Bei den Gemeinderatswahlen treten 28 Kandi­dierende auf 5 Listen an

  12.11.2025 Politik, Jegenstorf, Politik

Am Sonntag, 30. November 2025, entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger von Jegenstorf über die Zusammensetzung der siebenköpfigen Exekutive für die Legislaturperiode 2026–2029. Bereits klar ist, dass Sandra Lyoth, SP, bisher, für weitere vier Jahre als Gemeinderatspräsidentin amtieren wird. Als einzige Kandidatin für das Präsidium wurde sie in stiller Wahl im Amt bestätigt. Die bisherige parteipolitische Zusammensetzung des Gemeinderats von Jegenstorf inklusive Präsidium sieht wie folgt aus: SP 2 Sitze, Die Mitte 2 Sitze, EVP, FDP und SVP je 1 Sitz. Insgesamt buhlen 28 Kandidierende, verteilt auf 5 Listen, um die Gunst der Wählerinnen und Wähler. EVP und Grünliberale treten zum ersten Mal mit einer gemeinsamen Liste zur Wahl an.
Sicher ist, dass mehrere neue Gesichter im Gemeinderat Einsitz nehmen werden. Neben Gemeinderatspräsidentin Sandra Lyoth treten von den Bisherigen lediglich Michael In-Albon, SP, und Hans Marti, Die Mitte, zur Wiederwahl an. Peter Kropf, SVP, Sharon Sue Eckmann, FDP, Stefan Jaggi, Die Mitte, und Vanessa Staub, EVP, stehen nicht mehr für eine weitere Legislaturperiode zur Verfügung, teils infolge Amtszeitbeschränkung, teils aus persönlichen Gründen.
Die Zeitung «D’REGION» befragte Vertreter/innen aller Parteien, die mit einer Liste zu den Gemeinderatswahlen antreten, zu ihren Wahlzielen sowie den Anliegen, für die sie sich in der kommenden Legislaturperiode einsetzen wollen. 
Liste 1 – SVP Jegenstorf-Münchringen: Nadine Buache (neu, kumuliert); Marco Valentino (neu); Michael Baumgartner (neu); Sandro Sommer (neu); Hans Peter Pfeiffer (neu); Tim Elia Bergmann (neu).
Liste 2 – FDP.Die Liberalen Jegenstorf und Umgebung: Patric Magnani (neu, kumuliert); Richard Huber (neu); René Kohler (neu); Rolf Nauer (neu).
Liste 3 – EVP/GLP (Listenverbindung mit Liste 4, Die Mitte Grauholz): Dominik Bodenmann, GLP (neu, kumuliert); Christian Alder, parteilos (neu); Franziska Vogt, parteilos (neu); Andreas Lehner, EVP (neu); Therese Stierli, parteilos (neu); Hansjörg Niklaus, GLP (neu).
Liste 4 – Die Mitte Grauholz (Listenverbindung mit Liste 3, EVP/GLP): Hans Marti (bisher, kumuliert); Karin Müller (neu, kumuliert); Claudio Caprez (neu); Donald Vogt (neu); Andreas Steiner (neu).
Liste 5 – SP und Gewerkschaften: Sandra Lyoth (bisher); Michael In-Albon (bisher); Nicolas Fahrni, parteilos (neu); Stefan Gau­tschi (neu); Christian Hagemann (neu); Sandra Hostettler, parteilos (neu); Amelie Walther, parteilos (neu).

Interview mit Patrick Zwahlen, Präsident SVP Sektion Jegenstorf-Münchringen
«D’REGION»: Welche Ziele setzt sich die SVP für die Gemeinderatswahlen?
Patrick Zwahlen: Unser Ziel ist es, den SVP-Sitz mit unserer Spitzenkan­didatin Nadine Buache zu halten. Wir sind stolz, eine starke Auswahl engagierter Persönlichkeiten zu präsentieren. Unsere Kandidatinnen und Kandidaten sind im Dorf verwurzelt und bekennen sich als Mitglieder (nicht parteilos) zur SVP. Auf eine Listenverbindung verzichten wir bewusst – so vertreten wir unsere Werte eigenständig, glaubwürdig und konsequent.
«D’REGION»: Welche konkreten politischen Akzente will die SVP in den kommenden vier Jahren auf Gemeindeebene setzen?
Patrick Zwahlen: Jegenstorf wächst – und damit auch der Verkehr. Der Stau vor den Bahnschranken und die vielen Pendler/innen zeigen: Es braucht praktikable Lösungen. Die SVP setzt sich für sichere Strassen, fliessenden Verkehr und eine sinnvolle Verkehrslenkung ein. In unsicheren Zeiten steht unsere Partei für Verlässlichkeit statt Experimente, für Ordnung, Eigenverantwortung und stabile Finanzen – mit haushälterischem Umgang mit den Steuergeldern.
«D’REGION»: Warum sollen sich die Bürger/innen für Ihre Liste entscheiden?
Patrick Zwahlen: Liste 1 – «Üses Härz schlaht für Jegi»: Dieser Leitsatz steht für Engagement, Heimatliebe und gesunden Menschenverstand sowie für eine bürgerliche, verlässliche Politik mit Herz und Verantwortung. Unsere Kandidatinnen und Kandidaten setzen sich mit Herzblut für ein starkes, freies und lebenswertes Jegenstorf ein.

