Nationaler Schüleraustausch mit zahlreichen Vorteilen

  22.07.2019 Burgdorf, Foto, Kultur, Region, Politik

In Thun fand Ende Juni das «Wunsch-Schloss 2019» statt, ein jährlicher Ideen­wettbewerb initiiert von der Stiftung StrategieDialog21 und vom Swiss Venture Club. Den Ideenwettbewerb zur Frage «Wie kann Vielfalt in Politik und Wirtschaft gefördert werden?» konnte der 24-jährige Burgdorfer Christian Siegenthaler mit seiner Forderung «Obligatorischer Austausch für Schüler zwischen der 7. und 9. Klasse für mehr Vielfalt» gewinnen.
Ein obligatorischer nationaler Schüler­austausch für Oberstufenschülerinnen und -schüler hätte nach Christian Siegen­thaler Vorteile auf drei Ebenen. «So ein Austausch würde sich sicherlich äusserst positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen auswirken. In einem neuen Umfeld würden sie mit Problemen konfrontiert, wie etwa in einer anderen Sprache den Bus zu nehmen, und lernen, Herausforderungen Schritt für Schritt zu bewältigen.» Als zweiter wichtiger Punkt geht es dem 24-jährigen Studenten um den Umgang mit anderen Sprachen. «Oftmals hat man in der Schweiz das Gefühl, dass man eine andere Sprache erst dann sprechen sollte, wenn man sie gut beherrscht. So ein Austausch kann dabei helfen, die Angst vor dem Reden zu verlieren», hofft Christian Siegenthaler. Auch möchte er mit einem solchen Programm den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. «Wenn man eine andere Kultur und eine andere Mentalität hautnah erlebt, kann man viel mehr Verständnis dafür aufbringen. Es wäre schön, durch einen gegenseitigen Austausch den Röstigraben etwas zu schmälern.»  Am 18. Juni 2019 konnte sich Chris­tian Siegenthaler auf dem Schloss Thun gegen neun andere Finalistinnen und Finalisten durchsetzen und stiess mit seinem Vorschlag auf offene Ohren. Ein Politbeirat aus Parlamentariern diskutierte mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Umsetzbarkeit der Wünsche und Vorschläge. «Für meine Idee habe ich Unterstützung von ganz links und ganz rechts erhalten. Hans Stöckli, Ständerat SP, und Manfred Bühler, Nationalrat SVP, etwa äusserten sich beide sehr positiv und würden die Idee unterstützen.» Auch die heimische Nationalrätin Christa Markwalder unterstützt den Vorschlag zum obligatorischen Austausch.
Christian Siegenthaler ist sich aber auch der kritischen Stimmen bewusst, die vor allem die Umsetzbarkeit kritisieren. «Natürlich gibt es am Anfang auch einige Kritiker, doch ich hoffe, dass bei einer Umsetzung die positiven Aspekte und Vorteile überwiegen und den Menschen klar wird, dass ein solches Austauschprogramm Sinn macht. So sind auch heute selbstverständliche Obligatorien irgendeinmal gegen kritische Stimmen eingeführt worden.» Im November findet ein Treffen mit den Generalsekretären/-innen der grossen Parteien statt, dann will Christian Siegenthaler die Idee auch konkretisiert haben.

David Kocher / zvg


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote