100 Jahre Pfadi Turmfalken Kirchberg
23.09.2025 Kirchberg, Bildung / Schule, Jugend, Vereine, KirchbergAm vergangenen Samstag feierte die Pfadi Turmfalken ihr 100-Jahr-Jubiläum mit einem würdigen Fest im Pfadiheim Kirchberg.
Angefangen hat alles in den 1920er-Jahren. Im Archiv der Turmfalken findet sich ein Brief vom Pfadigründer Robert Baden-Powell himself. Er bedankt sich bei einem Herr Flückiger für den Besuch in Thun, als er sich auf dem Rückweg vom internationalen Pfadizentrum Kandersteg zurück in die Heimat befand. Schriftliche Dokumente aus den 1940er-Jahren bestätigen, dass die Pfadi auch in dieser schwierigen Zeit aktiv war. Das Pfadiheim befand sich mindestens von Ende der 1950er- bis Ende der 1960er-Jahre im Stöckli bei der Kirche Kirchberg, die als Wahrzeichen von Kirchberg sicher auch etwas mit dem Namen zu tun hat. Später waren die Pfadfinder in einer Baracke in Bütikofen zu Hause. Erst in den 1980er-Jahren entstand das Pfadiheim Wydenhof am heutigen Standort. Im Jahr 1990 fusionierten die Turmfalken mit der damaligen Mädchenabteilung «Schlammsöi» zur heutigen gemischten Pfadiabteilung. Im Jahr 2004 wurde das Pfadiheim durch einen Brand zerstört und mit viel Solidarität aus der Bevölkerung im darauffolgenden Jahr wieder aufgebaut.
Das Jubiläumsfest bot für Alt und Jung angepasste Aktivitäten. Die Kinder tobten sich im nahe gelegenen Wald bei einer klassischen Pfadiaktivität aus und durften sich anschliessend mit Crêpes und Zuckerwatte stärken. Die etwas Älteren fanden mehr Gefallen am geöffneten Archiv und schwelgten mit Fotos, einer Diaschau und einem Film in Erinnerungen. Natürlich durfte der Austausch von alten Geschichten beim gemütlichen Zusammensitzen unter dem Sarasanizelt, beim leckeren Nachtessen und später am Lagerfeuer oder in der Vereinsbar nicht fehlen.
Die Altersdifferenz zwischen den zwei jüngsten anwesenden «Wölfli» mit den Pfadinamen «Swee‘ Pea» und «Aura» zum ältesten ehemaligen Pfader «Robbe» beträgt stolze 85 Jahre.
Der Elternratspräsident stellte in seiner Rede treffenderweise fest, dass die Grundwerte seit der Gründung der Pfadi gleichgeblieben sind: Respekt untereinander, vor anderen Mitmenschen und vor der Natur. Auch 100 Jahre nach der Gründung lieben es die Kinder, in der Natur unbeschwert spannende Aktivitäten zu erleben – und werden sich vielleicht in fast 100 Jahren die gleichen Geschichten erzählen, wie sie am Jubiläum zahlreich geschildert wurden.
Text und Bilder: zvg