In Heimiswil werden Zeichen gesetzt!

  06.09.2016 Aktuell, Heimiswil, Wirtschaft, Vereine, Kultur, Jugend, Gesellschaft

Lieblich eingebettet zwischen Emmentaler Hügeln, liegt das grossflächige Heimiswil. Hier wird alles ein bisschen ruhiger angegangen. Das ist im positiven Sinne gemeint. Schon bei der Parkplatzeinweisung zur HEGA-Gewerbeausstellung wird auch der Auswärtige freundlich gegrüsst und gleich werden ein paar Worte getauscht. Das Sportareal hinter der Heimiswiler Turnhalle ist sorgfältig mit Sickermatten und Holzschnitzeln belegt. Nach Beendigung der Ausstellung wird dieser heimelige Bodenbelag zum Heizen verwendet.

OK-Präsident Niklaus von Ballmoos und Gemeindepräsident Christian Lüthi betonen in ihrer kurzen Ansprache ihre Freude über die beachtliche Teilnahme von Gewerbetreibenden, Landwirtschaftsbetrieben und Dienstleistern aus Heimiswil und der nahen Umgebung. Nach dem musikalischen Auftakt des Posaunenchors Rüegsbach wird mit dem Zerschneiden des roten Bandes die Ausstellung für das Publikum eröffnet. Das eigens für die HEGA gebraute Bier aus Burgdorf passt als Willkommenstrunk hervorragend zum heissen Spätsommertag. Schnell verteilt sich das herbeiströmende Publikum zu den über dreissig Ausstellern. Interessiert befühlt man die Gummibodenmatten für den Viehstall. Raffiniert eingegossene härtere Elemente sorgen für den gleichmässigen Abrieb der Klauen, ohne den Trittkomfort zu schmälern. Ausführlich wird anderswo der Dämmeffekt einer Schweizer Steinwollplatte erklärt. Einheimische Holzverarbeiter präsentieren mit schönen Arbeiten ihr Können. Auch ein Kunstschlosser wirbt mit einem filigranen Eisengeländer. Bewundernd stehen kleine Knirpse, vielleicht zukünftige Bäuerinnen und Bauern, vor dem imposanten blauen Traktor. Derweil bemerkt der Vater eines Sprösslings, dass die Kabine der Maschine staubdicht und klimatisiert sei. «Das war vor Jahren mit dem alten ‹Hürlimann› weniger komfortabel», meint er zu seiner Frau. Selbstverständlich zeigt auch die regionale Bank seriöse Präsenz mit dreifacher personeller Vertretung. Lautes Gelächter lenkt den Blick der Besucher auf die Kosmetikecke. Junge angehende Schönheiten lassen sich professionell ihre Gesichter schminken. Die herumstehende Kolleginnenschar kommentiert die Prozedur jeweils nach allseits bekannter Art der Teenager.

Nochmals zu den Holzschnitzeln: Unterschiedliche Holzarten ergeben einen unterschiedlichen Heizwert. Das hat etwas mit Dichte und Volumen zu tun. Wer es genau wissen will, dem wird es an der HEGA geduldig erklärt. Bedeutsam ist vor allem die Herkunft des Brennmaterials. Genau – aus der Region! Und nach kurzen Transportwegen wird es in der Region in effizienten Holzschnitzelheizungen in Wärme und Energie umgewandelt. Ein Lohnunternehmer zeigt auf anschauliche Art seine Saatgutproben. Grün eingefärbte vorgekeimte Saatkörner sind nicht giftig. Die Farbe verhindere eine Verwechslung, erklärt der Fachmann dem interessierten Publikum.

Ein paar Schritte weiter zeugen schön arrangierte Blumen und Pflanzen von ansässiger Floristik. Ebenfalls fürs Auge und ganz sicher für den Gaumen sind die Produkte aus einheimischem Schaffen. Honig, Essiggurken, Nussöl, Süssmost, Sirup und, und, und. Vielfältig sind die Fleisch-, Käse- und Molkereiprodukte, welche nicht selten liebevoll verpackt und benannt sind.

In der Festwirtschaft werden nun Hunger und Durst gestillt. Dabei wird ausführlich über das Gesehene diskutiert und oft wird auch ein wenig Dorfklatsch zelebriert. Warum nicht? Die Heimiswiler Gewerbeausstellung ist schliesslich auch ein Dorffest. Frisch gestärkt werden anschliessend die vielen anderen Aussteller besucht.

Das heurige Motto der HEGA «Mir setze Zeiche!» ist sicher keine leere Übertreibung. Hier spürt man ehrlichen Stolz der Menschen auf ihre Produkte und Dienstleistungen. Das ist bemerkenswert! Onlinekaufen und Auswärtsbestellen sind schon fast pure Normalität. Die Berücksichtigung von Wirken und Können des lokalen Gewerbes stärkt aber schliesslich die Region und schafft für den Nachwuchs eine erfreuliche Zukunft. Also: Zeichen setzen!

Henry Oehrli


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