Einmal Gold und einmal Silber für das Emmental

  08.11.2015 Aktuell, Wirtschaft, Region, Jugend, Gesellschaft

An den Schweizermeisterschaften der Gebäudetechnik, welche im Rahmen der Freiburger Messe vom 9. bis 18. Oktober 2015 ausgetragen wurden, nahmen 59 qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten aus der ganzen Schweiz teil. Ebenfalls qualifizieren konnte sich PGMM-Mitarbeiter Matthias Moule aus Oberburg, der sich in der Fachrichtung Lüftung mass. Der junge Gebäudetechnikplaner hat seine Lehre diesen Sommer erfolgreich abgeschlossen und arbeitet noch immer in seinem Lehrbetrieb in Worblaufen. Mit dabei war auch Nando Grossenbacher aus Schafhausen i. E. Der junge Berufsmann hat bei der Firma gehatec ag, Hasle b. B., diesen Sommer die Lehre zum Sanitärinstallateur EFZ abgeschlossen und lässt sich nun noch zum Heizungsinstallateur EFZ ausbilden. Dank einer Bestnote an der LAP durfte sich Nando Grossenbacher mit den besten Sanitärinstallateuren der Schweiz messen. «D’REGION» unterhielt sich mit den beiden erfolgreichen jungen Männern.

«D’REGION»: Matthias Moule, herzliche Gratulation zum Schweizermeistertitel in der Fachrichtung Lüftung. Waren Sie über Ihren Sieg überrascht?
Matthias Moule: Vielen Dank für die Glückwünsche. Um ehrlich zu sein, ja. Ich habe mit den Kollegen noch darüber gewitzelt, wer nun am Ende gewinnen würde. Die Konkurrenz bestand aus den besten Absolventen unseres Berufes und ich wusste, dass die einiges auf dem Kasten haben. Klar geht man nicht an eine Meisterschaft ohne einen gewissen Ehrgeiz und ich weiss, dass ich nicht der Schlechteste bin in dem, was ich mache. Dass es schlussendlich für den Titel gereicht hat, freut mich natürlich sehr.

«D’REGION»: Was war die Aufgabenstellung, die Sie zu lösen hatten? Konnten Sie sich darauf vorbereiten?
Matthias Moule: Wir mussten prinzipiell eine komplette Abschlussprüfung in drei Tagen machen. Beim Projekt handelte es sich um eine Villa mit Pool, Sauna und Raucherlounge. Wir mussten Leistungen errechnen, Pläne erstellen, Schemas zeichnen und die Beschriebe der Anlagen einreichen. Die einzelnen Abschnitte waren in Bauphasen unterteilt, diese entschieden darüber, wie detailliert die Aufgaben zu erfüllen waren. Zudem waren die drei Tage in sechs Teilabschnitte von je fünf bis sechs Stunden eingeteilt. Am Anfang bekamen wir jeweils eine Aufgabenstellung, die wir bis Ende des Blocks abgeben mussten. Ein Ziel der Veranstalter war es, uns unter möglichst hohen Druck zu setzen und zu sehen, wer damit am besten umgeht. Da die Meisterschaft an einer Herbstmesse stattgefunden hat, war es immer laut und viele Leute schauten einem zu. Dies war etwas ungewohnt, da man im Büro normalerweise Ruhe hat. Das Highlight bei den Versuchen, uns aus dem Konzept zu bringen, war, als an einem Abend eine Guggenmusik direkt hinter uns für eine Stunde ihre Musik zum Besten gab. Speziell vorbereiten konnte man sich in dem Sinne nicht. Man sammelte seine Normen und Formeln zusammen, aber mehr war nicht möglich, da man nicht wusste, was einen erwartet.

«D’REGION»: Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Matthias Moule: Im Frühling werde ich die RS antreten. Danach werde ich in Bern an die Höhere Fachschule gehen, um dort eine Weiterbildung zum Techniker HF Gebäudetechnik zu absolvieren.

«D’REGION»: Nando Grossenbacher, Sie holten sich die Silbermedaille im Bereich Sanitärinstallateur. Haben Sie mit einem so guten Ergebnis gerechnet?
Nando Grossenbacher: Nein, damit habe ich nicht gerechnet.

«D’REGION»: Haben Sie sich spezifisch auf die Schweizermeisterschaften vorbereitet? Wie sahen die Vorbereitungen aus und was war die Aufgabenstellung, die Sie zu lösen hatten?
Nando Grossenbacher: Die Suissetec hat ein Training angeboten, an welchem ich teilnahm. Das war wie ein überbetrieblicher Kurs und wurde auch von einem mir bekannten Kursleiter geleitet. Alle Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Kanton Bern nahmen teil und erstellten eine ähnliche Vorwand. In Freiburg mussten wir dann eine Sanitärwand aufstellen und ein WC-Element, ein Waschtisch-Element etc. montieren und anschliessen. Spezifisch habe ich mich aber nicht vorbereitet.

«D’REGION»: Welche Tätigkeiten gefallen Ihnen besonders am Beruf des Sanitärinstallateurs und auf welche Aufgaben könnten Sie auch verzichten? Wieso erlernen Sie noch den Zusatzberuf Heizungsinstallateur?
Nando Grossenbacher: Besonders gerne erstelle ich Leitungseinlagen in Betonschalungen, montiere Sanitärapparate und erstelle Kellerinstallationen; also eher Arbeiten im Bereich Neubau. Weniger schätze ich Umbauarbeiten. Es ist eher mühsam, auf bestehende Installationen die neuen Leitungen anzupassen. Viele Gebäudetechnik-Firmen bieten sowohl Sanitär- als auch Heizungsinstallation an. Mit dem Abschluss von zwei Berufen habe ich mehr berufliche Möglichkeiten. Vieles kenne ich schon von der ersten Lehre. Ausserdem gefallen mir die Tätigkeiten des Heizungsinstallateurs.


Zu den Personen
Matthias Moule ist 20 Jahre alt und stammt aus Oberburg. Er hat die Realschule in Oberburg besucht und anschliessend ein zehntes Schuljahr in Konolfingen gemacht. Die vierjährige Lehre absolvierte er bei der PGMM Schweiz AG in Worblaufen. Zu seinen Hobbys: Er fischt, spielt Unihockey, trainiert selbst im Turnverein Oberburg und zusätzlich auch Jugendliche im polysportiven Bereich (Jugi). Zudem ist er Fan der SCL Tigers.
Nando Grossenbacher ist 19-jährig, wohnt mit seinen Eltern und seinem Bruder in Uetigen, Schafhausen. Er besuchte die obligatorische Primarschule in Schafhausen und anschliessend die Sekundarschule in Rüegsau-schachen. Während der Lehre besuchte er die Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern. Vom August 2012 bis Juli 2015 liess er sich bei der gehatec ag zum Sanitärinstallateur ausbilden. Im gleichen Lehrbetrieb macht er seit August 2015 noch die zweijährige Zusatzlehre zum Heizungsinstallateur. In seiner Freizeit spielt er Unihockey oder unternimmt gerne mit Kollegen etwas. Zudem packt er auf dem elterlichen Bauernhof bei Bedarf gerne mit an.


red / zvg


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