Ein Leben im paradiesischen Karousades

  10.04.2017 Burgdorf, Kultur, Gesellschaft

Im Schatten eines meterhohen Zypressenbaums sitzen, in einem spannenden Buch blättern, der wohlige Geruch umliegender Pflanzen und Olivenbäume in der Nase und ab und zu die Augen auf das nah gelegene Meer schweifen lassen, so stellen sich viele Menschen ihren perfekten Urlaub vor. Wie wäre es nun, wenn man für immer an einem solch wahrhaft paradiesischen Ort leben könnte?
Irene Fankhauser hat sich diesen Traum erfüllt. Im Jahr 2006 hat sich die gelernte Kauffrau dazu entschieden, mit ihrem Ehemann und den zwei gemeinsamen Töchtern Jessie und Natalie nach Griechenland auszuwandern. Fankhauser lebt nun schon seit fast acht Jahren etwas ausserhalb von Karousades, einem kleinen idyllischen Dorf im nordwestlichen Teil der Insel Korfu. Ein Schritt, der ohne Frage eine grosse Portion Mut der Familie erforderte, so hört man doch allzu oft von Abenteuerlustigen, die das Projekt «Auswanderung» aus den unterschiedlichsten Gründen wieder abbrechen mussten. Nicht so Irene Fankhauser. Auf ihrem 17 890 m2 grossen Grundstück hat sich die 48-Jährige ein kleines persönliches Paradies eingerichtet, welches sie nicht wieder verlassen möchte.
Den Entschluss, die Schweiz für eine längere Zeit – wenn nicht sogar für immer – hinter sich zu lassen, fasste die Familie im Jahr 2006, als der Wunsch nach einer radikalen Veränderung aufkam. Besonders der stets durchstrukturierte Berufsalltag der Eltern und die damit verbundene Rastlosigkeit liess das Bedürfnis nach einem Grenzen übergreifenden Tapetenwechsel entstehen. Nach längerem Überlegen und Abwägen fiel die Wahl schlussendlich auf Korfu. Ausschlaggebend für diese Standortwahl sind dann doch vor allem «das warme Klima, die wunderschöne Natur, das Meer und sicher auch die vielen fröhlichen und offenen Menschen, die in Karousades leben» gewesen, meint Irene Fankhauser bestimmt. Durch regelmässige frühere Ferienaufenthalte auf der Insel ist Karousades mit all seinen Vorzügen wie aber auch potenziellen Einwänden der Familie durchaus bekannt gewesen: «So wussten wir immer, auf was wir uns da einlassen würden.» Auch wenn die Auswanderung nach Griechenland dadurch sicher um einiges erleichtert wurde, sind viele weitere Vorbereitungen notwendig gewesen, bis die Familie endgültig ihren Wohnsitz wechseln konnte. So wurde bereits zu Hause in der Schweiz fleissig Griechisch gelernt – Griechisch wird allgemein als «schwere» Sprache eingestuft – und von der Schweiz aus nach einem passenden Grundstück gesucht. Dass der Anfang nicht nur leicht und schön war, betont Irene Fankhauser nachdrücklich. So hatte die Familie gerade zu Beginn in baurechtlichen Angelegenheiten einige Schwierigkeiten, die sich erst durch den Kontakt mit den «richtigen Leuten» klären liessen. Weiter hatte auch die Krise, welche Griechenland ab dem Jahr 2010 erfasste, manches schwieriger gemacht, als zuvor angenommen: «Wären wir zwei, drei Jahre früher ausgewandert, hätte uns das sicher einiges erleichtert», meint Irene Fankhauser.
Doch trotz diesen Schwierigkeiten überwog bei ihr schluss­endlich die Liebe zur neuen Heimat. Obwohl sie mittlerweile die meiste Zeit allein auf der Insel verbringt – ihr Mann und die beiden Töchter sind zwischenzeitlich aus beruflichen und ausbildungsbedingten Gründen wieder in die Schweiz zurückgekehrt – möchte Irene Fankhauser auf keinen Fall mehr zurück in die Schweiz. Das Leben im Süden gefällt ihr zu gut. «Ich mag vor allem die Ruhe und Gelassenheit, die man hier hat, auch wenn ich für einen Bankbesuch manchmal ein, zwei Stunden länger einberechnen muss», meint Irene Fankhauser schmunzelnd. «Diese Gemütlichkeit der Griechen gehört einfach dazu. Mittlerweile schätze ich das aber sehr.»
Immer alleine auf dem riesigen Grundstück möchte Irene Fankhauser aber nicht sein. Dafür hat sich die Familie auch etwas einfallen lassen. Durch den Bau mehrerer Bungalows möchte Irene Fankhauser in Zukunft Menschen die Möglichkeit bieten, bei ihr auf dem Grundstück Ferien zu machen. Gerne würde sie dabei den Gästen ihre neue Heimat durch geführte Wanderungen, Inseltouren oder mit begleiteten Stadtbesuchen näherbringen. Ganz im Sinne des Resortnamens «Liakada» – was auf Deutsch «der Sonnenschein» bedeutet – möchte Irene Fankhauser ihren Besuchern so auch etwas von der griechischen Sonne mit nach Hause geben.

Kathrin Röthlisberger
www.liakada-resort.gr.


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