Nebelschwaden lagen über den Fel­dern und es war winterlich kalt, als die Aefliger Schulkinder Richtung Schalunen marschierten. Den Weg wiesen ihnen die mitgetragenen Fackeln und Laternen. Ihr Ziel war eine mit Kerzen erhellte Lichtung an der Emme.

Bald versammelte sich die Kinderschar um die Lichter. Lehrpersonen, Eltern und Geschwister stiessen dazu.
Nachdem die Schulleiterin zur Adventsfeier begrüsst hatte, hörte man ein leises Bimmeln. Noch bevor die letzte Strophe des Adventsliedes verstummt war, tauchten der «Samichlous» und der Schmutzli mit Eseli auf. Mit seiner tiefen Stimme begrüsste der «Sami­chlous» die Anwesenden und erklärte, dass er sehr froh sei, dass die Aefliger Schule den Adventsanlass gerade heute durchführe. Denn am 6. Dezember könne er unmöglich überall hingehen. Dann holte er sein dickes Buch hervor. Er wusste alles. Er kannte die kleinen Streitereien und Sticheleien unter den Kindern, wusste aber auch, dass die Kinder gut aufeinander achtgeben und sich gegenseitig helfen. Das gab ein dickes Lob.

Dann erzählte er aus seinem Leben. Er wohne mit seinem Eseli im Wald und habe auch eine Katze. Im Sommer gehe er gerne im See baden, selbstverständlich in Badehosen. Das konnten sich nun die Kinder weniger vorstellen und lachten. Vor diesem «Sami­chlous» musste niemand Angst haben. Die Kinder liessen sich deshalb nicht zweimal bitten, ihre Verse und Lieder vorzutragen. Am Schluss durfte jedes Kind beim «Samichlous» ein Säckchen mit leckeren Sachen abholen.

Die Eltern und Geschwister wurden von der Schulkommission mit feinem Tee und Züpfe verwöhnt. Alle waren sich einig: Einen so schönen, lieben «Samichlous» hatten sie noch nie gesehen. Wird er wohl im nächsten Jahr wieder in Aefligen Halt machen und den Kindern aus seinem Leben erzählen?

Brigitte Loosli