Ein Leuchtturmprojekt

  11.06.2024 Lützelflüh, Aktuell, Bildung, Region

Am 30. Mai 2024 genehmigte der Berner Schreinermeisterverband den Planungskredit für das neue Bildungszentrums der Schreinerbranche in Lützelflüh. Die neue Bildungsinstitution soll an der Emmentalstrasse entstehen. Das geplante Projekt ist in seiner Form einzigartig, denn es erfolgt in Zusammenarbeit mit den Holzbauern, die ihr neues Bildungszentrum am gleichen Standort planen. Dies habe eine enorme Wirkung gegen aussen. Dadurch entstehe ein «Leuchtturmprojekt für die Holzbranche wie auch für Lützelflüh und das Emmental», erklärt Jürg Rothenbühler, Präsident des Schreinermeisterverbandes Kanton Bern, auf Anfrage dieser Zeitung. «Es gab schon in diversen Kantonen Pläne, die beiden Branchen an einem Standort zu vereinen. Es ist umso schöner, dass wir eine solche Umsetzung nun im Kanton Bern geschafft haben», hält Röthlisberger, der in Zollbrück selbst eine Schreinerei führt, fest. Auch wenn die beiden Berufe sowie die Ausbildungen der Schreiner/innen und Holzbauer/innen zwar verschieden seien, verbinde sie die Arbeit mit dem Holz. «Wie die Uhrenbranche beispielsweise in Biel hat die Holzbranche im Emmental eine grosse Tradition», so Jürg Rothenbühler. Doch ausschlaggebend gewesen seien letztlich die vielen Vorteile des Standorts Lützelflüh. «Der Standort überzeugte mit dem Gesamtpaket. Das neue Bildungszentrum liegt in der Nähe des Bahnhofs und ist dadurch bestens an den öffentlichen Verkehr angeschlossen. Auch in finanzieller Hinsicht war der Standort an der Emmentalstrasse sehr attraktiv.»
Ab dem Jahr 2028 sollen die Berufsschüler der Schreinerei- und Holzbaubranche ihre überbetrieblichen Kurse (ÜK) in Lützelflüh absolvieren. Der zeitliche Horizont unterstreicht die von Jürg Rothenbühler gewählte Bezeichnung als Leuchtturmprojekt: «Das neue Bildungszentrum ist ein Projekt für die nächsten 30 bis 60 Jahre», schwärmt er. Jürg Rothenbühler sieht auch nach der Realisierung ein grosses Potenzial für die weitere Zukunft: «Visionär gedacht ist auch die Zusammenarbeit mit der Berner Fachhochschule (BFH) möglich. So könnten dereinst in Lützelflüh Forschung und Theorie mit der Praxis vereint werden», so der Mitte-Grossrat.

Modern und innovativ
Das Bildungszentrum der Holzbranche soll den Schülerinnen und Schülern modernste Infrastruktur bieten. Die beiden Verbände versprechen sich erhebliche Verbesserungen in der Aus- und Weiterbildung. Die Berufsschüler/innen von Thun bis ins Seeland werden ihre Kurse künftig in Lützelflüh absolvieren. Einzig das Berner Oberland schickt seine angehenden Schreiner/innen und Holzbauer/innen weiterhin nach Interlaken beziehungsweise Frutigen.
Der Bau der Gebäude selbst verbinde Nachhaltigkeit mit Modernität. «Holz ist im Trend und gleichzeitig mit Tradition behaftet. Das Ganze wird verknüpft mit dem Element der Nachhaltigkeit.» Dies ist den beiden Verbänden geschätzte 12 Millionen Franken wert. Hinzu kommen rund 2 Millionen Franken für weitere Kosten, was ein Gesamtpaket von etwa 14 Millionen Franken ergibt. In den nächsten 15 bis 18 Monaten soll der Baukredit beantragt werden und die Baubewilligung eingetragen und im besten Fall bereits bewilligt sein. «Das Ziel ist, dass im Jahr 2028 in Lützelflüh unterrichtet und ausgebildet werden kann», sagt Jürg Rothenbühler.
Das geplante Bildungszentrum hat schon vor der Eröffnung eine grosse Ausstrahlungskraft.

Joel Sollberger


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