Ein Ort zum Lernen und Denken

  20.08.2018 Aktuell, Burgdorf, Kultur, Jugend, Gesellschaft, Bildung / Schule

Das Kirchliche Zentrum Neumatt verfügt über das nötige Platzangebot, um alle neuen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Burgdorf nebst Familien und Freunden sowie die weitere Schülerschaft höherer Klassen, die für ein ansprechendes musikalisches Programm verantwortlich sind, aufzunehmen. Nachdem die Feier 2017 unter dem musikalischen Motto «ABBA» gestanden hat, folgt 2018 «Schweizer Musik» unter der Leitung von Musiklehrer Marc Flück.

Ein neues Wort, ein anderes Leben
Nach der Einstimmung durch ein Gym-Schwyzerörgeli-Trio begrüsst Sylvia Klöti, Stufenverantwortliche GYM1 und GYM2, die Anwesenden. Sie weist darauf hin, dass einige Schülerinnen und Schüler der 22c unter der Leitung von Lehrer Michael Ritter in Kurzgedichten ihre Gedanken zum Gymnasiumsbeginn niedergeschrieben haben.

Mit Einfühlungsvermögen und Humor beschreibt sie die Gefühlswelt der Gymnovizen, für die Gymnasium ein neues Wort und ein anderes Leben bedeutet: «Alles fremd, wie aufregend. Der erste Schultag: Ein grosses Gebäude, grosse Verwirrung, wohin muss ich? Viele neue Gesichter, jetzt noch ohne Namen. Vorsichtige Fragen, erste Kontakte, haben die Zukunft? Ob ich klug genug bin?» Und als Fazit: «Das Gymnasium ist ein Ort zum Lernen und Denken und kein Spielplatz mehr.»

Sylvia Klöti spricht von Neugier und Freude auf das Neue, doch auch von etwas Unsicherheit und Respekt vor dem Unbekannten, mit dem sich die Jungen in den nächsten vier Jahren beschäftigen werden. Sie wünscht allen Spass am Lernen, Einblicke in unterschiedliche Bereiche und «dass Sie hinterfragen, ausprobieren und Neues kennenlernen, sich unbefangen an Themen und Inhalte wagen und derart feststellen, ob sich ein Studien- und Berufswunsch entweder bestätigt oder andere Perspektiven neue Möglichkeiten für die Zukunft aufzeigen können.» Sie schliesst mit einem Gedicht einer Schülerin der 22c: «Wünsche, Erwartungen; die Wirklichkeit stösst dazu, doch Träume bleiben.»

Hinterfragen, diskutieren
Rektor Christian Joos weiss mit humorvollen Worten die Neuankömmlinge im Gymnasium zu beeindrucken, als er die Gedanken nicht weniger so darstellt: «Als Sie durch die Eingangstüre ins Haus getreten sind, war alle Hoffnung auf eine glanzvolle Laufbahn dahin.» Das Gegenteil sei der Fall und er hoffe nicht, dass dies der erste Eindruck der vergangenen Woche gewesen sei, als die Jungen und Mädchen erstmals ein Schulzimmer betreten haben. Die Räume mögen ein wenig antiquiert, nicht unbedingt altersgemäss wirken, aber was an Wissen vermittelt wird, ist zeitgemäss.

Er erinnert sich an seine Gymnasialzeit, als unterschiedliche Wahrnehmungen im Vergleich mit den Lehrern sowie Hinterfragen und Diskutieren angesagt gewesen sind.

Joos kommt auf erleuchtendes Licht zu sprechen, wobei Kerzenlicht in allen Kulturen die ursprünglichste Lichtquelle darstellt. Anhand erster Glühbirnen und deren Weiterentwicklung zeigt er die Fortschritte und Entwicklungen bis in die Neuzeit und verdeutlicht, was Wissen und Wissenschaft für die Menschheit bedeuten. «Die möglichen Erleuchtungen Ihres Lernstoffes mögen Sie die nächsten vier Jahre und den Rest Ihres Lebens begleiten.»

Spass muss sein
Er empfiehlt den Neuen, Wissen und Bildung mit Spass am Lernen zu kombinieren, damit sie die nächsten vier Jahre in einem allseits stimmenden Umfeld bewältigen können. «Wissen und Bildung bringen Sie im Leben weiter, sind nie unnütz und kommen vielleicht erst später zum Tragen», wie der Physiker Joos anhand seiner Glühbirnen und weiterer Lichtquellen erläutert. «Mit diesen können wir tief eindringen in die Materie und das soll Ihr Ziel sein. Nämlich Ihr Wunsch, immer mehr zu lernen, immer mehr zu verstehen.»
Bezüglich der Ausführung seiner Vorrednerin «Wünsche, Erwartungen; die Wirklichkeit stösst dazu» betont er eindrücklich: «Das erkennen wir nur mit unserem Denken.» Die nächsten Worte «doch Träume bleiben» sollen wegweisend für die nächs­ten vier Jahre, das Studium und die Berufswahl beziehungsweise für das ganze künftige Leben stehen. Als Botschaft gibt Joos den Neuankömmlingen im Gymnasium mit auf den Weg: «Versuchen Sie die Welt mit neuen Augen zu sehen. Welche Brille setzen Sie auf, wie kritisch sind Sie? Viel Erfolg hier bei uns und viel Spass!»

Gerti Binz


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