Interview mit Karin Müller, Sektionspräsidentin Die Mitte Grauholz
«D’REGION»: Welche Ziele setzt sich Die Mitte für die Gemeinderatswahlen?
Karin Müller: Wir treten mit engagierten, kompetenten und erfahrenen Kandidierenden an, die Jegenstorf mit Weitblick weiterentwickeln und Verantwortung übernehmen wollen. Wir wollen unsere zwei Sitze halten. Wir setzen uns für solide Finanzen, gute Lernräume, starke Gemeinschaften und ein Dorf mit Zukunft ein. Dank der Listenverbindung mit EVP/GLP bleiben Reststimmen in der politischen Mitte.
«D’REGION»: Welche konkreten politischen Akzente will Die Mitte in den kommenden vier Jahren auf Gemeindeebene setzen?
Karin Müller: Wir entwickeln Lösungen, wie in unserer Gemeinde Begegnungsorte für alle Generationen entstehen können. Uns interessiert, wie die Gemeinde Unternehmen und Vereine vernetzen und unterstützen und so zu einem lebendigen Dorfleben beitragen kann. Ebenso möchten wir den Umgang mit dem Individual­verkehr/Pendlerverkehr angehen und eine kurz-, mittel- und langfristig verträgliche Verkehrsentwicklung fördern. Nachhaltige Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Energie sowie ein stabiler Finanzhaushalt bleiben dabei zentral.
«D’REGION»: Warum sollen sich die Bürger/innen für Ihre Liste entscheiden?
Karin Müller: Die Mitte Grauholz steht für Freiheit, Solidarität und Verantwortung. Wir verbinden Erfahrung mit neuen Ideen und hören zu, bevor wir entscheiden. Wir sind nicht laut und polarisierend – wir arbeiten an Lösungen und Kompromissen, die für alle tragbar sind. Wer also eine pragmatische und verlässliche Gemeindepolitik will, wählt am 30. November 2025 die vorgedruckte Liste 4, Die Mitte Grauholz. «MITTEnang – für üses Dorf.»

Interview mit Daniel Wyrsch, Wahlkampfleiter SP Jegenstorf
«D’REGION»: Welche Ziele setzt sich die SP für die Gemeinderatswahlen?
Daniel Wyrsch: Die SP hatte in den letzten zwei Jahrzehnten fast ausnahmslos das Gemeinderatspräsidium inne und besetzte zwei bis drei Sitze im Gemeinderat. Wir wären bereit, auch mit einem dritten Sitz mehr Verantwortung zu übernehmen. Auf unserer Liste stehen engagierte Kandidierende, die sich wirklich für unser Dorf einsetzen wollen.
«D’REGION»: Welche konkreten politischen Akzente will die SP in den kommenden vier Jahren auf Gemeindeebene setzen?
Daniel Wyrsch: Wir wollen uns einsetzen für: naturnahe Lebensräume, einen Spielplatz am Bach, eine Attraktivitätssteigerung für alle Altersgruppen, gute öV-Verbindungen, eine bessere Veloförderung, sichere Quartierstrassen, ein gutes Dienstleistungsangebot mit Läden und medizinischer Versorgung, die Förderung von Bildung und Kultur, familien­gerechte Tagesstrukturen und vieles mehr.
«D’REGION»: Warum sollen sich die Bürger/innen für Ihre Liste entscheiden?
Daniel Wyrsch: Als fortschrittliche Partei betreiben wir eine Sachpolitik für die Menschen. So engagieren wir uns für unsere Jüngsten: von der Kita-Gründung über Tagesschulstrukturen, Ferienbetreuung und Schulsozialarbeit bis hin zur regionalen Jugendarbeit und zum neuen Schulhaus. Eine aktuelle Bibliothek, breite Vereinsunterstützung, eine gute medizinische Versorgung und die Einführung von Tempo 30 sind weitere Ergebnisse unserer Parteiarbeit. Und auch die älteren Jegenstorferinnen und Jegens­torfer werden mit Treffen, Ausflügen und guter Spitex unterstützt. Dieses Miteinander ist uns sehr wichtig.

