Kunst begeisterte die Schulkinder
17.04.2013 Aktuell, Kirchberg, Kultur, Jugend, Bildung / SchuleIn der letzten Woche vor den Frühlingsferien durften die Dritt- und Viertklässler/innen von Kirchberg in die Welt der Kunst eintauchen: in fünf verschiedenen Projektgruppen konnten die rund hundert Kinder Kunst lebendig werden lassen, die Welt von Piet Mondrian erkunden, als Fotograf unterwegs sein, die Grundlagen des Comics-Zeichnens erlernen oder gar einen echten Film drehen.
Film – der grosse Renner
«Der grosse Renner war natürlich das Thema Film», berichtete Maya Bossard, die an einer der 3./4. Klassen unterrichtet. «Wir konnten dank der Kulturgutscheine der Erziehungsdirektion zwei Profis engagieren, die mit den Kindern einen echten Film erarbeiteten – inklusive Story, Drehbuch, Requisiten bereitstellen, Sets einrichten, Szenenfotos für den Nachspann – und natürlich mit echtem Filmdreh, der von allen weit mehr Geduld als erwartet abverlangte.» Die Kinder seien aber immer mit Eifer bei der Sache gewesen: «Wir konnten uns stets auf sie verlassen – ein Riesenkompliment!» Stolz auf die Schüler/innen waren aber auch die Lehrkräfte, die bei anderen Projekten mithalfen – so etwa Elsbeth Loosli: «Bei uns haben sich die Kinder mit viel Freude und Einsatz dem holländischen Künstler Piet Mondrian angenähert – und wenn ich das Resultat dieser drei Tage ansehe, muss ich sagen, sie haben wirklich begriffen, welche Formen und Farben für diesen Vertreter der abstrakten Kunst typisch sind.» Und Christine Probst, die bei «Kunst wird lebendig» mitmachte, ergänzte: «Für mich war es besonders eindrücklich und schön, dass auch SchülerInnen, die sonst eher etwas abwesend sind, voll bei der Sache waren und dabei richtig aufblühten.»
Begeisterung – auch auf Schülerseite
Ähnlich begeistert tönte es aber auch von Schülerseite. So meinte etwa Noël (10), der sich für das Zeichnen bei Comiczeichner Sandro Fiscalini eingeschrieben hatte – während er voller Stolz seinen Haifisch zeigte: «Es war total cool, wie wir Figuren von verschiedenen Seiten her zeichneten – oder Figuren in Bewegung. Da habe ich wirklich etwas dazugelernt.» Oder Annalena (10), die ursprünglich beim Film mitmachen wollte und danach in zweiter Wahl «Kunst wird lebendig» gewählt hatte: «Ich fand es henne lustig, wie wir nach Picassos Vorbild Gesichter aus verschiedenen Bildern – auch nicht menschlichen Gegenständen – zusammengesetzt haben.» Am besten habe ihr aber Arcimboldo mit seinen «essbaren Porträts» gefallen: «Da konnten wir aus zwei Körben Gemüse und Früchte auswählen und damit selber ein Gesicht legen, das wir anschliessend fotografiert und danach mit wasserlöslichen Neocolor nachgemalt haben.» Warum sie «Kunst macht lebendig» erst als zweite Wahl angegeben habe, sei ihr im Nachhinein nicht mehr klar: «Ein nächstes Mal würde ich von Anfang an gleich dieses Thema wählen!»
Andrea Flückiger