«Utzischtorf isch mächtig stouz!»

  05.11.2025 Utzenstorf, Gesellschaft, Utzenstorf

Am vergangenen Freitag fand im Kirch­gemeindehaus die erste Ehrungsfeier der Gemeinde Utzenstorf statt. Über 120 Personen folgten der Einladung und waren Gäste bei der Premiere. Ein gelungener Anlass, welcher nach einer Fortsetzung verlangt.
Eröffnet wurde die Ehrungsfeier mit einem Ständli der Musikgesellschaft Frohsinn Utzenstorf (MGU). Dies kam nicht von ungefähr, wurde doch aus den Reihen der Musikanten/-innen Heidi Scheidegger für 60 Jahre aktives Musizieren geehrt. Der Poetry-Slam- Schweizermeister Remo Zumstein führte redegewandt und humorvoll durch die Feier. Er hatte sich im Vorfeld intensiv mit den «Ehrlingen» auseinandergesetzt und wusste bei Heidi Scheidegger zu berichten, dass sie einerseits die erste Frau in der MGU war und andererseits nun auch die erste Frau im Bernischen Kantonal-Musikverband, welche mit der CISM-Medaille des Internationalen Musikbundes ausgezeichnet wurde. Dies ist die höchste Auszeichnung im Blasmusikwesen.
Die nächste Auszeichnung wurde posthum an Trudi Quinche verliehen. Sie leistete Pionierarbeit mit dem Aufbau des MUKI-Turnens und der Allez-Hopp-Walkinggruppe, lancierte viele Angebote im Turnverein Utzens­torf und war als Leiterin diverser Turner-Abteilungen tätig.
Nach einer kurzen Poetry-Slam-Einlage rief Remo Zumstein einen stillen «Chramper» auf die Bühne. Fredy Krähenbühl ist seit Jahrzehnten bei fast jedem Vereinsfest in Utzenstorf im Einsatz. Er sammelt Flaschen ein, räumt Abfall weg oder hilft im Parkdienst. Kein Fest ohne Fredy! Die hohe Akzeptanz von Fredy im ganzen Dorf, insbesondere aber von den Vereinen, und die damit einhergehenden Kontakte ermöglichen ihm ein relativ eigenständiges Leben.
Als Nächstes stand der Jüngste des Abends auf der Bühne. Der «fast schon» 13-jährige Lukas Christen ist Tambour beim Tambourenverein Kirch­berg und ertrommelte sich beim Jugendmusikfestival des Verbandes Bernischer Jugendmusiken beim Tambourenspiel den 2. Rang. Lukas Christen zeigte zusammen mit Kollegen sein Können, bevor sie die Bühne für Naïm Büchi freigaben. Naïm Büchi ist erfolgreicher Unihockeyspieler, hat mit den U16-Junioren den Berner Cupfinal gewonnen und ist U17-Nationalspieler. Auf die Frage, wie Minderjährige einen solchen Gewinn feiern, antwortete er, dass dies mit einer Pizza sehr gut gehe.
Falls Unihockey mal olympisch wird, kann sich Naïm Büchi Tipps beim nächsten Geehrten abholen: Andreas Tschanz war 30 Jahre lang Schwimm-Schiedsrichter. An den Olympischen Sommerspielen in Atlanta 1996, in Athen 2004 und schliesslich in Peking 2008 stand er als Schiedsrichter im Einsatz (solche Einsätze bedeuten zum Beispiel Begegnungen mit Schwimmstars wie Michael Phelps). Er erzählte humorvoll von seiner Karriere und freute sich sichtlich über die Ehrung durch seine Wohngemeinde.
Die nächste Ehrung ging an eine Frau, welche «no nie hett e Priis gha». Das Wortspiel führte zu Priska Sutter, die seit 2003 das Sekretariat und die Vereinsadministration des FC Utzens­torf innehat und dort auch sonst in allen Bereichen engagiert ist. Ob sie Männer- oder Frauenfussball vorziehe oder von YB oder dem FCB träume, entlockte ihr Remo Zumstein mit einem witzigen Frage-Antwort-Spiel.
Als Gruppe wurden die Schüler/innen-Verkehrslotsen/-innen geehrt. Die circa 30 Personen sorgen bei Wind und Wetter dafür, dass die Schüler/innen sicher und unfallfrei den Fussgängerstreifen an der Poststrasse überqueren können. Eine weitere Gruppenehrung ging an die Unihockeyspieler Matthias Althaus, Simon Zurflüh, Philipp Fankhauser und Simon Meier, alle aus Utzens­torf. Sie wurden Cupsieger in der 1. Liga Kleinfeld. Wie alle Geehrten erhielten auch sie eine Schoggi-Medaille sowie eine Ehrungsurkunde und präsentierten diese stolz zusammen mit dem Siegerpokal.
Die Gemeinderätin Christine Christen, Vorsteherin der Kultur- und Sportkommission, gratulierte allen Geehrten und bedankte sich bei den Anwesenden für das rege Interesse.
Das anschliessende reichhaltige Apéro, betreut durch die Trachtengruppe Utzenstorf und Umgebung, bot nach der gelungenen Feier mit einem guten Mix aus Kultur, Leben und Sport Platz für Gespräche. Der Barbetrieb des TV Utzenstorf sorgte dafür, dass niemand zu früh nach Hause gehen musste und die Ehrungen ausgiebig gefeiert werden konnten. 

Text und Bilder: Alexandra Weber


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