Der BLS-Unterhalt wird in Hasle-Rüegsau zentralisiert

  09.11.2015 Aktuell, Wirtschaft, Region, Hasle bei Burgdorf

Erfolgte bisher der Unterhalt der BLS-Infrastruktur im Emmental von Kirchberg, Oberburg und Ramsei, soll sich das ab Dezember 2017 ändern. Anstelle der ehemaligen Lagerhallen beim Bahnhof Hasle-Rüegsau, die derzeit abgebrochen werden, soll nämlich ein neuer zentraler Regionenstützpunkt Emmental erstellt werden. Das Plangenehmigungsverfahren ist angelaufen und die Verantwortlichen hoffen, dass sie in einem Jahr mit den Bauarbeiten beginnen können. Der neue zentrale Baudienst-Stützpunkt ist Ersatz für die in die Jahre gekommenen Anlagen in Kirchberg, Oberburg und Ramsei.

Kein Mehrverkehr trotz neuem Stützpunkt
An einer Orientierungsversammlung in Hasle b. B. war zu erfahren, dass zum BLS-Streckennetz Emmental sämtliche Anlagen von Solothurn bis Thun, von Hasle-Rüegsau bis Langnau bzw. Sumiswald-Grünen und von Langenthal über Huttwil bis Wohlhusen gehören. Nicht mehr dazu gehört bekanntlich die Strecke Sumiswald-Grünen bis Huttwil. «Die Mitarbeitenden des Regionenstützpunktes Emmental sind zuständig für den Geleiseunterhalt, die Sicherungsanlagen, Fahrleitungen, Barrieren, Böschungspflege und vieles andere mehr», erläuterte Ueli Rüegsegger, Leiter Hochbau der BLS, die vielfältigen Aufgaben der 90 Mitarbeitenden, welche dereinst vom neuen Stützpunkt aus im Einsatz stehen werden. Beachtlich ist auch der Fahrzeugpark, denn neben acht Schienenfahrzeugen werden auch ca. 30 Motorfahrzeuge der BLS dereinst in Hasle-Rüegsau beheimatet sein. Ein Versammlungsteilnehmer befürchtete, dass nun die Barriere beim Niveauübergang deswegen noch länger geschlossen sei. «Vor allem die schienengebundenen Fahrzeuge werden eher selten im neuen Stützpunkt abgestellt, das wäre wegen den Fahrten eher zu umständlich. Sie werden vielmehr in der Nähe ihres jeweiligen Einsatzortes auf einem Abstellgeleise stationiert», beruhigte der verantwortliche Leiter Bau und Unterhalt Region Emmental, Peter Herren, den Votanten. Unterhalt an Bahnanlagen bedeutet vor allem Nachtarbeit. So erfolgen zum Beispiel Arbeiten an den Fahrleitungen 70 % während der Nacht und nur 30 % tagsüber. Im allgemeinen Bahnunterhalt ist dies mit 40 % Nachtarbeit etwas weniger ausgeprägt und bei den Sicherungsanlagen müssen nur noch 5 % der Arbeiten nachts ausgeführt werden.
Das neue Stützpunktgebäude, das anstelle der alten Holzbauten erstellt werden soll, wird über drei Geschosse verfügen. In einer grossen Einstellhalle im Untergeschoss sind Parkplätze für die Dienstfahrzeuge und die Mitarbeitenden vorgesehen. Weiter sind darin Lagerräume und Räume für die technischen Anlagen. Im Erdgeschoss, das mit einem Anschlussgeleise an das Bahnnetz angeschlossen ist, befinden sich die Räume für die Schienenfahrzeuge und die Werkstätten. Im Obergeschoss befinden sich Büros sowie Lager für Kleinmaterialien.

Inbetriebnahme im Dezember 2017
Das Baugesuch für das Vorhaben wurde bereits beim Bundesamt für Verkehr (BAV) eingereicht. Läuft alles nach Plan, sollte die Baubewilligung im Oktober 2016 vorliegen, sodass der neue Stützpunkt im Dezember 2017 in Betrieb genommen werden kann. Befürchtungen, dass es zu Baulärmim­missionen kommen könnte, zerstreuten die Projektverantwortlichen damit, dass vorwiegend tagsüber gebaut werde und nur für das Aufstellen und die Demontage des Schutzgerüstes entlang der Geleise Nachtarbeit erforderlich sei. Die öffentliche Auflage des Projekts soll ab Dezember 2015 stattfinden.

Ernst Marti


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