Hallo Garten, was steht im Herbst an?

  10.09.2025 Aktuell, Natur, Bildung, Aktuell, Region

Die heissen Tage klingen ab, kühlere Nächte kündigen das Ende des Glutsommers an. Allein deswegen empfinden viele die goldenen September- und Oktobertage als die schönste Zeit im Garten. Klassischerweise werden jetzt Geophyten wie Tulpen, Narzissen oder Anemonen gepflanzt – aber auch andere wichtige Tätigkeiten stehen an, um den Garten aufs Ende der Saison vorzubereiten.

Gemüsegarten
Anfang September ist ein guter Zeitpunkt, um Nüsslisalat und Spinat für die Herbst- und Winterernte auszusäen. Gerade bei Nüsslisalat lohnt sich die Pflanzung von Setzlingen aus der Gärtnerei, da sie einen höheren Ertrag und schönere Pflanzen liefern und weniger Putzaufwand bedingen. Weniger bekannt ist der Winterportulak. Auch er kann jetzt ausgesät und je nach Witterung sogar bis in den April geerntet werden. An geschützten Standorten oder im Frühbeet kommen die Samen später Rüebli-Sorten in den Boden. Auch Pak Choi eignet sich für den Herbstanbau. Im Freiland ausgesät, ist das Gemüse sechs bis acht Wochen später erntereif. Auch für Winterzwiebeln und Knoblauch ist jetzt ein günstiger Steckzeitpunkt.

Rasen- und Wiesenpflege
Wenn die Sommersonne Löcher in den Rasen gebrannt hat, ist jetzt Zeit für eine Rasenrenovation. Zunächst den bestehenden Rasen sehr kurz mähen, dann vertikutieren, den Boden lockern, mit feinkrümliger Garten- oder Rasenerde befüllen und planieren. Anschliessend die Rasensamen in der empfohlenen Saatdichte verstreuen, Rasendünger ausbringen und das Saatgut mit einer Schaufel anklopfen. Bis die Keimlinge drei Zentimeter hoch sind, muss der Boden stetig feucht gehalten werden. Dann nochmals Mähen und das Schnittgut ein bis zwei Tage liegen lassen, damit die Samen abfallen, dann das Material abrechen und kompostieren.
Von September bis Anfang Oktober wird der Rasen mit kaliumreichem Herbstdünger versorgt, denn das stärkt ihn gegen Kälte und Pilzkrankheiten. Idealerweise wird er mit einem Düngerstreuer ausgebracht; auf kleineren Flächen lässt er sich auch von Hand ausbringen. Für eine gleichmässige Verteilung die erste Hälfte des Düngers längs, die zweit Hälfte quer über die Fläche ausbringen.

Staudenschnitt: im Herbst oder Frühjahr?
Der Frühherbstschnitt lohnt sich bei Stauden wie Mädchenauge, Kokardenblume, Ochsenzunge, Präriekerze oder Färberkamille. Er fördert die Bildung von Überwinterungsrosetten und -knospen. Krankes Laub sollte jetzt ebenfalls entsorgt werden. Bei den meisten Pflanzen ist ein herbstlicher
Rückschnitt allerdings nicht notwendig. Im Gegenteil: Viele blühen noch prächtig und die vertrocknenden Pflanzenteile schützen den Wurzelstock vor Frost und Kälte. Überdies dienen Blätter, Stiele und alte Blüten- und Samenstände als Überwinterungsversteck für Insekten, Nahrung für Vögel und Unterschlupf für andere Kleintiere.

Balkon und Terrasse auf den Winter vorbereiten
Frostempfindliche Pflanzen kommen im Oktober ins Winterquartier, am sichersten zur Gärtnerin oder zum Gärtner in der Region oder je nach Art ins Treppenhaus, in den Wintergarten oder die Garage. Rosenstämmchen im Topf, die den Winter über draussen bleiben, sollte man mit Vlies umwickeln. Frostgefährdete Kübel werden mit Wollfilzmatten umhüllt. Dies sorgt für eine gute Wärmedämmung. Damit das Abflussloch nicht zufriert, sollte man die Kübel nie direkt auf den Boden stellen. Immergrüne und fein beastete Sträucher kann man mit luftdurchlässigem Gartenvlies gegen starke Winde und Sonneneinstrahlung schützen. Nicht vergessen: Damit die Pflanzen nicht vertrocknen, brauchen sie auch im Winter Wasser.

Zwiebelpflanzen setzen
Neben Tulpen und Narzissen können jetzt auch Zwiebel- und Knollenpflanzen wie Buschwindröschen, Leberblümchen, Schneeglöckchen, Sommerknotenblumen oder Märzenbecher in den Boden gebracht werden. Je schneller nach dem Kauf man sie pflanzt, desto besser wurzeln sie. Die Frühlingsboten fühlen sich auch jenseits des Gartenbeets gut aufgehoben, zum Beispiel am Fusse von Sträuchern und Bäumen,
wo sie im Frühjahr entzückende Blütenakzente setzen.

Wohin mit dem Laub?
Umliegende Bäume schütten uns eine volle Ladung Blätter in den Garten. Wohin damit? Zwischen Stauden, Sträuchern und Bäumen darf es über den Winter liegen bleiben. Es bildet eine schützende Decke gegen tiefe Fröste. Das Laub ist auch wichtig für die Tierwelt: Zu Haufen geschichtet und mit ein paar Ästen ergänzt, ist Herbstlaub für Igel und viele andere Tiere ein wertvolles Winterlager. Auf Treppen, Gehwegen und Rasenflächen hingegen sollte es weg, da es den Boden rutschig macht und den Rasen schädigt.

September-Highlight: die Goldhaaraster
Die Goldhaaraster ist ein Geheimtipp. Das feine, nadelartige Laub ist schon im Frühjahr attraktiv. Ihre goldgelben, an kugelrunde Wollehäufchen erinnernden Doldenblüten öffnen sich im August und begeistern die Insektenwelt bis weit in den Herbst hinein. Ist sie verblüht, sind die vertrockneten Blütenstände der buschig wachsenden Staude lange eine Zierde. Besonders schön kommt die Goldhaaraster in Kombination mit Silberdisteln, Witwenblumen oder mit Gräsern wie dem Wiesen-Blaustrahlhafer zur Geltung. Die Pflanze liebt vollsonnige, magere Standorte – auch im Trog.

Text und Bilder: zvg


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