Die OLV Hindelbank in Bulgarien

  20.08.2018 Aktuell, Kultur, Gesellschaft, Jugend, Vereine, Sport, Hindelbank

OL-Läuferinnen und OL-Läufer sind in der Regel Einzelkämpfer, welche begleitet von ihren Lieblingsgegenständen, der Karte und dem Kompass, grös­stenteils alleine unterwegs sind.

OL-Läuferinnen und OL-Läufer reisen oft nach Skandinavien, der Heimat ihres Sportes, und nehmen dort an traditionellen Grossanlässen teil. Nicht so die Mitglieder der OLV Hindelbank, welche vom 29. Juli bis 5. August 2018 gemeinsam eine Vereinsreise unternahmen. Es waren 50 Reisende, welche in Bulgarien an einem überschaubaren, erstmalig durchgeführten Fünf-Tage-OL teilnahmen.

Vielleicht war es gerade dieses eher ungewohnte und fremde Ziel, welches so viele Vereinsmitglieder dazu bewog, an der Reise teilzunehmen. Bestehende Kontakte zwischen Franziska Wolleb, aktive OL-Läuferin aus Burgdorf, und bulgarischen OL-Sportlern sowie eine professionelle Reiseorganisation durch den OL-Reisespezialisten Ulu Aeschlimann ermöglichten den Teilnehmenden ein unbeschwertes, sportliches und nicht alltägliches Ferienerlebnis.

Kultur in Sofia und Plovdiv
Knapp die Hälfte der Gruppe begab sich schon zwei Tage vor dem offiziellen Reisebeginn in die Lüfte und flog nach Sofia, der Hauptstadt von Bulgarien. So blieben zwei Tage Zeit, um die gemütliche Stadt mit viel Charme, ihre Geschichte, die vielen Kirchen verschiedenster Konfessionen, Museen und riesige Parkanlagen zu erkunden. Dies geschah zu Fuss, per Velo, Metro oder Taxi. Natürlich durfte auch ein Abstecher ins stadtnahe, 2000 Meter über Meer gelegene Gebirge nicht fehlen. Dort faszinierte neben der Natur vor allem die etwas in die Jahre gekommene Sessel- und Gondelbahn. Es gab einiges zu lernen in diesem fremden Land. Die kyrillischen Buchstaben erforderten vollste Konzentration, noch anspruchsvoller erwiesen sich aber die Preisverhandlungen mit den Taxifahrern.

Nachdem am Sonntag spätabends die restlichen reisefreudigen Vereinsmitglieder in Sofia eingetroffen waren, stand am Montagmorgen die Reise ins Rhodopengebirge auf dem Programm. Dank den Ausführungen eines bulgarischen Freundes erfuhren die Reisenden während der Busfahrt weiter Interessantes zu Sofia und Bulgarien. Dass der Rhythmus hier etwas anders ist und die Uhren vielleicht langsamer ticken, erlebte die Gruppe schon nach kurzer Zeit. Der Bus hatte ein technisches Problem und die Fahrt ging in gemächlichem Tempo über die Autobahn nach Plovdiv. Diese uralte Stadt trumpft mit vielen architektonischen Besonderheiten und Feinheiten auf. Nach einem Rundgang wurde die Reisegruppe  mit einem typisch bulgarischen Mittag­essen verwöhnt, bevor der unterdessen reparierte Bus sie weiter zum Kloster Bachkovo brachte. Auch hier eröffnete sich ihnen eine fremde, aber wunderschöne Kultur.

Natur auf dem Rozhenpass
Für die folgenden fünf Tage bezogen die OLV Hindelbank ihre Unterkunft auf rund 1300 Metern über Meer auf dem Rozhenpass. Das Hotel stand ziemlich einsam da, im Umkreis von mehreren Kilometern war nichts als Wald und Wiese sowie ein Schild, welches in kyrillischer Schrift etwas über die Bären in der Region kundtat. Genau unter den Hotelzimmern befand sich aber das Wettkampfzentrum für den «Variant 5 Days»-Orientierungslauf. Selbst die erfahrensten OL-Cracks hatten noch kaum je einen kürzeren Weg vom Bett zum Wettkampfzentrum. Die verschiedenen OL-Etappen liessen die Teilnehmenden die Natur auf dem Rozhenpass vielfältig wahrnehmen. Regen und Sonne, kalter Wind und Hitze, dichter und lichter Wald, Hügel und Gräben, meterhohes Gras und zähe Büsche… Natürlich immer in Begleitung von Karte und Kompass wurde das Gebiet auf längeren oder kürzeren Routen erkundet. Bei Ausflügen zu den Smolyan Lakes und auf den Snezhanka Turm eröffneten sich der OLV Hindelbank auch ohne Wettkampfmodus schöne und urtümliche Landschaften.

Sportliche Highlights
An jeder Etappe durfte die OLV Hindelbank mehrere Kategoriensiege feiern. Insbesondere die Seniorinnen und Senioren wussten zu überzeugen. In den Jugendkategorien waren die Konkurrenz und somit die Herausforderung etwas grösser. An der dritten Etappe, welche als Sprintwettkampf durchgeführt wurde, durften 22 Podestplätze, davon neun Siege bejubelt werden. Besonders hervorzuheben sind die zwei Siege in den Elitekategorien, welche von Dominique Bucher und David Zürcher gelaufen wurden. Auch im Schlussklassement, wo alle fünf Etappen zusammengezählt wurden, standen viele Hindelbanker auf dem Podest.

OL – ein Sport für alle
65 Jahre betrug der Altersunterschied zwischen dem ältesten und jüngsten OL-Teilnehmer der OLV Hindelbank. Selbst im Ausland und unter ungewohnten Bedingungen ist der Orientierungslauf ein Sport für alle. In den verschiedensten Kategorien waren die 50 Vereinsmitglieder während fünf Tagen am Start. Nur die zwei mitgereisten Kleinkinder konnten sich noch nicht selbstständig im Gelände bewegen. Je nach Können, Ehrgeiz, Erfahrung oder Konkurrenz waren die Wettkampfzielsetzungen der Einzelnen unterschiedlich. Konnten die einen täglich um den Kategoriensieg mitreden und über verlorene Sekunden diskutieren, waren andere glücklich darüber, überhaupt alle Posten und den Weg ins Ziel gefunden zu haben. Der Geselligkeit und der guten Stimmung während der ganzen Woche konnte dies nichts anhaben. Ob im Pool, in der Sauna, beim Karten- und Ballspiel, beim Routenstudium, bei bulgarischen Spezialitäten, einem guten Buch oder Kontakten mit den Bulgaren – die Erholung und Kameradschaft kamen nicht zu kurz.

Ein grosses Dankeschön geht an die Verantwortlichen der OLV Hindelbank, welche diese Reise ermöglicht, geplant und organisiert haben. Es war eine tolle Woche, welche lange in guter Erinnerung bleiben wird!

zvg


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