Baustart der BLS-Werkstätte
24.09.2025 Oberburg, Oberburg, Burgdorf, AktuellDer Bund hat grünes Licht gegeben für den Um- und Neubau der BLS-Werkstätten Oberburg. Bereits diese Woche sollen Vorbereitungsarbeiten beginnen. Am Informationsanlass vom vergangenen Donnerstag wurden Anwohner/innen über die Bauarbeiten und deren Auswirkungen informiert.
Emissionen für Anwohnende
Werner Kobel, Gemeindepräsident von Oberburg, ist sich bewusst, dass die nächsten Jahre den Anwohnern/-innen grosse Toleranz abverlangen. Die Verantwortlichen tun ihr Bestes, indem sie lärmige Arbeiten bündeln und in zwei Schichten arbeiten. Wenn Nachtarbeiten aus logistischen oder aus Sicherheitsgründen nötig sind, werden diese vorher angekündigt. «Information und der Dialog mit der Bevölkerung sind uns wichtig», beteuerte der Projektleiter Um- und Neubau Werkstätte Oberburg, Benjamin Märklin. Dies geschehe durch schriftliche Informationen, Inserate und Informationstafeln rund ums Gelände. Alle zwei Wochen wird eine Baustellen-Sprechstunde vor Ort angeboten und in den Jahren 2027 und 2028 gibts je einen Tag der offenen Baustelle. Weitere Informationen sind auf der Website der BLS aufgeschaltet: www.bls.ch/werkstaetten.
Um- und Neubau für Sicherheit im Bahnverkehr
Die BLS stellte fest, dass sich ab dem Jahr 2027 eine Servicelücke für ihre Züge abzeichnet. Darum hat sie sich für diesen Um- und Neubau entschieden. In einer ersten Phase wird die Baustelle ab der Emmentalstrasse erschlossen und ein einspuriger Bahnübergang gebaut. Ab Dezember 2025 dient dieser vorübergehend als Baustellenzufahrt, während eine zweite, zweispurige Baustellenzufahrt erstellt wird. Ab März 2026 ist der einspurige Übergang ausschliesslich für die Fussgänger offen. Während der gesamten Bauzeit haben der Grundwasserschutz, der Erhalt der Bodenfruchtbarkeit und der Umgang mit dem Aushubmaterial einen hohen Stellenwert.
Die schwere Instandhaltung der Züge verlegte die BLS definitiv nach Bönigen. Die leichte Instandhaltung, damit sind Servicearbeiten gemeint, wird bis im Sommer 2027 weiterhin in der Werkstätte Oberburg durchgeführt. Danach ist eine temporäre Verlegung nach Holligen und Spiez geplant. Nach Fertigstellung der Werkstätte Oberburg können die Mitarbeitenden ihre Arbeit in einem modernen Betrieb unter sicheren und optimalen Bedingungen fortführen.
Zwei neue Gebäude – eine moderne Werkstätte
Die neue Werkstätte Oberburg besteht aus einem Haupt- und einem Nebengebäude mit Fassaden aus Holz. Auf dem begrünten Dach des Hauptgebäudes entsteht eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 3500 Quadratmetern. Das Regenwasser wird für die Reinigung der Züge gespeichert. Die Gesamtfläche der Anlage wird von drei auf sechs Hektaren erhöht.
Mit dem geplanten Um- und Neubau schafft die BLS auch in Zukunft wichtige Arbeitsplätze und bildet Lernende in verschiedenen Berufssparten aus.
50-jährige Geschichte der BLS-Werkstätten
Eigentlich stehen die BLS-Werkstätten auf Burgdorfer Boden. Auch die neuen Gebäude werden hier entstehen. Stefan Berger, Stadtpräsident von Burgdorf, sprach über die Verbindung der Zähringerstadt mit der Eisenbahn seit dem Jahr 1852. Burgdorf war schon damals ein wichtiges regionales Zentrum für Handwerk, Gewerbe und Handel. Mit Unterstützung Industrieller erreichte die Stadt, dass die Hauptachse der Bahn über Burgdorf geführt wurde.
Vor genau 50 Jahren, im Juli 1975, bekam die EBT (heute BLS) die Baubewilligung für die Werkstätte Oberburg und zwei Jahre später, 1977, wurde diese in Betrieb genommen. Hier wartet und repariert die BLS seither ihre Züge.
Seit dem Jahr 2022 berichteten verschiedene Medien über den Um- und Ausbau der Werkstätte, im Juli 2025 bekam die BLS die Baubewilligung und im Jahr 2029 sollen im neuen, modernen Betrieb die ersten regelmässigen Servicearbeiten an den Zügen ausgeführt werden. Gute Fahrt!
Text und Bilder: Helen Käser