66. Veteranentage

  11.07.2016 Aktuell, Fussball, Sport, Kultur, Gesellschaft

An der Hauptversammlung der Veteranen des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV), Sektion Oberaargau-Emmental, vom 27. Februar 2016 war der 82-jährige Roggwiler Ernst Grütter nach 15-jähriger Tätigkeit aus dem Vorstand zurückgetreten. An den von 322 ehemaligen Fussballern, Schiedsrichtern und Funktionären sowie ihren Gattinnen besuchten zweitägigen Veteranentagen in Biel betrat Grütter letztmals die SFV-Bühne – im Bieler Kongresshaus anlässlich der 66. Landsgemeinde. Als Anerkennung für sein 15-jähriges Engagement im Sektionsvorstand überreichte Zentralpräsident Hansruedi Jakober dem ehemaligen Präsidenten des FC Roggwil (1965 bis 1974 und 1976 bis 1978) die Ehren-Wappenscheibe. Der von zwei Ehrendamen in Berner Sonntagstracht flankierte Ernst Grütter war sichtlich gerührt.

Die Sektion Oberaargau-Emmental war mit 23 Personen an diesem Traditionsanlass in Biel dabei, angeführt von Präsident Peter Bachmann (Burgdorf) und Kassier Ruedi Niederhauser (Lotzwil). Den aus allen Landesteilen der Schweiz angereisten über 300 Anwesenden wurden ein Besuch der Tissot Arena, wo neben Fussball auch Eishockey und Curling gespielt wird, sowie eine Besichtigung der Bieler Altstadt angeboten. Die eine Hälfte entschied sich für den Sport, die andere für die Kultur mit dem Besuch historischer Orte wie dem Ring (ältester Platz der Stadt), Engelsbrunnen (Obergasse), Gerechtigkeitsbrunnen (Burgplatz) und Römerquelle. Alle Gäste genossen die Horizonterweiterung mit kompetenter Führung. Gut gemeint hatte es Petrus. Nach Prognose war für Biel Regen angesagt, doch dieser blieb zum Glück aus. Zuweilen liess sich sogar die wärmende Sonne blicken. Solches  Wetterglück hätte man sich 2015 auch im Toggenburg gewünscht, doch damals litt das attraktive Ausflugsprogramm unter Kälte und Dauerregen.

Der Abend in Biel stand im Zeichen des Galaabends im Kongresshaus mit Geselligkeit und Unterhaltung. Die Band «Wiuds Höi» aus dem Berner Seeland gab ebenso alles wie Nino G., der zur Elite der Beat-Boxer Europas zählt.

Zu Gast im Kongresshaus Biel
Der zweite Veteranentag war von der feierlichen 66. Landsgemeinde geprägt, die – wie zuvor der Galaabend – im dafür bestens geeigneten Kongresshaus über die Bühne ging. Als ehemalige Fussballspielerin begrüsste Biels Gemeinderätin Silvia Steidle die Fussballveteranen. Sie tat dies kurz, bündig, sympathisch. Sie forderte die Sektion Biel-Seeland der Fussallveteranen auf, nicht wieder 20 Jahre zuzuwarten, ehe diese die nächsten Veteranentage in Biel organisiert. Bisher war die Seeländer Metropole fünfmal Tagungsort für die SFV-Veteranen: 1953, 1960, 1971, 1996 und jetzt, 2016.

Die 66. Landsgemeinde ehrte auch den 93-jährigen Moritz Rapp von der Sektion Bern. Er war der älteste Teilnehmer am zweitägigen Anlass. Bekannt geworden ist er als YB-Archivar und Chronist. Der Zentralvorstand richtete jenen Sektionen Bargeld aus, die bei der Suche nach Neumitgliedern besonders aktiv waren. Am erfolgreichsten war die Sektion Zürich mit 146 neuen Veteranen. Im Verhältnis zur Mitgliederzahl holte sich die Sektion St. Gallen und Umgebung mit 15,76 Prozent den 1. Preis – vor der Sektion Bern mit 14,06 Prozent.

Die Landsgemeinde, an der Ehrenpräsident Robert Sturny (Tafers FR) jeweils das von Zentralpräsident Hansruedi Jakober (Oberdorf NW) Gesagte ins Französische übersetzte, bot auch besinnliche Momente. Dies ganz speziell, als die Versammelten der 167 verstorbenen Mitglieder gedachten, die einen grossen Teil ihres Lebens «in den Dienst der wichtigsten Nebensache der Welt – Fussball» gestellt hatten. Sechs der 167 verstorbenen Mitglieder hatten der Sektion Oberaargau-Emmental angehört: Hans Feuerstein, Heinz Sommer, Hansruedi Wüthrich (alle Langenthal), Paul Greub, Hanspeter Joss (beide Lotzwil) und Thomas Wilhelm (Utzenstorf).

Weil die Anzahl der Neueintritte (779) grösser war als jene der Austritte, stieg der Mitgliederbestand um 160 auf 10 896. Das Vermögen der SFV-Veteranen beträgt 51 800 Franken. Die Sektionen entrichten dem nationalen Dachverband unverändert viereinhalb Franken pro Mitglied. Mit 22 Ja-Stimmen und einer Gegenstimme wurde Thurgau als 24. Sektion in die Vereinigung aufgenommen. Am Ende der Veteranentage gab es grossen und verdienten Applaus für das OK der Sektion Biel-Seeland, das den Veteranen aus allen Landesteilen der Schweiz zwei schöne und unvergessliche Tage in Biel geboten hatte.

Zu den nächsten Veteranentagen lädt die ihren 70. Geburtstag feiernde Sektion Genf am 10. und 11. Juni 2017 in die Calvinstadt ein. Sektions- und OK-Präsident Alain Maillard warb im Kongresshaus Biel für die Teilnahme an diesen Veteranentagen 2017, die im Event-Center des Stade de Genève stattfinden werden.

Die Mitglieder der 1945 gegründeten Schweizer Vereinigung der Fussballveteranen erfuhren zudem, wohin sie in den Jahren danach zu diesem beliebten Traditionsanlass reisen werden: 2018 nach La Chaux-de-Fonds, 2019 ins Oberwallis und 2020 nach Luzern.

Hans Mathys


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote