Die Planung "Schulraum31" schreitet voran

  25.06.2025 Utzenstorf, Politik, Utzenstorf, Foto, Region, Bildung / Schule, Gesellschaft, Aktuell

Die Gemeinde Utzenstorf lud vergangene Woche zum öffentlichen Informationsanlass zum Thema «Schulraum31» ins Kirchgemeindehaus ein. Gemeindepräsident Beat Singer begrüsste 32 Besucherinnen und Besucher. Die verantwortlichen Behörden berichteten aus erster Hand über Aktualitäten wie den Stand der Baubewilligungen, die Terminplanung, die Baustelleninstallation, die Baustellenzufahrt und die Einschränkungen während der geplanten Bauphase betreffend Innen- und Aussenanlagen. Weiter gaben sie ein erfreuliches Update zu den Kosten.

Hintergrund und Bedarf
Die Gemeinde Utzenstorf hat seit Jahrzehnten zu wenig Schulraum. Das Projekt «Schulraum31» ist ein umfassendes Bau- und Sanierungsvorhaben der Gemeinde zur Erweiterung und Modernisierung der Schulinfrastruktur. Es umfasst den Neubau eines viergeschossigen Schulhauses mit zwölf Klassenzimmern und den Neubau eines Dreifach-Kindergartens sowie die Sanierung bestehender Gebäude wie das Kirch- und Gotthelfschulhaus und das Mehrzweckgebäude. Ziel ist es, den gestiegenen Anforderungen an zeitgemässen Unterricht, flexiblen Schulraum, Inklusion (z. B. Besondere Volksschule / BVS) und individuellen Förderbedarf gerecht zu werden.
Seit den 1950er-Jahren ist Utzenstorf stark gewachsen. Der letzte grössere Ausbau der Schulanlagen liegt über 70 Jahre zurück. Die bestehenden Räume sind für moderne Lernkonzepte und gesetzliche Vorgaben (z. B. Brandschutz, Barrierefreiheit, Energieeffizienz) nicht mehr ausreichend.
Der Kostenvoranschlag dieses Generationenprojekts beläuft sich auf rund 45,5 Millionen Franken, inklusive Reserven für Unvorhergesehenes. Der eigentliche Baukredit wurde im März 2024 genehmigt, das Baugesuch beim Regierungsstatthalteramt Emmental im November 2024 eingereicht und im Januar 2025 im Amtsanzeiger publiziert. Einsprachen gab es glücklicherweise keine zu bearbeiten. Dies spricht für eine durchdachte Projektplanung und die breite Unterstützung in der Bevölkerung. Die Baubewilligung steht allerdings noch aus. Ende Juli Anfang August 2025 will die Gemeinde dennoch dank eines hoffentlich bewilligten Gesuches für vorzeitigen Baubeginn diverse Vorarbeiten wie die Baustellenzufahrt und Abbrucharbeiten bereits starten. Das Projekt wird in mehreren Etappen umgesetzt. Urs Käsermann, Mitglied der Arbeitsgruppe «Schulraum31» stellte in Aussicht, dass nach den Sommerferien 2027, nach rund zwei Jahren Bauzeit, das neue Schulhaus und die beiden Kindergärten ihren Betrieb aufnehmen können und auch die Umgebungsarbeiten grösstenteils abgeschlossen sein werden.
Der jetzige Kindergarten I und die BVS (Besondere Volksschule) beziehen während der Bauphase das Untergeschoss im Kirchgemeindehaus. Die BVS ist bereits am provisorischen Standort eingezogen. Der Kindergarten II wird nun in die Räumlichkeiten im Gotthelfschulhaus einquartiert, wo bis anhin die BVS ihren Unterricht hatte.
Neben den Neubauten werden auch bestehende Gebäude energetisch und technisch saniert (Wärmeerzeugung, Elektroinstallationen, Böden, Wände, Decken). Die Aussenanlagen wie Pausenhalle und Sportanlagen werden ebenfalls modernisiert. «Schulraum31» ist ein Generationenprojekt, das die Schulinfrastruktur von Utzenstorf fit für die Zukunft macht – mit neuen Lernräumen, moderner Technik und nachhaltiger Bauweise.

Frohe Kunde betreffend Finanzen
Die Kostenprognose zeigt erfreulicherweise, dass man über die lange Dauer der Planung der Ausarbeitung bis zur nun baldigen Vergabe an Unternehmer, für den anfangs festgelegten Kostenvoranschlag nicht etwa zu wenig eingerechnet hat, sondern dass man im Gegenteil aktuell bei einer absehbaren Einsparung von rund 20 Prozent auf die Gesamtsumme liegt. Die Gründe finden sich unter anderem in der mittlerweile sich erholenden und rückläufigen Teuerung.

Brunnen «Hansjakobli» soll wieder genutzt werden
«IM JAHR MCMLV / GESCHENK VON DEN FRAUEN DER KIRCHGEMEINDE IN KRISTALLNE WELLEN SCHLEUDRE KEINEN STEIN LASS LAUTER WIE DIE QUELLEN AUCH DEINE SEELE SEIN.» Das ist die in Stein gehauene Inschrift in der Umrandung des Brunnens, der seit dem Jahr 1955 beim Gotthelfschulhaus steht und die Umgebung aufwertet. Nach Jahren der Stilllegung soll nach der Bauphase von «Schulraum31» der altehrwürdige Brunnen erhalten bleiben und sogar wieder Trinkwasser spenden. Erst vor wenigen Wochen wurde die Brunnenumrandung mit einem harten Gegenstand beschädigt und ringsum sind Abplatzungen am Stein zu verzeichnen. Es gibt definitiv intelligentere Hobbys als das mutwillige Zerstören von öffentlichem Eigentum.
Mit einer Neupositionierung des Brunnens auf dem Pausenhof soll das Schmuckstück wieder in alter Frische glänzen. Auch Hansjakobli, die Brunnenfigur im Hintergrund,
wird’s freuen.

Text und Bilder: Paul Hulliger

 


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