Burgdorf international: eine Stadt - 83 Nationen
04.09.2017 Aktuell, Bildung, Region, Vereine, Burgdorf, Kultur, Jugend, GesellschaftMenschen aus 83 Nationen leben in der Stadt Burgdorf. Am vergangenen Samstag, 2. September 2017, fand zum vierten Mal ein Fest statt, in dessen Mittelpunkt die Begegnung zwischen einheimischen und zugewanderten Einwohnerinnen und Einwohnern stand. Mit der vierten Auflage des Festes nach den Jahren 2010, 2013 und 2015 setzte Burgdorf wiederum ein Zeichen in Bezug auf das harmonische Zusammenleben der aus so vielen verschiedenen Nationen stammenden Einwohnerinnen und Einwohner. Von 10.00 bis 19.00 Uhr bestand die Möglichkeit, auf eine kulinarische, musikalische und künstlerische Weltreise zu gehen. Die Bühne auf der Brüder-Schnell-Terrasse war dabei Mittel- und Treffpunkt. Eröffnet wurde das Fest durch den Stadtpräsidenten Stefan Berger. Während er die ersten drei Begegnungsfeste als Privatperson und als passionierter Hobbykoch im Besonderen wegen der verlockenden Stände mit den kulinarischen Köstlichkeiten aus aller Welt besucht habe, sei er glücklich, diesmal als Stadtpräsident den Anlass eröffnen zu dürfen. «Das macht mich stolz. Es zeigt unsere weltoffene Art in einem kleinen, aber feinen Rahmen.» Dem Organisationskomitee und allen freiwilligen Helfern sprach er seinen Dank aus.
Weltoffene Stadt
«Ich darf Burgdorf als eine offene Stadt erleben. Was wir nicht kennen, macht uns in erster Linie neugierig, nicht ängstlich», liess er wissen. Unzählige Situationen oder Abstimmungen in den vergangenen Jahren hätten das gezeigt. «Ihr Burgdorferinnen und Burgdorfer beweist tagtäglich, dass ihr mit den aus 83 verschiedenen Nationen stammenden Menschen zusammenleben wollt – solidarisch und empathisch – und ihnen auf Augenhöhe begegnet.» Das Wort «Begegnung» steht unter anderem für eine Verringerung des räumlichen Abstandes zwischen zwei Menschen oder Gruppen. Es ist ein vielversprechendes Wort. «Begegnen wir uns. Am heutigen Tag, dem vierten Begegnungsfest von Burgdorf, ist es am einfachsten», schloss Berger.
Von «Churchhill» bis «Amolo»
Projektleiter des Begegnungsfestes 2017 war Christian Hadorn, isa, Bern. Zusammen mit einem Helferteam hatte er ein vielversprechendes Programm zusammengestellt. Die Hauptbühne auf der Brüder-Schnell-Terrasse bot dabei von Tanz und Musik aus Sri Lanka über Hip-Hop mit der Berner Band Churchhill bis hin zu kenianischem Jodelgesang für fast jede und jeden etwas. Der internationale Markt in der unteren Schmiedengasse wartete unter anderem mit Landesgerichten aus der Türkei, mit «Injera», einem äthiopischen Fladenbrot, oder mit frisch gebrühtem Kaffee, Art Eritrea, auf. Es wurden Workshops in den Marktlauben und Kasperlitheater an der Ecke Schmiedengasse/Schulgasse geboten, Flyer-Fahrten von der Bahnhofstrasse in die Oberstadt offeriert und Indoorveranstaltungen wie «Blind Painting» im Atelier Farbwiese oder eine Lesung mit Francesco Micieli im Café Oso angeboten.
Isa – Informationsstelle für Ausländerinnen- und Ausländerfragen
Die mit der Organisation des Festes betraute Informationsstelle für Ausländerinnen- und Ausländerfragen isa hatte in enger Zusammenarbeit mit den Burgdorfer Behörden, Kirchen, Vereinen und neu auch mit in der Stadt ansässigen Lokalitäten und Institutionen das vielfältige Programm zusammengestellt. Isa ist die Fachstelle für Integrations- und Migrationsfragen in der Region Bern. Sie ist als konfessionell und politisch unabhängiger Verein organisiert. Der Hauptsitz befindet sich in Bern und die «Ansprechstelle Integration Burgdorf» am Farbweg 11 (Mo 10.00 bis 13.00 Uhr, Do 15.00 bis 17.00 Uhr). Die Informationsstelle erteilt Auskunft zu Aufenthalt und Ausweis, Einbürgerung, Arbeit, Aus- und Weiterbildung, Deutschkursen, Diskriminierungsschutz, Erziehung, Finanzen, Partnerschaft usw. Die Beratungen sind kostenlos. Die isa wird über Leistungsaufträge mit der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern und einzelnen Gemeinden finanziert.
Barbara Schwarzwald