WYNIGEN: Mit dem Freilufttheater «Das kalte Herz» zeigte das Theaterfabulaktur-Ensemble Bern ein Märchen, welches wie selten ein anderes so nahe der Realität ist. Grosse und kleine Besucher/innen verliessen beeindruckt den Schauplatz. rst
Vier Mal führten die sieben Mitglieder der Theaterfabulaktur Bern den Gästen ihr Theaterstück «Das kalte Herz» vor. Ihre Bühne war der Hirserenwald in Wynigen mit seiner natürlichen
Kulisse. Die Verwandlungskunst und die spürbare Leidenschaft der Spieler/innen für das Theaterspiel beeindruckten die Besucher/innen sehr.
Vom Glückskind zum Pechvogel
Der Wahrheitsgehalt im Märchen von Wilhelm Hauff, mit dem die Truppe bereits im zweiten Jahr unterwegs ist, lässt sich kaum übersehen. Es ist die feine Liebesgeschichte von Peter Munk, der als Sonntagskind mehr Glück als andere haben soll und deshalb das Glasmännlein, einen Waldgeist, aufsucht, der ihm drei Wünsche erfüllen kann. Die Bewohner seines Dorfes kämpfen unterdessen um ihre Existenz. In seiner grossen Not verbündet sich Peter mit dem Holländermichel, der im Bund mit dem Bösen steht, und verkauft ihm sein Herz für viel Geld. Zwar ist er all seine Geldsorgen los, doch dieser Zustand führt ihn ins Verderben und macht sein Leben ohne Liebe kalt, einsam und trostlos.
Rosmarie Stalder
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