Vier Elemente für einen neuen Bachdurchlass
06.08.2025 Aktuell, Wynigen, Burgdorf, RegionZwischen den Ortsteilen Bickigen und Grafenscheuren in den Gemeinden Burgdorf und Wynigen wird aktuell ein neuer Radweg gebaut, weshalb auf der Kantonsstrasse zwischen Wynigen und Burgdorf seit Mai dieses Jahres und voraussichtlich noch bis Ende Oktober 2025 Verkehrseinschränkungen bestehen. Der Neubau des Radwegs hat zur Folge, dass auch der Bachdurchlass der Oesch unter dem neu entstehenden Radweg gebaut werden musste. Dabei konnten also gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Der bisherige Durchlass wies nämlich einen schlechten baulichen Zustand auf und war für die künftigen Regenmengen zu klein. Dies führte zum Entschluss des Kantons Bern, den Bachdurchlass unter der Kantonsstrasse und dem neuen Radweg komplett zu ersetzen. Um dieses Bauvorhaben in die Tat umzusetzen, ist die Kantonsstrasse seit dem 25. Juli und noch bis zum 10. August 2025 gesperrt. «Da es sich um eine wichtige Kantonsstrasse für den regionalen Verkehr handelt, galt es bei der Planung die Dauer der Sperrung möglichst kurz zu halten», hält Reto Bühler, stellvertretender Kreisoberingenieur des Kantons Bern, fest. Deshalb wurde der komplette Bachdurchlass in Form von vier zusammenzusetzenden Bauelementen vorfabriziert. «Dies hat den Vorteil, dass der Beton nicht erst erhärten muss und beispielsweise die Abdichtungen beim Einbau des Durchlasses schon angebracht sind. Ein solches Bauprojekt würde bei herkömmlicher Herangehensweise sechs bis acht Wochen dauern. Nun sind sämtliche Arbeiten – inklusive den Hinterfüllungsarbeiten – in zwei Wochen erledigt», sagt Reto Bühler weiter.
Die vier Elemente weisen eine innere Breite von 1,8 Metern und eine innere Höhe von 2,4 Metern auf. Die vier 27 bis 30 Tonnen schweren Fertigelemente wurden vergangenen Donnerstag auf beeindruckende Art und Weise eingebaut. Die anwesenden Beteiligten vom Tiefbauamt Kanton Bern, Ober-ingenieurkreis IV, vom B+S AG Ingenieurbüro, welches als Planer fungierte, sowie der ARGE Künti AG, der Furrer Dubach AG und der Fanger Elementtechnik AG als ausführende Bauunternehmungen waren von der Versetzung genauso beeindruckt wie anwesende Anwohnende und Vertretende der Gemeinden.
Enormer Zeitgewinn
Claudia Liechti, zuständig für Kunst- und Brückenbauten beim Tiefbauamt Kanton Bern, glaubt, dass diese Art der Versetzung Schule machen wird: «Der Zeitgewinn ist enorm. Ich bin sicher, dass der Kanton künftig für die Versetzung von vermehrt dieses Vorgehen Bachdurchlässen wählen wird. Und dass, entgegen den Wetterprognosen, die Elemente im Trockenen und bei Sonnenschein versetzt werden konnten, passt bestens zu diesem Projekt.
Der Zeitgewinn durch diese Art der Versetzung des Bachdurchlasses erlaubt es, dass die Kantonsstrasse zwischen Burgdorf und Wynigen passend zum Schulstart am 11. August 2025 wieder geöffnet werden kann.
Text und Bilder: Joel Sollberger