Gemeinderatspräsident Andreas Wyss (FDP) eröffnete am Abend des 30. April 2024 im Saalbau Kirchberg einen Informationsanlass, der in seiner Aufmachung und mit seinem speziellen Hintergrund nicht unbedingt als alltäglich bezeichnet werden kann. Ein Infoabend des Gemeinderats als Experiment, der Menschen ansprechen sollte, die sich für die Gemeinde Kirch­berg ganz bewusst in einem Amt, in einer Kommission wohltätig und politisch für ein gemeinsames Miteinander einsetzen möchten. Für das Wahljahr 2024 und die neue Legislatur sollte aufgezeigt werden, was überhaupt alles besteht und welche Möglichkeiten es für ein gemeinsames Wirken gibt. «Die schönste Gemeinde weit und breit», wie sie von Gemeinderatspräsident Andreas Wyss überzeugend gepriesen wird – von Kirch­berg ist selbstverständlich die Rede – geht mit dieser Vorgehensweise einen interessanten Weg. Zumindest die 50 Anwesenden, die den informativen Abendanlass besuchten, fanden das auch.

Vorstellungsrunden der Kommissionen und Parteien
Eine Referentin oder ein Referent stellte jeweils kurz ihre oder seine Kommission und die zugehörigen Aufgaben vor. Alle 13 Kommissionen wurden repräsentiert. Das Ziel war es, den Anwesenden einen Einblick zu geben, wie der jeweilige Ausschuss funktioniert und welche Aufgaben bearbeitet werden. Ein anderes Ziel war es, den Besucherinnen und Besuchern die Tätigkeiten der Kommissionen in einer Weise schmackhaft zu machen, dass sie am Schluss mit dem Ausfüllen des aufliegenden Formulars ein bekundetes Interesse an einem Mitgestalten der Gemeinde zeigten.
Die Mitglieder der Bau- sowie der Bildungskommission werden an der Urne gewählt. Die Sitze der übrigen Kommissionen werden nach dem Proporz der letzten Wahlen über die Parteien verteilt. Die Parteien selbst zeichnen auch dafür verantwortlich, genügend Mitglieder für die Kommissionen zu finden. In einer weiteren Runde stellten sich darum die sechs Ortsparteien mit ihren jeweiligen Vertretern vor.

Humor ist, wenn viel gelacht wird
Dass in Kirchbergs Gemeindegremien zum gemeindepolitischen Engagement durchaus mehr als eine Prise Humor vorhanden ist, es diese sicherlich auch braucht und sie im gemeinsamen Tun weiterhilft, das war den ganzen Abend spürbar. Die gebotenen «Müsterli» der Vortragenden zeugten davon. Mit einem Augenzwinkern wurde erklärt, wer in den Kommissionen oder Parteien das grösste Sitzungszimmer sein Eigen nennen darf, und bei jeder Vortragenden Person wurde dieses noch grösser. Oder man erfuhr, wer an seinen Sitzungen dank der fleissigen Hände von Käthi Oswald (SVP, Gemeinderätin Ressort Soziales) das beste Gebäck geboten und aufgetischt bekommt. Überparteilich, selbstverständlich. Dass wiederum die Liegenschaftskommission, wie es der Name vermuten lassen würde, ihre Sitzungen liegend in Betten abhält, wie es Kurt Jeger (SP, Liegenschaftskommission) in seiner Präsentation zum Besten gab, müsste dann wohl doch einmal nachgeprüft werden. Ein politischer Infoanlass der heiteren Art. Zudem sollen kleine, neckische Seitenhiebe, wie sie vor allem bei den Vorstellungen der Parteien eingestreut wurden, ihren Platz haben, wusste doch schon William Shakespeare: «Humor ist eines der besten Kleidungsstücke, die man in der Gesellschaft tragen kann.»

Mögliches Engagement im VVK und in der Arbeitsgruppe Landschaft
Weiter wurden die Aufgabenfelder zweier weiterer Organisationen durch ihre Delegierten Jürg Lehmann (Präsident VVK Verkehrs- und Verschönerungsverein Kirchberg) beziehungsweise durch Jean-Pierre Spichiger (Arbeitsgruppe Landschaft) vorgestellt. Mit Leistungsvereinbarungen arbeiten die beiden Organisationen Hand in Hand mit der politischen Gemeinde. Die Auswahl für ein Mitschaffen in der Gemeinde Kirch­berg als Amtsträger/in ist gross. Man darf gespannt sein, was der Abend schlussendlich an Früchten einbringen wird. 

Paul Hulliger