Mensch an seinem Arbeitsplatz verbringe, gelte es die Zufriedenheit und Positivität zu fördern. Er selbst sei überzeugt: Kommen die Leute positiv eingestellt auf die Arbeit, setzt dies letztlich eine ebenso positive Energie frei, was denn auch zu Erfolg führen wird. Angesichts verschiedener Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel oder anderen wirtschaftlichen Faktoren sei die optimistische und positive Grundhaltung der gesamten Belegschaft umso wichtiger.
Eine Rakete, die gezündet wird
Bei einem Rundgang durch die Unternehmung wird deutlich, wie die von Felix Rosenbaum eingeführte Philosophie gelebt wird. Diverse Mitarbeitende bestätigen die positive Aufbruchsstimmung. «Die Unternehmensphilosophie fördert auch den Austausch. Die Leute trauen sich, Dinge anzusprechen, die weniger gut oder verbesserungswürdig sind», ist eine Meinung. Ein anderer Mitarbeiter sieht die Daniel Jutzi AG als Rakete, die mit der neuen Philosophie gezündet wurde. Auch ein Lernender im dritten Lehrjahr schätzt die positiv gelebte Philosophie: «Zudem fühlt man sich auch als Lernender in die Prozesse eingebunden und ernst genommen.» An dieser Stelle seien die offenen zwei Lehrstellen für den Sommer 2024 erwähnt. Lehrstellen in einem Betrieb, in dem Aufbruchsstimmung herrscht.
Joel Sollberger
www.jutziag.ch