Grosser Erfolg für die Petition «Oeschberg erhalten»

  20.11.2013 Aktuell, Politik, Koppigen, Wirtschaft, Region, Jugend, Gesellschaft

Bereits im Frühling 2012 zeichnete sich für die Planjahre ab 2014 als Folge der schwierigen Wirtschaftslage und weiterer Faktoren ein grosses strukturelles Defizit für den Kanton Bern ab. Im Hinblick auf diese Entwicklung hat der Regierungsrat im Juni 2012 eine umfassende Angebots- und Struktur­überprüfung eingeleitet (ASP 2014), um den kantonalen Haushalt möglichst rasch wieder ins Lot zu bringen. Primäres Ziel derselben ist es, das strukturelle Defizit zu beseitigen und damit einen nachhaltig ausgeglichenen Finanzhaushalt für den Kanton Bern zu erreichen.

Gartenbauschule Oeschberg von Schliessung bedroht
In der Folge wurden verschiedene Sparvorschläge ausgearbeitet. Der Regierungsrat entschied darüber, ob die Massnahmen politisch verantwortet werden können oder nicht und schuf zu diesem Zweck zwei «Töpfe». Im ersten Topf landeten alle Massnahmen, die zwar hart, aber politisch vertretbar sind. Dem zweiten Topf wurden jene Vorschläge zugeordnet, die der Regierungsrat zwar geprüft hat, deren Umsetzung er aber aus politischen Gründen ablehnt, da eine Durchführung von breiten Kreisen der Bevölkerung nicht verstanden würde.

In diesem zweiten Topf ist in der ASP 2014 auch die Gartenbauschule Oeschberg gelandet. Deren Schliessung, so der Vorschlag, wurde jedoch vom Regierungsrat abgelehnt, da die Einrichtung eine wichtige Ausbildungsfunktion hat. «Mit den Schliessungen von Hünibach, Oeschberg und wesentlichen Teilen der Lehrwerkstätten Bern würden in der Berufsbildung Signale gesetzt, die wirtschafts- und bildungspolitisch nicht vertretbar sind», hält die ASP 2014 fest.

Trotzdem ist die Gartenbauschule Oeschberg nun von der Schliessung bedroht, denn die Finanzkommission, welche das Geschäft vorberät, kam zu einem anderen Schluss als der Berner Regierungsrat.

Erfolgreiche Unterschriftensammlung lanciert
Gegen die drohende Einstellung der kantonalen Unterstützung der Ausbildungsstätte formierte sich nun Widerstand. Der «Oeschberg Förderverein» und Thomas Wullimann, Direktor des Oeschbergs, haben eine Unterschriftensammlung für die Petition «Oeschberg erhalten» organisiert. An den Sammelorten Burgdorf, Kirchberg, Langenthal und Koppigen sind innert sechs Stunden über 2500 Unterschriften zusammengekommen. Insgesamt konnten über 10 000 Sympathisanten gefunden werden. «Die Sammlung lief sehr gut, ich bin überaus zufrieden», betont Direktor Thomas Wullimann und verweist auf die grosse Solidarität, welche der Gartenbauschule Oeschberg entgegengebracht wird.

Von allen Seiten erhalte die Ausbildungsstätte Unterstützung: von befreundeten Verbänden, Organisationen, Privatpersonen und auch Firmen, wie etwa von der Haller + Jenzer AG, welche 33 Unterschriften sammelte.

Die Petition steht!
Diese breite Unterstützung der Petition zeigt die tiefe Verankerung der Gartenbauschule Oeschberg in der Region. Der Oeschberg bietet 120 Ausbildungsplätze mit einem schulinternen Internat, ermöglicht jährlich 40 Absolventen einen Lehrabschluss und bietet auch überbetriebliche Kurse für Gärtnerlernende des Kantons an. Zudem ist Oeschberg mit 40 Vollzeitstellen einer der grössten Arbeitgeber der Region und organisiert die bekannte Gartenbaumesse öga.

Obwohl die Petition bereits über genügend Unterschriften verfügte, wurde die Sammelaktion auch über das Wochenende bis am Montag weitergeführt. Heute Dienstag werden die gesammelten Unterschriften um 11.55 Uhr dem Präsidenten des Grossen Rates übergeben, auf dass die Grossräte die Oeschberg-Planungserklärung in der aktuellen Novembersession deutlich ablehnen. Bestärkt von der erfolgreichen Unterschriftensammlung äussert sich Thomas Wullimann positiv: «Ich bin zuversichtlich, was die Zukunft des Oeschbergs betrifft!»

jwb


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