40. OLRAD-Gymkhana-Geschicklichkeitsfahren und 75-jähriges Vereinsjubiläum
12.06.2017 Burgdorf, GesellschaftAuf einem spannenden Parcours mit zwölf Posten galt es möglichst wenig Strafpunkte zu holen. Mit Zeitvorgaben mussten Strecken mit viel Geschick bewältigt werden. Grösse, Höhe, Gewicht und Fahrverhalten spielten in den zum Teil sehr originellen Aufgaben eine wichtige Rolle. Verschätzte man sich in den Dimensionen des Fahrzeugs oder war über der Zeitvorgabe, gab es Strafpunkte. Da galt es zum Beispiel mit einem Lastwagen auf einem vollen Wasserschlauch so weit zu fahren, dass das verdrängte Wasser genau der gewünschten Menge entsprach, oder via Seilzug an der Stossstange einen Ball in verschiedene Positionen zu bringen. Dieser Posten ist wie die meisten anderen eine Eigenkonstruktion, ist aber bereits seit dem Jahr 1976 im Gebrauch und erfreut sich immer noch grosser Beliebtheit. Mit dem Puch, einem etwas «handlicheren» Fahrzeug, galt es den Klassiker zu bewältigen; mit viel Fahrgefühl auf eine Wippe zu fahren und die senkrechte Position halten zu können, ohne nach vorne zu kippen. Da hielten nicht nur die Fahrer ein bisschen den Atem an. Oft war gutes Augenmass und Erfahrung gefragt. Diese holen sich die Motorfahrer an entsprechenden Ausbildungssequenzen. Zum Teil bereits vor dem Dienstantritt und auch später in ihrer Funktion ist die Weiterbildung ein wichtiges Thema. Genau diese Unterstützung bietet der Verein Motorfahrer an. Nebst diesen ausserdienstlichen Tätigkeiten erbringt der schweizweite Transportpool aber auch aktive und sehr wertvolle Dienste für die Armee. Müssen nämlich dringend Fahrzeuge für einen Anlass oder die Truppe von A nach B verschoben werden, fehlt es ab und zu an genügend verfügbaren Fahrern. In solchen Situationen springen dann Mitglieder von solchen Motorfahrvereinigungen ein. Besonders Pensionierte, welche aber noch sämtliche Anforderungen an das Führen von leichten und schweren Motorwagen erfüllen, sind wegen ihrer Flexibilität sehr gefragt. So entsteht bei der Armee und bei den Motorfahrvereinen eine zufriedenstellende Win-Win-Situation.
Um die verschiedenen Fahrzeugtypen fahren zu dürfen, ist eine zivile und eine militärische Fahrberechtigung sowie ein medizinisches Attest nötig. Für einen Posten galt dies für einmal nicht. Mit einem Militärvelo und reiner Muskelkraft musste die Strecke bewältigt werden. Dies im Rückblick auf vergangene Zeiten, wo es auch mal vorkam, dass der Treibstoff kontingentiert war und deshalb sparsam damit umgegangen werden musste. Die Fitness der Fahrer ist schliesslich auch ein wichtiger Punkt. Anspruchsvolle Fahrten können ganz schön anstrengend sein, dies hört man auch von jungen Fahrern immer wieder. Der Verein zählt heute ca. 250 Aktivmitglieder und darf sein 75-Jahr-Jubiläum feiern. Die unabhängige, ausserdienstliche Vereinigung bezweckt die Förderung der ausserdienstlichen Aus- und Weiterbildung der Motorfahrerinnen und Motorfahrer der Schweizer Armee und die Kameradschaft, unter Wahrung parteipolitischer und konfessioneller Neutralität. Weitere Informationen unter www.gmmbe.ch.
Nicole Anliker