Feuerwehrhauptübung auf dem Schloss
23.10.2024 Aktuell, BurgdorfEin publikumswirksames Spektakel war die Hauptübung der Feuerwehr Burgdorf vom vergangenen Samstag. Einsatzort war das Schloss Burgdorf, das nur schwer zugängliche Wahrzeichen der Emmestadt. Der Auftrag für die 71 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner lautete: Brandbekämpfung mit Rettungen von Personen und historischen Kulturgütern aus dem Schlossmuseum. Neben der Feuerwehr waren auch Mike Jordi und Christian Kläy der Kantonspolizei Bern, sieben Figuranten/-innen und Angehörige des Bereichs «Kulturgüterschutz» des Zivilschutzes vor Ort.
Damit Gross und Klein die Arbeit der Feuerwehr im Inneren des Schlosses mitverfolgen konnten, wurde das Szenario im Schlosshof live auf eine Grossleinwand übertragen. Die Übung fand unter «Normalbetrieb» des Schlosses statt.
Eine Drohne übermittelte Bilder des Einsatzbeginns beim Feuerwehrmagazin, sodass die Aktionen auf dem Schlosshof und der Start der Feuerwehr gleichzeitig mitverfolgt werden konnten. Mit einem lauten Knall, Rauch und Stimmengewirr begann das Spektakel für das grosse Publikum.
Da der Schlossinnenhof nur über die Zugbrücke via Vorhof erreicht werden konnte, war dieser für die Feuerwehr nur mit Kleinfahrzeugen erreichbar. Eine Zusatzleistung für den Atemschutz, der sein Equipment im Eiltempo zum Einsatzort bringen musste.
Eine weitere Schwierigkeit war der Löschwasserbezug. Er wurde durch den Hydranten im Schloss Innenhof, einem Hydranten auf dem Kronenplatz und dem Wassertransport vom Mühlibach via Chatzenstieg ermöglicht. Aufgrund der vielen Einsatzmittel lag der Fokus auf der Schmiedegasse und Hohengasse, sowie der Zu- und Wegfahrt zum Alten Markt. Die Anfahrtsrouten, die Standorte der Tanklöschfahrzeuge und die Motorspritzenstellungen sind in einem Einsatzkonzept festgehalten. Dieses Konzept wurde bei der Hauptübung 1:1 umgesetzt und erwies sich als gut.
Die Bilder von der Personenrettung, aber auch die jeweilige Übergabe von etwa 15 Duplikaten der Kulturgüter wirkten beinahe gespenstisch. Die Figuranten/innen unterschiedlichsten Alters nahmen ihre Rolle ernst, sie atmeten schwer und stöhnten – wie von Übungsleiter Mathias Schär aufgetragen
Roger Hess, der zukünftige Kommandant der Feuerwehr Burgdorf, erwies sich als umsichtiger Gästebetreuer und Mathias Schär kommentierte das Geschehen fach- und sachkundig. Einsatzleiter Martin Rutschi, Übungsleiter Urs Bächtold und Daniel Niederhauser agierten mit Kompetenz und Sicherheit in einer schwierigen Brandsituation, in der viele (örtliche) Hindernisse zu überwinden waren.
«Chapeau!», meinte ein Familienvater, der sein Töchterlein geschultert hatte.
Sylvia Mosimann