Die Gründung des Kinderjodlerchörlis Unteremmental datiert offiziell im Jahr 1996 mit damals 17 «Meitli und Buebe», doch die Geschichte beginnt schon einige Zeit vorher. In den Köpfen von Kläri Schluep und Hannes Fuhrer geisterte schon Jahre vorher der Gedanke, etwas für den Nachwuchs zu unternehmen, um den Fortbestand der Jodlerklubs der Unteremmentalischen Jodlervereinigung zu gewährleisten. Wie es im Leben so ist, aller Anfang ist schwer. Doch die Verantwortlichen haben alle Hürden bewältigt und so konnte am 1. Oktober 1996 die erste Probe stattfinden. Es ist gelungen, in nur sieben Proben unter Dirigent Hannes Fuhrer vier Lieder einzustudieren, die das Kinderjodlerchörli am ersten Auftritt vor 250 Gästen vortragen konnte. Der erste Radioauftritt fand im September 1997 an der Herbstmesse HESO in Solothurn statt. Dieser Anlass wurde von Radio DRS, wie es damals noch hiess, aufgezeichnet. Bereits 1998 durften die Kinder beim Tonträger «Nöis Läbe» des Jodlerklubs Hasle-Rüegsau mit zwei von Hannes Fuhrer komponierten Liedern mithelfen. 1999 fand schliesslich das erste Eidgenössische Jodlerfest statt, an dem der Jodlernachwuchs mitmachen konnte. Es wurde ein sehr eindrucksvoller Auftritt in der vollen Stadtkirche Frauenfeld. Die Freude der Kinder war gross, als sie noch an dem vom Fernsehen SRF direkt übertragenen Umzug teilnehmen konnten. Im gleichen Jahr fand der erste Fernsehauftritt anlässlich einer Übertragung von TeleBärn in der Markthalle Burgdorf statt.

Der Jodlerklub Hasle-Rüegsau hatte im Jahr 2000 das Patronat des BKJV-Kinderjodlertreffens in Oberburg, welches für das Kinderjodlerchörli zu einem grossen Erfolg wurde. Am 3. November desselben Jahres strahlte TeleBärn eine Musigstubete aus, die Hannes Fuhrer (Dirigent und Komponist) gewidmet war. Der Anlass im Kulturkeller Burgdorf diente zur Präsentation des neuen Tonträgers «Gottwilche», auf dem das Kinderjodlerchörli Unteremmental bereits zum zweiten Mal zu hören war.

Am 9. Juli 2001 fand die erste Direktsendung von Radio Emme anlässlich des Sängertreffens in Affoltern i.E. statt. Die Jahre 2001 und 2002 waren für das Chörli die Zeit der höchsten Mitgliederzahlen. 50 Meitli und Buebe waren
damals Mitglieder des Kinderjodler­chörlis. Die Teilnahme am Eidgenössischen Jodlerfest im Juli 2002 in Freiburg gilt als weiterer Höhepunkt. Ein wunderschöner Festbericht war der Lohn für fleissiges Üben! Das Kinderjodlerchörli ist Vollmitglied der Unteremmentalischen Jodlervereinigung und geniesst dadurch gewisse Privilegien wie keine Jahresbeiträge und keine Kosten bei den alljährlichen Jodlertreffen. Selbstverständlich nehmen die Kinder auch an allen kantonalen Jodlerfesten teil. Ende 2002 konnte der erste eigene Tonträger «Sunnestrahle» präsentiert werden. Die Teilnahme am Kinderärztetreffen in Bern und verschiedene Auftritte an kantonalen Jodlerfesten in Kirchberg, Langnau i. E., Langenthal und Huttwil gehören zu den Tätigkeiten der letzten Jahre, ebenfalls die immer wiederkehrenden Auftritte am Gotthelfmärit in Sumiswald.

Die Gegenwart
Gegenwärtig sind unter der Dirigentin Melanie Moser über 30 Meitschi und Buebe im Unteremmentalischen Jodler­chörli aktiv. Melanie Moser ist eine ausgewiesene und ausgebildete Dirigentin, welche die nicht einfache Aufgabe der Nachfolge von Hannes Fuhrer übernommen hat. Hannes Fuhrer hat das Kinderjodlerchörli während Jahren geprägt und ihm seinen Stempel aufgedrückt. Das Kinderjodlerchörli hat etwa zehn öffentliche Auftritte pro Jahr, an denen es in seinen schmucken Trachten zu sehen ist, und trifft sich regelmässig am Mittwoch zum Üben. Melanie Moser will im gleichen Stil wie bis anhin weiterfahren, ist aber auch offen für Neues. Die Jodlerklubs der Unteremmentalischen Jodlervereinigung sind sicher dankbar für ausgebildeten Nachwuchs und sie können damit entstandene Lücken füllen. Das Einzugsgebiet des Kinderjodlerchörlis ist sehr gross, reicht es doch von Eriswil über Weinstegen, Wynigen, Burgdorf bis ins Emmental und das bringt viel Arbeit für Eltern, Freunde und Betreuer, damit die Kinder immer zur rechten Zeit beim Üben sind.

Die Zukunft
Ob entwickelte Strategien der Zukunft standhalten, wird sich weisen. Dirigen­tin Melanie Moser ist überzeugt, dass sich das Kinderjodlerchörli weiterentwickelt und für Nachwuchs in den Jodlerklubs sorgen wird. Es ist aber von grosser Wichtigkeit, dass die Jodlerklubs sich um die singenden Jugendlichen kümmern und ihnen etwas bieten. Damit entgehen sie der Überalterung oder sogar der Auflösung mangels Mitgliedern. In ländlichen Gebieten ist eine gute Durchmischung von Jung und Alt noch eher möglich als in städtischen Agglomerationen, wo das «Sterben» von Jodlerklubs seit Langem bekannt ist Die nächste Gelegenheit, sich zu bewähren, steht für das Unteremmentalische Kinderjodlerchörli bereits vor der Tür. Vom 6. bis 8. September 2013 findet in Hasle-Rüegsau das Bernisch-Kantonale Kinderjodlerfest statt.

zvg