Tag der offenen Tür als voller Erfolg
12.11.2018 Aktuell, Ersigen, Wirtschaft, Bildung, Region, Jugend, Gesellschaft«Wir sind auf alles spezialisiert, was die anderen nicht machen wollen oder nicht machen können», lautet die spontane Antwort von René Scheidegger auf die entsprechende Frage. Er, seine Frau Petra, Schwiegertochter Ramona Scheidegger, die Mitarbeitenden Sandro King und Ruedi Bachmann sowie «dr Stungelöhndler» Miro, gemeint ist der Hund, bilden das aktuelle Schreinerei-Team. Am Samstag, 10. November 2018, hatte ebendieses zum Tag der offenen Tür eingeladen. Und die Besucher strömten in Scharen an die Rumendingenstrasse 29. Die Familienmitglieder hatten alle Hände voll zu tun mit Kürbissuppeschöpfen, Brot- und Backwarenschneiden sowie mit Zeigen und Erklären.
Spezialist
«Wir kaufen das Holz stehend bei den Landwirten aus dem Dorf ein, die auch unsere Kunden sind. Gefällt wird es ebenfalls von uns», so René Scheidegger, der entsprechende Holzerkurse absolviert hat. Er hat einen eigenen Traktor, mit welchem er die Stämme nach vier Wochen im Wald abholt. Im Betrieb werden sie geschält und bis zum fertigen Brett verarbeitet (inklusive Trocknung). Seit ungefähr 22 Jahren ist das Arbeiten im Einklang mit dem Mond und mit den kurzen Transportwegen eines seiner Markenzeichen. «Ich bestimme, welcher Stamm zu welcher Zeit gefällt wird, sodass ich sagen kann: ‹Das entspricht unserem Logo›», lässt der Geschäftsführer wissen. «Ein Baum hat Leben. Nach dem Fällen muss er Zeit zum ‹Ausbluten› haben.» – Vor dem Haus ist ein ausgebauter Kleinbus zu bewundern – mit Küche, ausziehbarem Tisch, zwei Betten und darunterliegender Hunde-Box. Dies sei bereits das fünfte Auto gleicher Art, das sein Team nach Kundenwunsch zum Wohnmobil umfunktioniert habe, informiert der Fachmann. – Ein weiterer Blickfang in der Werkstatt ist der Raum in Shabby Chic mit Einzigartigem aus Holz – eine weitere Spezialität der 1a Schreinerei.
Ausbildner
René Scheidegger bildet auch Lernende aus. Vor zwei Jahren weilte das Schweizer Fernsehen SRF deswegen bei ihm. Sie seien ein Ausbildungsbetrieb, welcher mit der «Lädere», der Lehrwerkstätte, (noch) Bern, zusammenarbeite. Ein Lernender mit EBA-Abschluss habe bei ihnen ein dreiwöchiges Praktikum absolviert, woraus drei Monate und dann der erfolgreiche EFZ-Abschluss (1. Rang) wurden. «Der Bericht war ebendiesem Thema gewidmet», so René Scheidegger. «Zu uns können Lernende kommen, die bei einer Zwischenprüfung durchgefallen sind und bestimmte Dinge üben müssen», so Scheidegger. Für einen engagierten Auszubildenden sei er jederzeit bereit, mehr zu geben. Man glaubt es ihm aufs Wort.
Barbara Schwarzwald