Bereits über 700 Unterschriften für Petition gessammelt

Do, 14. Mär. 2019

KRÄILIGEN: Die Kräiliger Heinz Brönnimann und Fredy Staub sowie ihre Lebenspartnerinnen legen sich für die Wiederaufnahme des Busbetriebes Bätterkinden - Kräiligen - Lohn mächtig ins Zeug. ra 

Die beiden Kräiliger Heinz Brönnimann und Fredy Staub sammeln Unterschriften auf dem Dorfplatz in Bätterkinden. Ersterer bereits als Lehrer pensioniert, Zweiter als Sport- und Informatiklehrer tätig. Dass sie sich so für die Wiederaufnahme eines regelmässigen Busbetriebes Bätterkinden – Kräiligen – Lohn ins Zeug legen, hat verschiedene Gründe. Angefangen habe es, als Irene Staub an der Gemeindeversammlung Ende letzten Jahres unter «Verschiedenem» aufgestanden sei und sich nach dem Stand betreffend Buslinie Kräiligen erkundigt habe. Ebendieser Bus war Ende 2017 aus verschiedenen Gründen (ungenügende Auslastung, Kosten­deckung usw.) eingestellt worden. Der Gemeinderat habe auf die Frage von Fredy Staubs Frau geantwortet, dass er an der Sache dran sei, aber froh wäre, wenn sich die Bürger ebenfalls engagierten.

Zwei von vielen Beispielen
Noch am gleichen Abend seien sie von Gleichgesinnten in Beschlag genommen worden, liess Fredy Staub wissen. Darunter auch Heinz Brönnimann, ein «Zugezogener». Er und seine Lebens­partnerin wohnen erst seit 3,5 Jahren im Dorf. Sie seien unter anderem wegen des damals noch regelmässigen Busbetriebes ins schöne Kräiligen gezogen, war von Brönnimann zu vernehmen. Staubs Mutter, die vor zwei Jahren ihren Fahrausweis abgegeben hat und ihre Familie in Kräiligen regelmässig besucht, wäre über die Wiederaufnahme eines Busbetriebes ebenfalls mehr als glücklich. Die Distanz Kräiligen – Bahnhof Bätterkinden beträgt 2,5 km, diejenige nach Lohn 1,5 km.

Transparente und Gelbwesten
Dass Lehrer mehrheitlich kommunikativ sind, bewiesen Brönnimann und Staub auch letzten Samstag. Beim Coop im Zentrum von Bätterkinden hatten sie einen Petitionsstand eingerichtet und innert kürzester Zeit zahlreiche Unterschriften gesammelt. Eine Woche zuvor habe sich das Vierer-Team sogar mit Gelbwesten eingekleidet, als sie sich gleichenorts zum gleichen Zweck positioniert hätten, erzählten die Lehrer. Heinz Brönnimann ist der Kreative im Team: Er hat die grossformatigen, gelben Transparente erstellt, die an mehreren Standorten im Dorf auf das Anliegen «Bus 3315» aufmerksam machen. Fredy Staub gewährt den Kontakt mit dem Gemeinderat und erledigt die administrativen Aufgaben.

«D Bürger wei das!»
«Uns geht es mit der Petition darum, dem Gemeinderat gute Argumente zu liefern, im Sinn von: ‹D Bürger wei das›», liess Fredy Staub wissen. Der Gemeinderat hatte sich bereits vor der Aufhebung des Busbetriebes mit einem Protestschreiben an den Regierungsrat gewandt, in dem er erläuterte, dass Bätterkinden (wovon Kräiligen ein Teil ist) durch ÖV-Projekte wie die Verlängerung der S8 bis Bätterkinden, das geplante neue RBS-Depot in der Leimgrube und den Umbau des Bahnhofs massiv gefordert werde. Damit übernehme die Gemeinde für eine ganze Region Zentrumslasten, welche schlanke Anschlüsse für umliegende Gemeinden ermöglichten. Trotzdem müssten sie gleichzeitig die Kappung der Anbindung an Kräiligen in Kauf nehmen.

Zwei Termine stehen
Am 27. März 2019 werden Heinz Brönnimann und Fredy Staub die Petition «Wiederaufnahme regelmässiger Busbetrieb Bätterkinden-Kräiligen-Lohn» mit möglichst vielen (das Ziel sind 1000) Unterschriften dem Gemeinderat übergeben. Dieser trifft sich am 1. April 2019 mit zwei Vertretern der Kommission «Öffentlicher Verkehr» der Regionalkonferenz Emmental zum Gespräch. Die Argumente der Interessengemeinschaft sind:
1. die bereits bestehenden Transporte wie die BSU-Buslinie, den Schülerbus Untere Emme sowie die Postautolinien neu zu prüfen (erhöhte Bevölkerungszahlen), 2. die Gleichberechtigung von Randregionen im Verwaltungskreis Emmental mitzuberücksichtigen und 3. den Anschluss zu ÖV/Bahnhof (Solothurn/Bern), Spital, Arzt, Einkaufsladen etc. für alle wieder zu ermöglichen.
«Mit der Petition erhält der Gemeinderat die nötige Unterstützung aus dem Volk für die Neuverhandlung. Es muss doch möglich sein, eine für alle gute Lösung zu finden», so die Initianten.  

Barbara Schwarzwald

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