Überdurchschnittliche Honigernte für Schweizer Imker/innen

  24.12.2025 Region, Aktuell, Region, Kultur, Natur

Pro Bienenvolk wurden im Jahr 2025 im Schnitt 7,3 Kilogramm Frühjahrs- und 16,3 Kilogramm Sommerhonig gemeldet. Das ergibt eine Gesamternte von 23,6 Kilogramm pro Volk. Damit liegt der Ertrag klar über dem langjährigen Mittel von rund 20 Kilogramm und deutlich höher als im Jahr 2024, als nur etwa 5,1 Kilogramm Frühjahrs- und 11 Kilogramm Sommerhonig pro Volk erzielt wurden. An der Befragung beteiligten sich 817 Imkerinnen und Imker mit insgesamt 1208 Bienenständen und 9810 Bienenvölkern.

Regionale Unterschiede
Die Umfrage zeigt deutliche regionale Unterschiede. So wurden in den Kantonen Baselland, Freiburg, Jura, Neuen­burg, Thurgau und Zürich im Frühling pro Bienenvolk mehr als 10 Kilogramm Honig geerntet. Im Sommer verzeichneten vor allem Bern, Graubünden, Luzern, Jura und das Tessin Spitzenwerte von über 20 Kilogramm pro Volk. Allerdings sind die Resultate nicht in allen Kantonen repräsentativ – in mehreren Regionen beruhen sie auf nur wenigen Teilnehmenden und geben damit eher eine Tendenz als ein statistisch gesichertes Bild wieder.

Wann gibt es viel Honig?
Die Honigmenge schwankt von Jahr zu Jahr und hängt stark von den Witterungsbedingungen ab. Während der Obst- und Rapsblüte im Frühling entscheiden wenige warme Wochen über den Ertrag. Kommt es jedoch zu einem Kälteeinbruch, können die Bienen kaum ausfliegen. Auch eine anhaltende Trockenheit wirkt sich negativ aus, weil die Pflanzen dann weniger Nektar produzieren.

Waldhonig
Nebst dem Blütenhonig trägt in vielen Regionen der Waldhonig erheblich zur Sommerernte bei. In diesem Jahr trat im August regional eine ausserordentliche Waldtracht auf, sodass einzelne Imkerinnen und Imker im Sommer über 50 Kilogramm Honig pro Bienenvolk ernten konnten. Waldhonig entsteht, wenn spezialisierte Lausarten Honigtau produzieren – eine zuckerhaltige Flüssigkeit, welche die Bienen sammeln und weiterverarbeiten. Die Entwicklung dieser Lauspopulationen ist stark von den Wirtspflanzen, den natürlichen Feinden der Läuse sowie vom Wetter abhängig, weshalb der Waldhonig besonders grosse jährliche und lokale Schwankungen zeigt. Starke Regenfälle können innert kurzer Zeit die Blattläuse wegspülen, sodass selbst innerhalb weniger Kilometer deutliche Unterschiede entstehen: An einigen Bienenständen finden die Bienen noch ausreichend Honigtau zum Sammeln, während er an anderen Standorten vollständig ausbleibt.

Honigkonsum in der Schweiz
In der Schweiz beträgt der Gesamtverbrauch etwa 1,3 Kilogramm Honig pro Kopf und Jahr. Der von den Schweizer Imkerinnen und Imkern produzierte Inlandhonig kann nur etwa einen Drittel dieses Verbrauchs abdecken. Der Honig wird zum grössten Teil von ihnen direkt vermarktet.

Text und Bild: zvg
www.bienen.ch


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