750 Jahre Kirche Heimiswil
10.12.2025 Heimiswil, Heimiswil, Foto, MusikDie Kirchgemeinde Heimiswil wurde im Jahr 1275 das erste Mal urkundlich erwähnt. Um das 750-Jahr-Jubiläum zu begehen, fanden bereits eine historische Rundwanderung durch das Gemeindegebiet, eine Carfahrt nach Freiburg im Breisgau zur Begutachtung der Originalerwähnung, ein Vortrag über den Goldschatz der Kirche Heimiswil und ein Jubiläumsgottesdienst statt. Den Höhepunkt und den krönenden Abschluss bildete das Chorkonzert am vergangenen 1. Advent.
Yvonne Elisabeth Frey, geb. Friedli, ist beruflich als Sopranistin in Berlin tätig, stammt aber aus Heimiswil. Zusammen mit dem Organisten Martin Geiser und dem Kammerchor um Simon Jenny stellte sie ein buntes Programm zusammen, das in der vollen Heimiswiler Kirche mit Begeisterung aufgenommen wurde. Ein Kinderchor der 5. Klasse trug zu dieser Begeisterung bei. Fulminant wurde es, als die mehrchörige vierte Szene aus der Oper «Cavalleria Rusticana» aufgeführt wurde: unten im Chor ein Teil des Kammerchors mit dem Kinderchor und der Sopranistin, begleitet am Flügel von Martin Klopfenstein – oben auf der Empore ein Teil des Kammerchors neben Martin Geiser an der Orgel. Man hatte das Gefühl, die ganze Kirche werde in Schwingung versetzt.
Ruhigere Stücke mit romantischer Atmosphäre waren bewusst aus dem Bereich der Gebetslieder ausgesucht worden, so etwa von Gabriel Fauré die «Cantique de Jean Racine». Den Auftakt des Abends machten Stücke aus der «Toggenburger Passion» von Peter Roth. Die Kinder sangen sich mit dem Lied «Für immer uf di» von «Patent Ochsner» in die Herzen der Zuhörenden. Danach wurde es mit César Francks «Prélude» geradezu zärtlich. Anspruchsvoll und zugleich schön war es, dass das Stück gewissermassen im Echo, sowohl oben von der Orgel als auch unten auf dem Flügel, in präzisem Zusammenspiel vorgetragen wurde.
Nach der Pause erklang die Hymne «Hör mein Bitten» von Felix Mendelssohn-Bartholdy und aus Johannes Brahms’ Deutschem Requiem «Ihr habt nun Traurigkeit». Der Chor zeichnete sich durch eine hohe Ausdrucksfähigkeit und Dynamik aus. Yvonne Elisabeth Frey zog mit ihrer hellen und zugleich warmen Sopranstimme mit zwei Arien aus der Oper «Tosca» von Giacomo Puccini und aus der Oper «Norma» von Vincenco Bellini die Zuhörenden in ihren Bann. Beim «Abendsegen» von Engelbert Humperdinck aus dessen Oper «Hänsel und Gretel» war wieder der Kinderchor beteiligt, ehe dann zum Abschluss das ganze Publikum eingeladen wurde, «Lueget vo Berg und Tal» zu singen. Der Abend bot ein musikalisches Feuerwerk, das in Erinnerung bleiben wird.
Text und Bilder: zvg







