Bettagssamstag mit Militärparade, «Chäsbrägu» und Längschlegern
01.10.2025 Sport, Höchstetten, Sport, BiembachTraditionellerweise am Bettagssamstag fand auf der Thuner Allmend vor eindrücklicher Kulisse der Eidgenössische Gruppenmeisterschaftsfinal statt. Dabei trafen sich die besten 36 Gruppen der Aktiven aus den vier Zweckverbänden, um den Gruppenmeister 2025 zu küren.
Im Nachwuchs kämpften zehn Gruppen um den Tagessieg. Mit dem Gruppenmeisterschaftsfinale der Nachwuchsgruppen wurde zeitgleich auch der Final der Juniorenschweizermeisterschaft mit vier Gruppen ausgetragen.
Der Wettkampf startete pünktlich um 9 Uhr mit grellem Sonnenschein und blauem Himmel, also mit sehr herausfordernden Bedingungen für die Riesarbeit. Sobald die ersten Gruppen mit Abtun fertig waren, wurde schnell klar, dass viele Nummmern gefallen waren. Aussagen wie «I ha nüt gseh» waren bei mehreren Riesen zu hören. Insgesamt konnten nur sieben Gruppen das Ries sauber halten. Wer aufgrund dieser Voraussetzungen eine grosse Überraschung erwartete, lag daneben. Einige Topgruppen, welche im grossen Final noch gepatzt hatten, blieben im kleinen Final im Ries fehlerfrei und qualifizierten sich mit guten Leistungen am Bock für den Meisterfinal der besten sechs Gruppen.
Im Meisterfinal setzte sich dann Höchstetten 1 vor Wäseli 1 und Wasen-Lugenbach 1 durch und durfte sich über den Gewinn der grossen, hölzernen Bärentrophäe freuen. Die Nummern am Morgen waren also für Höchstetten 1 und Wäseli 1 nur eine Randnotiz.
Bei den Einzelschlägern – da wurde der grosse Final gewertet – konnte Nino Schüpbach (Gerlafingen-Zielebach 1), Simon Erni (Höchstetten 1) und Adrian Dubach (Hergiswil am Napf) überflügeln. Alle drei erhielten einen schönen gefüllten Korb und ein graviertes Holzbrett.
Beim Nachwuchs setzte sich mit Oschwand-Biembach verdient diejenige Gruppe durch, die sowohl am meisten Punkte als auch am wenigsten Nummern hatte. Obmann Fritz Jau sagte an der Rangverkündigung richtigerweise, dass das Spiel im Ries entschieden werde. Deshalb durften sich auch Gondiswil/Wangenried-Wanzwil/Walliswil mit 1 Nummer und Schwarzenburg mit 2 Nummern über Medaillen freuen, obwohl einige Gruppen mehr Schlagpunkte totalisiert hatten.
Bei den Einzelschlägern siegte mit sehr guten 74 Punkten Jannik Leuenberger (Dürrenroth). Mit grossem Abstand folgten mit Noa Schweizer, 61 Punkte, und Nils Uhlmann, 55 Punkte, zwei Spieler von Oschwand-Biembach.
Juniorenschweizermeister 2025 wurden die Fyrabäbrätscher mit 0 Nummern und 361 Punkten. Mit dieser Leistung hätten sie auch bei den Aktiven einige Gruppen hinter sich gelassen. Bei den Einzelschlägern machten zwei Spieler der Red Bears den Sieg unter sich aus. Julian Schmutz gewann mit 78 Punkten vor seinem Teamkollegen Loris Aegerter mit 77 Punkten. Den dritten Podestplatz sicherte sich mit 75 Punkten Janis Lüthi von den Fyrabäbrätschern.
An den Rangverkündigungen wurden alle diese Leistungen mit Medaillen und liebevoll zusammengestellten Preisen gewürdigt. Aufgewertet wurde dieser Moment zusätzlich durch die Anwesenheit zweier Ehrendamen, was auch nicht bei allen ähnlichen Anlässen der Fall ist.
Für die weniger erfolgreichen Spieler/innen und die Zuschauenden bot der Tag in Thun noch andere Höhepunkte. So führte der parallel stattfindende Besuchsanlass in der Kaserne Thun dazu, dass während des Hornusserwettkampfs direkt neben Ries 9 auf der Panzerpiste die grossen Kampffahrzeuge der Schweizer Armee aus nächster Nähe bewundert werden konnten.
Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt. Bereits am Weg zu den Ries verkündete eine Tafel, was als Zwischenverpflegung oder Snack auf die Besuchenden warten würde: «Chäsbrägu». Man könnte meinen, dass die heissen Temperaturen nicht unbedingt förderlich waren für den Absatz dieser für Hornusserfeste nicht üblichen Speise. Dem war nicht so, man sah immer wieder Menschen beim herzhaften Genuss von geschmolzenem Käse auf Brot.
Üblicher war da schon die Verpflegung auf dem Festplatz: Burger. Burger ist jedoch nicht gleich Burger, haben sich wohl die Köche der HG Thun gedacht und einen Längschlegerburger mit zwei Patties und Käse kreiert. Dieser kam so gut an, dass sich vor der Essensausgabe zum Teil sehr lange Warteschlangen bildeten. Mit der Gewissheit, dass die Burger und Pommes frisch zubereitet wurden, schien dies jedoch niemanden zu stören.
So ging dann bei Burger, Pommes und gemütlichem Beisammensein ein letzter warmer Hornussertag 2025 zu Ende.
Text und Bilder: zvg