Schülerinnen und Schüler bauen mit Papier
12.02.2018 Aktuell, Wynigen, Bildung, JugendSehr interessiert und konzentriert lauschten die Schülerinnen und Schüler der Unterstufe Kappelen den Ausführungen ihrer Lehrerinnen Karin Hulliger und Ursula Lehmann über die bevorstehende Projektwoche zum Thema «Bauen und Konstruieren». Das konnte aus Sicht der Schüler nur spannend sein, kein Deutsch, keine Math, selbst etwas erfinden, jeder Tag würde etwas Neues bieten und das Tollste daran, eine ganze Woche keine Hausaufgaben!
Wie erhält ein Blatt Papier die Stabilität, dass es eine Tafel Schokolade tragen kann, wie baut man eine Brücke aus Papier, Klebeband und Schnur, wie wird auf einen Turnreifen ohne jedes Hilfsmittel nur mit ca. 20 cm langen Kartonstreifen ein stabiles Dach konstruiert und wie errichtet man aus Zeitungspapier und Klebeband ein Haus, in dem eine Gruppe von drei Kindern Platz findet? Keine leichten Aufgaben für Unterstufenkinder und nicht nur Janik empfand sie als echte Herausforderung. Engagiert, voller Tatendrang und mit den unterschiedlichsten Ideen zur Lösungsfindung gingen die Kinder ans Werk und es entstanden interessante Bauwerke, die einen etwas stabiler als andere. Die Führung mit Herrn Riesen von der Baudirektion Burgdorf zu den dortigen zwei Holzbrücken brachte Erkenntnisse über die Konstruktion solcher Bauwerke. Geduldig beantwortete er die vielen Fragen der Kinder.
Zahlreiche Herausforderungen
Neuer Tag, neue Herausforderung! Nicht allzu weit von uns finden sich auch Türme wie die Hohwacht oder derjenige auf dem Chuderhüsi. Reist man etwas weiter wie zum Beispiel nach Paris, wo Stefan sogar schon den Eiffelturm gesehen hat, oder nach Italien zum schiefen Turm von Pisa, sehen die Bauwerke schon etwas grösser und imposanter aus. Mit eingelegten Kichererbsen und Zahnstochern entstanden kleine und grosse, mehr oder weniger schiefe Türme. Fleissige kleine Hände halfen das Mittagessen zubereiten, das aus selbst gemachter Gemüsesuppe, Würstli und frisch gebackenen Brötli bestand, denn nach Hause ging an diesem Tag niemand. Es gab Mittag-
essen im Schulhaus und wenn auch die Schokolade, deren Gewicht von der konstruierten Brücke nicht gehalten werden konnte, in mehrere Stücke zerbrochen war, sie schmeckte trotzdem zum Dessert. Weitere Aufgaben, wie ein Titelbild für das Dossier gestalten, ein Rätsel lösen zu einem bestimmten Bauwerk, das Zeichnen von Türmen und Brücken von verschiedenen Seiten, standen auf dem Programm, mit Kapplas und grossen Bauklötzen durfte man Bauwerke bauen und der grosse Hit war natürlich die Guboro-Kugelbahn.
Am Ende der Projektwoche mussten die Eltern nicht mit dem Auto vorfahren, um all die Papierwerke vorsichtig nach Hause zu bringen, denn die Kinder durften sie verbrennen, und mit dem anschliessenden Backen von Steckenbrot wurde die spannende Projektwoche abgeschlossen. Vergessen ging natürlich nichts, denn vorgängig hatten sie alles fotografiert und ihre Kunstwerke auf Papier festgehalten. Dass auch mit dem neuen Lehrplan 21 die Möglichkeit gegeben sein soll, Freiräume mit interessanten und spannenden Projekten optimal zu nutzen und zu gestalten, wird jede Lehrkraft freuen.
Rosmarie Stalder