Vergangenen Donnerstagabend ging um 20.20 Uhr der automatische Brandalarm in der Restaurantküche des Schlosses Burgdorf los. Die Befürchtungen bewahrheiteten sich, tatsächlich war ein Feuer ausgebrochen. Teile der Küche sind komplett ausgebrannt, die Wände des Restaurantsaals sind allesamt mit Russ bedeckt und der starke Rauch hat seine Spuren hinterlassen. Die Brandursache wird noch abgeklärt. Die Kantonspolizei hat Ermittlungen aufgenommen.
Stiftungsrätin Elisabeth Zäch, Geschäftsführer Urs Weber, Museumsleiter Daniel Furter und die CEO der Schweizer Jugendherbergen Janine Bunte zeigten sich an der Medienkonferenz einen Tag später allesamt sehr betroffen. Nichtsdestotrotz kann das Feuer als Glück im Unglück bezeichnet werden. Aufgrund der Betriebsferien von Jugendherberge und Restaurant befanden sich zum Zeitpunkt des Feuerausbruchs weder Gäste noch Mitarbeitende in den Räumlichkeiten. «So kamen zum Glück keine Personen zu Schaden», hält Urs Weber fest. Auch die historische Bausubstanz des 825-jährigen Schlosses ist nicht vom Feuer betroffen. «Das Brandmeldesystem und die Brandschutzvorrichtungen haben einwandfrei funktioniert. Dadurch konnten grössere Schäden verhindert werden», führt der Geschäftsführer weiter aus. Zudem dankte er den Blaulichtorganisationen – insbesondere der Feuerwehr Burgdorf –, die mit rund 34 Personen im Einsatz standen und den Brand schnell unter Kontrolle bringen konnten.
Die starke Rauchentwicklung zog auch einige Zimmer der Jugendherberge in Mitleidenschaft. Dies ist umso ärgerlicher, weil am vergangenen Freitag die Betriebsferien geendet hätten und bereits erste Übernachtungsbuchungen vorlagen. «Wir mussten den Gästen daher leider die Übernachtungen stornieren», so Janine Bunte. Geplant sei, dass der Beherbergungsbetrieb in den nächsten zwei bis vier Wochen wiederaufgenommen werden könne.
Länger geschlossen sein wird das Restaurant. So müssen beispielsweise die mit Russ bedeckten Wände allesamt mühsam erneuert werden. «Die genauen Schäden müssen erst noch eruiert werden», so der Architekt der Räumlichkeiten, Ueli Salzmann. «Die Wiedereröffnung des Restaurantbetriebs kann voraussichtlich im Frühsommer erfolgen.»
Dank der Brandschutzvorrichtungen blieb auch das Museum von den Flammen und vom Rauch verschont. «Das Museum ist vom Brand nicht betroffen. Dennoch werden wir wegen der anstehenden Arbeiten die Betriebsferien des Museums um voraussichtlich eine Woche bis zum 24. Februar 2024 verlängern», so Museumsleiter Daniel Furter.
Das Schloss Burgdorf verfügt in der Stadt und darüber hinaus über einen hohen Stellenwert. Dementsprechend seien die ersten Reaktionen auf den Brand ausgefallen, so Elisabeth Zäch. «Doch gemeinsam werden wir auch aus dieser Krise gestärkt hervorgehen», zeigte sie sich, stellvertretend für den Stiftungsrat und die Betreibenden von Jugendherberge, Restaurant und Museum, zuversichtlich.

Joel Sollberger