Interview mit René Kohler, Präsident FDP.Die Liberalen Jegenstorf und Umgebung
«D’REGION»: Welche Ziele setzt sich die FDP für die Gemeinderatswahlen?

René Kohler: Wir wollen eine hohe Wahlbeteiligung erreichen und die Bevölkerung motivieren, ihre Stimme aktiv zu nutzen – denn wer wählt, gestaltet mit. Unser Ziel ist, unseren Sitz im Gemeinderat zu verteidigen und weiterhin Verantwortung für die Entwicklung unserer Gemeinde zu übernehmen.
«D’REGION»: Welche konkreten politischen Akzente will die FDP in den kommenden vier Jahren auf Gemeindeebene setzen?
René Kohler: Wir setzen uns ein für:
• langfristig gesunde Gemeindefinanzen und einen sorgfältigen Umgang mit Steuergeldern
• zukunftsorientierte Bildung und sichere Schulwege
• starke Rahmenbedingungen für das lokale Gewerbe
• generationenfreundliches Wohnen
• umweltbewusstes und verantwortungsvolles Handeln
«D’REGION»: Warum sollen sich die Bürger/innen für Ihre Liste entscheiden?
René Kohler: Weil wir – wie bisher – Verantwortung übernehmen – im Alltag, in Vereinen und in der Politik.
Wir fördern Eigenverantwortung statt Bevormundung.
Wir wollen, dass Menschen bereits früh lernen, für ihr Handeln einzustehen – das stärkt Gemeinschaft und Freiheit.
Wir gestalten Jegenstorf mit Herz, Verstand und Tatkraft – für eine starke und zukunftsfähige Gemeinde.

Interview mit Andreas Lehner, Präsident EVP, und Dominik Bodenmann, Gemeindeverantwortlicher GLP Jegenstorf
«D’REGION»: Welche Ziele setzen sich die EVP und die GLP mit der gemeinsamen Liste für die Gemeinderatswahlen?
Andreas Lehner / Dominik Bodenmann: Wir wollen den Sitz der abtretenden EVP-Gemeinderätin Vanessa Staub erneut holen. Darüber hinaus gibt es mit der erstmaligen Kooperation unserer beiden Parteien sicher einiges Potenzial …
«D’REGION»: Welche konkreten politischen Akzente wollen EVP und GLP in den kommenden vier Jahren auf Gemeindeebene setzen?
Andreas Lehner / Dominik Bodenmann: Wir setzen uns dafür ein, dass sich alle Jegenstorfer/innen in unserer Gemeinde wohlfühlen. Familien sollen gestärkt werden. Bei der anstehenden Ortsplanungsrevision achten wir darauf, den vorhandenen, aber begrenzten Raum sinnvoll zu nutzen und haushälterisch damit umzugehen – Jegenstorf soll sich in vernünftigem Rahmen weiterentwickeln. Ökologische Verbesserungen liegen uns ebenso am Herzen wie eine wertschätzende und innovative Schulkultur und ein vorausschauender Umgang mit den finanziellen Mitteln. Verkehrsfragen sollen trotz hoher Komplexität angegangen werden, nicht zuletzt auch zugunsten des lokalen Gewerbes.
«D’REGION»: Warum sollen sich die Bürger/innen für Ihre Liste entscheiden?
Andreas Lehner / Dominik Bodenmann: EVP und GLP sind verlässliche, transparente Kräfte im politischen Zentrum und gewohnt, ausgewogene Lösungen zu finden. Wir verstehen unsere Gemeinde als Gemeinschaft, zu deren Wohl jedes Mitglied nach seinen Möglichkeiten etwas beiträgt. Deshalb engagieren sich viele von uns schon lange in Behörden, Vereinen oder der Kirche für unser Dorf.

Markus Hofer


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